Kapitel 4 | Erste Generation | Familie Nosferatu
Eduards böse Phase hat sich dann doch wieder gelegt. Er ist aus dem Bad heraus gekommen und hat aufgehört, gruselig zu lachen und seine Pläne zu schmieden. Vielleicht kuschelt er aber auch nur mit seiner Tochter, um seinen Plan umzusetzen. Was auch immer der ist. Wahrscheinlich will er eine böse Armee aus Kindern zeugen, mit denen er dann die Weltherrschaft an sich reißt. Sowas in der Art kann ich mir ganz gut vorstellen. Jedenfalls zerstört natürlich wiedermal irgendetwas diesen idyllischen Moment des Kuschelns. Nämlich die schwangere Brianna im Hintergrund, die eine ihrer komischen Phasen hat. Dabei kocht sie doch gar nicht.
Vertieft in seine neue Zocker-Arbeit und seine fiesen Pläne hat Eduard anscheinend gar nicht mitbekommen, dass seine werte Ehefrau schwanger ist. Jedenfalls hat er ein wenig irritiert geschaut, als sie ihn daran erinnert hat, dass sie ja bald zu viert in diesem Haushalt sind. Dennoch konnte sich die Erotik in Person, ... ich meine Eduard, schnell fassen und freute sich schon beinahe auf das Kind. Vermutlich hat er auf einen Sohn gehofft, der genauso fies und gemein wie er selbst ist. Hauptsache er kann die Weltherrschaft an sich reißen. Ich hab ihn schon durchschaut. Ja.
Bevor die beiden Eltern überhaupt mitbekommen haben, wie der Tag vorbei gegangen ist, war die liebe Nadine schon wieder zu Hause. Und sie hat Freunde mitgebracht und zeigte denen ihre beste Lehrerparodie. Ihre Freunde wirkten nicht so ganz begeistert, aber nicht jeder kann die perfekte Parodie, also mussten die sich mit Nadines zufrieden geben. Am Abend genoss Nadine dann wieder mal die volle Aufmerksamkeit ihrer Eltern, horchte am dicken Bauch ihrer Mutter und schaute mit ihren Eltern einen Film, bevor sie überaus müde ins Bett ging. Es war ihr letzter Abend als Einzelkind.
Irgendwann so nachts gegen 2:00 wachte Brianna dann auf und "platzte vor Freude". Sie wankte ins Krankehaus, Eduard rannte schreiend hinterher und Nadine verschlief die Geburt ihres kleinen (Opfer-)Bruders. Ich habe leider verpennt, ein Babybild von ihm zu machen, aber die sehen eh alle gleich aus. Fest steht, dass der werte Lukas Nosferatu die roten Augen seines Vaters hat, aber nicht seine Psycho-Pupillen. Und er hat Mamas blonde Haare. Die ich eigentlich gar nicht so cool finde, aber das Spiel weiß schon, was ich nicht will. Lukas sieht eigentlich ganz niedlich aus, der Kleine.
Das findet auch Mama Brianna, die es schon jetzt liebt, ihren Jüngsten zum Lachen zu bringen. Der Gute hat sich ziemlich schnell eingelebt und seine Schwester ist gar nicht mal so gemein zu ihm. Sie ist eher ... nett. Und Brianna hat sich einer kleinen Style-Veränderung unterzogen. Sie trägt jetzt keine Hosen mehr (das klingt sehr falsch). Sie trägt jetzt viel lieber Kleider und Röcke (das klingt nicht mehr falsch).
Nach der Geburt von Lukas hat sich auch wieder eine Alltagsroutine eingestellt. Morgens wird zusammen aufgestanden, die beiden Kinder gehen dann recht schnell nach einem Instant-Müsli zur Schule. Eduard und Brianna genießen ihr Instant-Müsli dann noch ein wenig, bis auch Eduard zu seiner Technikguru-Arbeit aufbrechen muss und sie alleine lässt. Meistens macht sie dies und das, kümmert sich um den Haushalt, um die dauerhaften kaputten Sanitäranlagen und Küchengeräte oder schaut irgendwelche Filme. Den Kindern hilft sie nach der Schule bei den Hausaufgaben und ermutigt sie dazu, raus zu gehen und Freunde zu suchen. Wenn Eduard nach seinem anstrengenden Arbeitstag stinkend (immer stinkend) nach Hause kommt, begrüßt er seine liebevolle Ehefrau mit einem überaus leidenschaftlichen Kuss. Stinkend. Brianna ist dabei von seiner Erotik doch noch jedes Mal ein wenig überrascht und weiß nicht, wie sie reagieren soll, wenn er sie küssen will. Meistens endet das mit Sex. Aber der ist wohl alles andere als routiniert. Und die armen Kinder müssen das jedes Mal hören. Die können einem schon leid tun.
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