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  1. #291
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    Wir sind zurück von unserem Familienfrühstück, meine Wohnung befindet sich im ursprünglichen Zustand, Mareike und Jou sind außer Haus. Sie für einen Besuch bei Nora. Er hilft Moira und Pawati dabei, ihre Schlafzimmer umzuräumen. Und ich, ich habe nichts Besseres zu tun, als zu beenden, was ich gestern begonnen habe.

    Wenn ich geahnt hätte, dass dieser kleine Schlingel unsere Konversation drin lässt, hätte ich ihm das Posten des letzten Beitrags wahrscheinlich nicht überlassen.

    Sei's drum, ich werde meine Zeit sicherlich nicht damit verschwenden, sie wieder zu löschen. Aus dem einfachen Grund, da ich diese leidige Episode gern hinter mir lassen möchte. Da ich nicht einschätzen kann, wie viel Zeit mir dafür bleibt, beginne ich am besten, ohne weitere Umschweife.


    ----


    Nach Charlottes letzter Gesangseinlage benötigten selbst unsere ausdauernden Tänzer eine Verschnaufpause, sodass etwas Ruhe einkehrte. Einige plünderten das Buffet, andere umlagerten die Bar. Alan und ich gingen nach draußen. Lange ungestört blieben wir jedoch nicht.



    Kaum wieder im Inneren zwang Alan mich zu einem weiteren Duett. Er entschied sich, getreu der Anzeige im Display, für 'Something Stupid'. In der Coverversion von Robby Williams und Nicole Kidman. Ich wage zu behaupten, dass wir die einzigen waren, die sich noch an die Vorgabe hielten.



    Wir waren dermaßen gut, dass Jou uns umgehend wissen ließ, er wolle 'Something Just Like This' (The Chainsmokers & Coldplay). Und da ich es neulich auch getan habe, tauschte er netterweise das She in He.



    Sammy und Eve waren der Meinung, er solle sich das nochmal gut überlegen und erklärten ihm mit 'The Drunk Scotsman' (geschrieben von Mike Cross, soweit ich weiß), auch gleich warum.

    Btw: Es klingt besser, wenn wir Jungs es zum Besten geben, was hauptsächlich an Alans schottischen Akzent liegt, in den ich für gewöhnlich recht schnell hinein finde.



    Es war, wie ‘mein’ Barbie Girl von Aqua, ein Insider und warf ähnliche Fragen auf. Um deren Beantwortung ich glücklicherweise herumkam, denn Alan bestand, höchstwahrscheinlich aus demselben Grund, erneut auf meine Mitwirkung.



    Alan entschied sich für 'Does Your Mother Know' von ABBA. Durchaus passend für die kleinen Naseweise.



    Der geneigte Leser kann sich vielleicht denken, dass die Mädels dies nicht auf sich sitzen ließen und so kamen wir in den Genuss von Miley Cyrus' 'Flowers'.



    Charlotte fand unser kleines Battle zwar zum Schreien komisch, war jedoch der Meinung wir hätten eine Lektion verdient und wählte dafür 'If I Were A Boy'.

    Ursprünglich zwar von Beyoncé. Zu Jous großer Freunde allerdings in der Coverversion von G.E.M. (Gloria Tang-Sze-wing). Die es, laut ihm, vor etlichen Jahren in der chinesischen Show 'I am a Singer' vorgetragen hat. Lotta war geradezu entzückt von ihm. Allerdings zu bescheiden, um sein Kompliment gelten zu lassen oder gar anzunehmen.

    Wer von den beiden vom jeweils anderen begeisterter war, vermag ich nicht zu sagen. Denn mein Gespräch mit ihr fand ein jähes Ende. (Jou schwärmt allerdings immer noch davon.)



    Inzwischen weiß ich, dass Jonah davon überzeugt war, es sei ein Ex-Bashing im Gange. Und die einzige logische Schlussfolgerung war, dass er nun an der Reihe sei. (Er hat mir später vorgeworfen, ich hätte es absichtlich inszeniert. Was absolut lächerlich ist. Doch Logik war noch nie seine Stärke.)

    Jou, das kleine Genie, machte seinen Ambitionen den Garaus. Durch ein schlichtes "Switch."

    Ich kann nicht genau definieren, woran es lag, vielleicht seine Körpersprache, vielleicht ein ungewohnter Ton in seiner Stimme, was auch immer es war, es versetzte nicht nur mich umgehend in Alarmbereitschaft.



    Jonah ließ sich Zeit. Musterte ihn abfällig von oben nach unten und rümpfte die Nase, bevor er ihm seelenruhig, mit höhnischer Stimme erklärte: "So funktioniert das nicht, Kleiner."

    Jou, dem eine passende Antwort ins Gesicht geschrieben stand, kam leider nicht dazu, sie an den Mann zu bringen. Denn er ist, wie ich, mit einer überaus fixen Schwester gesegnet.

    "Versuchst du gerade einem Japaner zu erklären, wie Karaoke funktioniert?" Es klang durchaus freundlich, doch zugleich auch nachsichtig und leicht spöttisch. Ich muss sagen, durch diese Aktion hat sie bei mir eine Menge Sympathiepunkte hinzugewonnen.



    Eve, die mich gemeinsam mit Sammy aus der 'Gefahrenzone' befördert hatte, behauptete: "Sie klingt wie Ted, wenn er mal wieder alles besser weiß." - "Ja, total", stimmte Sammy ihr gleichfalls leicht genervt zu.

    Im Gegensatz zu Jou, der, nachdem es Jonah die Sprache verschlagen hatte, Moiras fragenden Blick mit einem deutlich amüsierten: "Scheint so", beantwortete. Die beiden wirkten ziemlich cool, muss ich sagen. Vor allem Jou, der sich lässig abwandte und zu seinem neuen Lieblings-Gadget schlenderte.

    "Was auch immer er nimmt, ich will es haben." Eve zupfte an meinem Ärmel, als ich darauf nicht reagierte. "Wie viele dieser Wunderpillen hat er intus?" - "Keine." - “Keine?” - "Er hat's total vergessen vorhin." - "Unglaublich." - "Ich finde, das ist ein durchaus gutes Zeichen." Sie bedachte mich mit ihrem 'du schon wieder-Blick' und wünschte mir: "Best of British, bro."

    Ich lächelte nur und wandte meine Aufmerksamkeit erneut Jou zu. Er scheint genau gewusst zu haben, was er singen wollte, denn nur Sekunden später startete die Musik: "Von Jonah für Teddy."

    Obwohl ich die Drumline sofort erkannte, dauerte es einen Moment, bis ich begriff, was er vorhatte. Als mir bewusst wurde, was er bezweckte, blieb mir die Luft weg. Ich habe mich selten so hintergangen gefühlt. Verraten und verkauft, von einem Menschen, von dem ich es am wenigsten erwartet hätte. Einem Freund. Meinem Freund, der mit einer Hingabe sang, als hänge sein Leben davon ab.



    Es dauerte etwas bis Eve ebenfalls realisierte, was Jou mit 'We Are Young'* zum Ausdruck bringen wollte. Ich spürte ihre Bewegung hinter mir, doch meine Hand griff ins Leere. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, wahrscheinlich, dass sie sich mit ausgefahrenen Krallen auf Jonah stürzen würde, doch auch sie überraschte mich.

    "Raus."

    Ich habe Eve oft wütend erlebt und weiß, wie ihre Stimme klingt, wenn sie kurz vorm explodieren ist, aber das jagte selbst mir einen kalten Schauer über den Rücken.

    Johann war mit einer Geschwindigkeit zur Stelle, die vermuten lässt, er hätte sich mit einem beherzten Sprung über die Bar auf den Weg gemacht.

    "Teddy?" Sammys Stimme zitterte, ihre Augen schimmerten verdächtig. "Alles gut, Engelchen. Komm her."



    Ich ergriff ihre ausgestreckte Hand und zog sie tröstend an mich. Rosie blickte uns dermaßen verständnislos an, dass ich unwillkürlich lächeln musste.

    "Johann?" Ich deutete mit der Nase zum Sofa, als er mich über seine Schulter hinweg ansah. "Mr. Matthews möchte gehen." - "Sehr schön. [...] Bitte hier entlang."

    Jonah fiel alles aus dem Gesicht. Ein Zitat von Eve. Mit meinen Worten: Der Ausdruck auf seinem Gesicht wechselte von Hohn zu fassungslosem Staunen.

    Alan erhob sich gemächlich aus seinem Sessel. "Kommst du, oder müssen wir dir behilflich sein?" Gewohnt freundlich, doch leicht gelangweilt. Jonah erhob sich in Zeitlupe. Sein Kopf tauscht über Eves Schulter auf. Unsere Blicke trafen sich. "Du wirst das bereuen, babe." Ich legte den Kopf zur Seite, spürte das mein Lächeln sich vertiefte und erwiderte betont sanft: "Gewiss nicht."

    Eve wirbelte zu mir herum, als hätte ich eine Obszönität von mir gegeben, die selbst ihr im Traum nicht einfallen würde. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Du bist …", ihre Hände fuchtelten kreuz und quer, von oben nach unten durch die Luft vor meinem Körper. "Unglaublich?" Sie hielt inne, sah mir in die Augen. "Sauer." Gut erkannt.

    "Teddy? Eve?" Rosie hatte ihre Sprache wiedergefunden. "Was hat das alles zu bedeuten?" - "Oh!" Ich verstärkte meinen Griff instinktiv, als Sammy versuchte, sich aus meinem Arm zu winden. "Ich kann dir genau sagen, was das zu bedeuten hat, Rosie." - "Gesittet", ermahnte ich sie leise. "Wie immer", empört und unisono mit ihrer besten Freundin. Nicht unbedingt ein Versprechen, auf das man sich unter allen Umständen verlassen konnte.

    Dennoch gab ich sie frei, denn mir wurde gewahr, dass Jonahs Abgang nicht so glatt vonstattenging, wie er begonnen hatte.

    "Wenn ihr mich entschuldigen würdet …", murmelte ich, zog die Hacken zusammen und verbeugte mich knapp. "Oh, shoot." Pfiffiges Kind. "Mistmistmist." - "Was ist denn los? Warum ist Teddy plötzlich so wütend? Eve? Sam?" Die Antworten darauf bekam ich nicht mehr mit.

    Es brauchte nicht viel, um Jonah durch die Tür zu befördern. Dank des Überraschungseffekts, denn ich glaube nicht, dass einer von den Dreien damit gerechnet hat, dass ich hinter ihnen auftauchen würde.



    Es gab absolut keinen Grund, ihnen hinterherzugehen. (Vor fünf Minuten habe ich mich noch gefreut, dass du wieder zurück bist. Man sieht dir an, dass du das noch weißt. Würdest du bitte verschwinden, damit ich hier endlich fertig werde? Okay, dann erzähle ich dir eben nicht, dass dein Paket angekommen ist. Beim Zoll in San My. Geht doch.)

    Gestern, ich weiß nicht, Übermut? Besserwisserei? Was auch immer es war, es wird nicht mehr vorkommen. Denn inzwischen habe ich (tatsächlich) begriffen: no contact means no contact.

    Ich werde niemanden damit langweilen, Jonahs Tiraden zu wiederholen. Ich erwähne jedoch gern, dass Jou ihm mit 'Thunder', der Imagine Dragons, einen Gruß hinterherschickte, der ihn ausflippen ließ. Nun, wenigstens hielt er die Mädels im Zaun, denn sie unterstützten ihn mit voller Begeisterung.



    Johann schickte mich zurück ins Haus, als Jonah handgreiflich wurde. Was mir, für einen kurzen Moment, die Möglichkeit zum Nachdenken verschaffte. Ein Moment, der ausreichte, um zu einer wichtigen Erkenntnis zu gelangen.



    Die Mädchen sahen mich kommen, Jou nicht. Ich muss ein wahrhaft schrecklicher Mensch sein, denn sie wichen zurück, er erschrak ein wenig, als ich neben ihm auftauchte. Ich hielt ihm meine offene Hand hin: "My turn, right?" Jou zögerte. "Ich fände 'Dance Monkey'** jetzt wirklich passend." - "Eddie …" - "Du nicht?" - "Nein." - "Wirklich bedauerlich."

    Er zog das Mikro näher an sich heran, überließ es mir jedoch, als ich danach griff. "Eddie, bitte …" Ich beugte mich über das Display und murmelte: "Geh tanzen, Schatz."

    Ich könnte jetzt schreiben, man hätte eine Stecknadel fallen hören, doch das einzige, das ich hörte, waren seine gleichmäßig tiefen Atemzüge. Kein gutes Zeichen, doch zum Glück benötigte ich nicht lange, denn das neue Gerät ließ sich ebenso leicht programmieren wie unser altes.

    Ich richtete mich auf, sah ihn an und flüsterte: "Vertrau mir, Liebling. Es wird dir garantiert gefallen." - "Okay", viel zu atemlos.

    Er drehte sich langsam um, ich hob das Mikro an die Lippen: "Von mir für Jonathan."

    Adrenalin ist wirklich eine feine Sache. 'You nailed it' flackerte quasi durchgehend übers Display. Gekoppelt mit dem aufbrausendem Jubel, war ich geneigt, es zu glauben.

    Jou nannte es vorhin beim Frühstück ein One-Hit-Wonder. Moira rüffelte ihn augenblicklich. Eve pflichtete ihm jedoch breit grinsend bei.

    Wie dem auch sei, den Herren draußen vor der Tür, habe ich mit Elton Johns 'I'm Still Standing' sicherlich keinen Gefallen erwiesen.



    Mein Lied "Für Jou" fand ebenfalls bei allen noch Anwesenden großen Anklang. Was, wenn man Lottas Fachwissen vertraut, einzig und allein daran lag, dass ich nicht einmal Ansatzweise versucht habe, in die Nähe des Originals zu gelangen.

    Vielleicht lag es auch daran, dass Jou mich an einigen Stellen tatkräftig unterstützte? Wer weiß. Fakt ist: Etwas anderes als 'Simply The Best' von Tina Turner kam einfach nicht infrage. (Rest in Peace, my dear, you were simply the best.)



    Gemeinsam mit Jou folgte sogar noch eine Zugabe. Wir wählten 'Sanctuary' von Welshly Arms. Wir sangen die meisten Passagen abwechselnd. Wir haben im Urlaub damit angefangen, als es zufällig im Radio lief.



    Seitdem steht es weit oben auf unserer Playlist. Es bedeutet uns sehr viel. Für mich war es eindeutig der Höhepunkt des Abends.



    Allerdings noch nicht das Ende der Party, denn es mussten unbedingt noch unzählige Fotos gemacht werden. Selfies in allen erdenklichen Varianten und Kombinationen. Dies ging umgehend an seine Eltern. Sie waren neulich etwas besorgt, als sie von seinem geplanten Umzug erfuhren.



    Die ebenso unvermeidlichen Gruppenbilder natürlich auch. Ich wähle hier mal eines, das sehr schön zum Ausdruck bringt, wie uns langsam aber sicher die Geduld ausging. Rosie ließ sich davon, wie immer, herzlich wenig beeindrucken. Ein Umstand, der Jou einmal mehr an unserem Verstand zweifeln ließ.



    In diesem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen, dass Rose sich in aller Form für das Betragen ihres Cousins entschuldigte. Zuerst bei Mareike. Später auch bei mir. Sie wusste mittlerweile, dass ihre Einladung nicht verloren ging und auch warum sie nicht auf meiner Gästeliste stand.



    Ich hege zwar keinen Groll gegen sie persönlich, habe ihr jedoch recht deutlich klargemacht, dass Jonah in Zukunft in keinem meiner Häuser geduldet wird. Inklusive Sage Estate, obwohl ich nicht mehr dort wohne und gleichgültig, ob ich anwesend bin oder nicht.



    Da sie eine enge Freundin von Eve ist, habe ich nichts dagegen, wenn sie weiterhin an unseren Partys teilnimmt. Sollte sie jedoch Jonah mitbringen, oder er gar allein auftauchen, werde ich rechtliche Schritte gegen ihn einleiten. Jou sah es zwar etwas anders, doch ich glaube, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt.



    Bleibt nur noch zu erwähnen, dass die Party im Großen und Ganzen ein voller Erfolg war.

    * Fun ft. Janelle Monáe
    ** Tones and I

    ( ღ˘⌣˘ღ)
    Geändert von Laska (15.07.2024 um 19:31 Uhr)
    Life isn't about waiting for the storm to pass.
    It's about learning to dance in the rain.

    -Vivian Greene-




  2. #292
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    Geändert von Laska (15.07.2024 um 19:32 Uhr)
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  3. #293
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    Wir sind zurück aus San Myshuno, Mareike und Jou spielen Schach und ich habe nichts Besseres zu tun, als da weiterzumachen, wo ich heute Nachmittag aufgehört habe.

    Ach was soll's, der Rest dürfte ein Klacks sein. Immerhin muss ich mich nicht länger mit dem kleinen Tastenfeld auf meinem Handy herumplagen, denn Johann hat heute Morgen meinen alten Laptop von zu Hause mitgebracht. Ein Umstand, der meine Motivation ungemein ankurbelt.



    Wie ich gerade sehe, habe ich unser Familienfrühstück bereits erwähnt. Bevor ich jedoch näher darauf eingehe, sollte ich vielleicht noch erwähnen, was direkt nach der Party geschah, denn es war nicht alles eitel Sonnenschein, wie man so schön sagt.

    Was nicht bedeutet, dass es meinem Ex gelungen ist, einen Keil zwischen Jou und mich zu treiben. Obwohl es vielleicht so scheint, war eher das Gegenteil der Fall. Warum, erklärt sich hoffentlich gleich von selbst.


    ----


    Wie auch immer. Nachdem wir unsere Gäste verabschiedet hatten, machten wir uns schweigend an die Aufräumarbeiten. Jou verstaute die Nahrungsmittel im Kühlschrank, ich räumte derweil die Bar auf und den Geschirrspüler ein.

    Als ich damit fertig war, folgte ich Jou ins Bad und wir machten uns für die Nacht fertig.

    "Schmollst du noch lange mit mir?", unterbrach er die Stille. Ich überlegte einen Moment, dann hob ich die Schultern und schüttelte gleichzeitig den Kopf.



    "Spuck's aus, damit wir es hinter uns haben." - "Es ist nichts", erwiderte ich, und spülte mir den Mund aus. "Ein Nichts, so groß wie der Elefant im Raum", erwiderte Jou. Nicht gereizt, eher müde und erschöpft. Nun gut. "Es wäre nicht nötig gewesen, es derart öffentlich breitzutreten, das ist alles." - "Es war längst überfällig, Eddie."

    Einmal davon abgesehen, dass er es fertigbringt, mich von oben herab anzusehen, obwohl er etwas kleiner ist als ich, war dies der Beginn einer Diskussion, die wir in den letzten Tagen in nahezu jeder erdenklichen Variante geführt haben.



    Mit dem einzigen Unterschied, dass mir diesmal ein Argument in den Sinn kam, welches diese im Keim ersticken würde: "Er war nicht dein Problem, Jou." - "So wie Nabu nicht deines war?" Touché.

    Ich biss mir unwillkürlich innen unter den Mundwinkel und konnte mir dennoch ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Schön, dass wir das endlich geklärt hätten", stellte Jou amüsiert fest. Ich senkte den Blick, er verließ das Bad.

    "Warte auf mich", rief ich ihm leise hinterher. "Warum?" - "Weil ich dich darum bitte?"



    "Schlagendes Argument", hörte ich noch, dann fiel die Tür leise ins Schloss. Da seine leicht ironische Antwort nicht unbedingt bedeutete, dass er meinem Wunsch Folge leisten würde, beendete ich meine Abendtoilette recht zügig.

    Meine Befürchtung erwies sich -einmal mehr- als nichtig. "Du bist doch sauer auf mich, stimmt's?" - "Nein, bin ich nicht." - "Enttäuscht?" Jou schüttelte beinahe unmerklich den Kopf. "Auch nicht." - "Sicher?" Manche Dinge muss 'man' einfach doppelt und dreifach klären. "Absolut sicher, Eddie", versicherte mir leise. Ich schloss die Augen und spürte, wie die Anspannung langsam aus meinem Körper wich.



    "Und du?" - "Erleichtert, irgendwie." - "Erleichtert?", es klang überrascht. "Ja, ich … Ich hab das vorhin schon gemerkt, als ich wieder reinkam." - "Klingt gut." Ich nickte. "Ich hoffe, mir geht's gleich genauso." Deutlich munterer als zuvor. "Wenn?" - "Mich da drin kein Meer aus verwelkten Rosenblättern erwartet." Oje.



    "Schade, dass ich daran nicht früher gedacht habe", nuschelte ich. Jou sackte förmlich in sich zusammen. Woraufhin ich mich an eine Erklärung wagte: "Es ist immerhin deine erste Nacht in einem neuen Zuhause." - "Mir bleibt auch nichts erspart", grummelte er. Ich drückte einen sanften Kuss auf seine Halsbeuge und gab ihn frei.

    Er trat einen Schritt vor, griff nach der Klinke und öffnete die Tür zu unserem Schlafzimmer, eine Spur zu schwungvoll. "Oh, mein Gott, das ist ... das darf nicht wahr sein. Ich …" Er verschwand aus meinem Sichtfeld. "Cuddles?!"



    Ich folgte ihm deutlich gemächlicher und stellte beim Eintreten fest, dass er mit einer Hand am Bettpfosten zur Salzsäule erstarrt war. "Alles in Ordnung mit dir?" Er schüttelte den Kopf, ich nahm auf der Bettkante Platz.

    Sein Oberkörper sackte nach vorne, bis seine Stirn das Holz ebenfalls berührte. "Liebling?" - "Ich bin so ein Idiot." Sein Kopf, sein ganzer Körper schien jede einzelne Silbe in unser Bett 'einhämmern' zu wollen.

    "Ich hab schon dümmere gemocht", erwiderte ich lächelnd. Jou nickte seine Zustimmung ins Holz. Ich beugte mich vor und griff nach seiner Hand, die schlaff an seiner Seite baumelte. “Liebling?”

    [Darling! Du hast Darling gesagt. Du sagst immer Darling und ich mag's. Viel lieber noch, wenn du das g verschluckst, weil's weicher klingt und überhaupt so.] Okay?! [Sorry, ich musste das mal loswerden.] Alles gut, Schnucki.)

    "Das ist ... du hast ... oh, mein Gott, ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich …", er richtete sich auf, seine Finger entglitten mir wieder. "Ich bin so ein Vollidiot, Eddie. Und du, du hast … du bist ...", er verstummte und starrte mich ungläubig an. "Komplett verrückt?", schlug ich vor.

    Er nickte, ich streckte erneut meine Hand nach ihm aus: "Scheint, als würden wir perfekt zusammenpassen." - "Nein." Nicht? [DOCH.]

    "Eddie, ich ... Ich verstehe nicht … wie … ich hab’s die ganze Zeit schon nicht begriffen. Wir ... wir haben uns ständig den Kopf darüber zerbrochen, was du meinst, weil ... weil es so gar keinen Sinn ergeben hat, was du geschrieben hast. Aber jetzt ... Jetzt, ist es auf einmal klar wie ein Bergbach im Frühling." Ich gestehe, ich war nicht sicher, ob wir noch dasselbe Gespräch führten.

    Ungläubig staunend. Leicht vorwurfsvoll: "Du hast es von Anfang ernst gemeint."

    Oh, das! Da hatte ich doch tatsächlich vergessen, dass daran Zweifel bestanden hatten. Bis jetzt?!? [Nein.] "Ich dachte, es gefällt dir." - "Warum?"

    "Nun ja, du hast gesagt, mein altes Bett hätte mehr Ausgaben als die New York Times und ..." - "Vogue", warf er ein. Was zwar signifikant weniger, doch immer noch maßlos übertrieben ist. [Und auf eine Bettwäsche zurückgeht, die Eve ihm damals mitgebracht und die er weiter verschenkt hat, weil ich einen blöden Spruch machte.]

    (Wie auch immer,) es war eindeutig Zeit ihn wachzurütteln.

    "Ich würde dir wirklich gern versichern, dass ich bislang allein in diesem Bett geschlafen habe, aber", ich hielt kurz inne, um ein imaginäres Haar vom Überwurf zu pflücken. "Ich kenne mindestens zwei weibliche Wesen, die mich ohne zu zögern der Lüge überführen würden." Er war mit einem Satz neben mir: "Eve und Sunny!"

    Ich nickte betrübt. Ließ den Kopf hängen und nuschelte übertrieben verlegen: "Mareike wahrscheinlich auch." - "Mareike??" - “Ja, sie ... Sie beschwert sich ständig über die kurzen Haare, weißt du. Sie verschwinden angeblich in der Wolle und verhaken sich da. Ganz üble Sache." Er lachte und forderte: "Hör auf mich zu ärgern." - "Okay."



    "Du bist …", er kletterte auf meinen Schoß. "Von allen guten Geistern verlassen?" - "Bestimmt und ich liebe es."- "Unser Bett?" - "Oh, absolut! Ich hätte nie gedacht, dass du es kaufen würdest." - "Nun ja, du hast es gesehen und warst schockverliebt." Jou nickte wie verrückt, mit vor Begeisterung weit aufgerissenen Augen.

    Ich lächelte und beendete meinen Satz: "Da blieb mir quasi nichts anderes übrig." - "Weißt du was?" - "Noch nicht." - "Dich liebe ich noch viel mehr." - "Geht mir ähnlich", erwiderte ich glücklich. Woraufhin er mich stürmisch küsste ...



    ... und wenig später feststellte: "Ich spür's." Frechdachs. "Weißt du was wir jetzt machen, Cuddles?" Seine Augen funkelten mich übermütig an. "Ich befürchte, nicht das, was ich gerade im Sinn habe." - "Stimmt." Wirklich bedauerlich. "Und weißt du auch warum nicht?" - "Nein, aber ich bin mir sicher, es wird mir nicht gefallen." - "Richtig." Außerordentlich bedauerlich.

    Er krabbelte an mir vorbei, stopfte sich sein Kissen in den Rücken und verkündete: "Wir setzen jetzt einen Punkt unter diesen Abend." - "Nicht dein Ernst ..." - "Doch." Unglaublich. "Gehe ich recht in der Annahme, du meinst das wortwörtlich und mit 'wir' ist meine Wenigkeit gemeint?" - "Ja, aber wir helfen dir."(Immer diese leeren Versprechen.)

    [Ein Witz, im Vergleich zu deiner Zeichensetzung.] (Vielen Dank. [Hör' ich viel zu selten] So bin ich zu dir. [Wie machst du das eigentlich? Schmeißt du die Kommata übers Papier, wie man früher Samen aussäte?] Nein, ich werfe sie einfach über meine linke Schulter. [Klingt plausibel.] Ich hoffe, du löschst das nachher wieder. [Wenn ich daran denke, vielleicht.] Unglaublich.)



    [Eine gefühlte Ewigkeit und einige aufgewärmte Speisen später.]

    "Musste das wirklich jetzt sein?" - "Ja, denn ich habe nicht vor, in den nächsten fünf Jahren auch nur noch eine Minute meines Lebens an den Typen zu verschwenden." - "Fünf? Dann sollte ich besser weitermachen." - "So pingelig bin ich nun auch wieder nicht." Ich betrachtete ihn skeptisch. "Vielleicht hänge ich ja eine Null dran?"



    "Vielleicht?" Er nickte. "Vergiss es." - "Warum?" - "Weil ich das Risiko nicht eingehe." - "Teddüüü ..." (Ich weiß, wie man Teddy schreibt, aber du hast es genauso ausgesprochen. [Schtümpt.]) "Finger weg und Handy her." (Netter Dackelblick, btw.[Wer kann, der kann.]) "Ich hab' einen besseren Vorschlag." - "Ach ja?" - "Ja. Ich setze Sunny vor die Tür und dann ... darfst du mich zu der Null überreden."

    Zu einem guten Deal konnte ich noch nie nein sagen. [Gut zu wissen.]



    Nun, was soll ich sagen, die Nacht war kurz, doch äußerst erholsam [und vergnüglich].



    Nichtsdestotrotz waren wir, obschon pünktlich, etwas spät dran.

    (Eindeutig Richards Schuld, denn er war längst wieder über alle Berge. [Kann ich nicht beurteilen.] Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich dich bedauern oder dir raten soll dich zu freuen. [Warum?] Das wirst du -vielleicht- irgendwann selbst erfahren. [Okay.] Mehr nicht? [Ich will fertig werden.] Warum? [Deine Grammatik.] Dafür hab ich doch jetzt dich. [Simlisch ist nicht meine erste Sprache!] Punkt für dich. [Würdest du in Zukunft bitte beim Touché bleiben?] Maybe.) (/-o-)/ ⌒ ┤



    Moira wartete, entgegen Jous Befürchtung, bereits im Inneren auf uns, sodass einem weiteren Kennenlernen nichts im Wege stand.

    Die Stimmung war gut. Jou und Eve unterhielten sich prächtig, sehr zu meiner Freude. Moira war zunächst etwas reservierter, taute jedoch nach und nach etwas mehr auf.



    Ich traf einen kleinen Fan, wenn ich es so nennen darf. Gideon und ich erkannten uns sofort wieder und waren beide gleichermaßen erfreut über dieses erneute so zufällige Zusammentreffen. Im Gegensatz zu Eve, die es etwas unangebracht fand, dass er mich einfach so 'belästigte'. Wir (ich sage wir, obwohl ich nicht glaube, dass er es bemerkt hat) ließen uns davon allerdings wenig beeindrucken.



    Leider schien es seiner Mutter ebenfalls etwas unangenehm zu sein, denn sie ermahnte ihn mehrmals, mich in Ruhe zu lassen. Ich signalisierte ihr zwar, dass ich mich keinesfalls gestört fühlte, dennoch rief sein Vater ihn allzu bald zurück an ihren Tisch.

    Nicht ohne eine Entschuldigung und nicht ohne mir zu versichern, seit des Kunstschul-Projekts sei sein Sohn geradezu besessen von seinen Buntstiften. Ich hoffe inständig, er hat es nicht nur aus Höflichkeit erwähnt. (Und das es nicht zu eingebildet klingt? [Geht so.] Löschen? [Nein.])



    ----

    Jou ist gerade zurückgekommen und wie ein Wirbelwind unter der Dusche verschwunden, nachdem ich ihm erzählt habe, dass das Paket seiner Eltern in San Myshuno zur Abholung bereitliegt.

    Da er gern möchte, dass ich ihn begleite und wir uns danach wahrscheinlich noch mit Mareike auf dem Gewürzmarkt treffen, nutze ich die Zeit, um schnell noch zu berichten, wie ich meine kleine Pause genutzt habe.

    Viel war es zwar nicht, doch nun gut.

    Nachdem ich meinen Schreibtisch aufgeräumt hatte, um dort unseren Laptop an den Strom anschließen zu können, brachte ich mein neustes Werk an prominenter Stelle an die Wand. Danach galt meine volle Aufmerksamkeit den wirklich wichtigen Dingen im Leben.



    Ein Vergnügen, das durch Jous Erscheinen ein schnelles Ende fand. Und, wenn ich mich nicht täusche, begebe ich mich gleich im Laufschritt zum Stadtbahnhof, damit wir vor 16 Uhr in San My eintreffen und Jou [mir nicht das ganze Wochenende auf die Nerven geht] vor Montag an sein Paket kommt.

    ( ^◡^)っ ♡
    Geändert von Laska (16.07.2024 um 15:36 Uhr)
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  4. #294
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    Es ist kaum zu glauben, welchen Boost Jou durch das Tragen seiner 'neuen' Kleidung erhielt. Obwohl sie ebenso wenig neu ist wie unser Laptop, vor dem ich erneut sitze. Ich glaube, ich lasse das so stehen und gehe jetzt einfach mal davon aus, dass sich jeder denken kann, was ich auszudrücken versuche.



    Vielleicht ist es doch nicht ganz so ungewöhnlich, denn ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich mich damals, am Ende der ersten Woche des Single-Projekts, gefühlt habe.

    Wie gut es sich anfühlte, nach der langersehnten heißen Dusche in meine 'neue' alte Kleidung zu schlüpfen. Sie duftete so herrlich nach zu Hause, dass sie sowohl Heimweh auslöste, als auch Trost spendete. Jou ging es gestern Abend ähnlich.

    Womit klar sein dürfte, dass wir es pünktlich zum Zoll geschafft haben.



    Zoll wahrscheinlich deshalb, da sich in dem Paket auch seine neue Brille befand, weswegen es recht hoch versichert war.

    Ich fand es neulich etwas eigenartig, als er seine Mutter bat, sie zu besorgen. Muss ihm im Nachhinein jedoch recht geben, dass es so schneller ging, als hätte er sich erst hier einen Arzt gesucht und womöglich noch Wochenlang auf einen Termin hätte warten müssen, um an ein neues Rezept zu kommen. Neue Kontaktlinsen waren ebenfalls dabei und eine Menge japanischer Süßigkeiten, die echtes Suchtpotenzial in sich tragen. (´⌣'ʃƪ)

    Es war sehr schön, seine Freude beim Auspacken mitzuerleben. Obschon ich mir nicht vorstellen konnte, wo oder besser, wie wir den Berg Schuhe verstauen sollten [Ich weiß nicht, was du hast.] (Auf jeden Fall keinen Schuhtick.), doch Jou gelang das Kunststück auf nahezu magische Weise.

    Ich kann mir zwar immer noch nicht vorstellen, das sie in Tokio zu viert in einem Apartment lebten, das locker auf die Empore passen würde, auf dem mein Flügel steht, doch ich gebe gern zu, dass er es geschafft hat seine, sowie meine Kleidung in den Kästen unter unserem Bett zu verstauen. [Inkl. Unmengen an PJ pants.] (Von denen du dir sofort eine gekrallt hast.) ( •◡•)

    Dies jedoch nur am Rande, denn bevor wir nach Hause fuhren, machten wir noch einen Abstecher in San Mys Gewürzviertel, um uns dort mit Mareike zu treffen.



    Ihr war der lange Tag auf den Beinen zwar anzusehen, doch das hielt sie nicht davon ab, gemeinsam mit Jou, an der Curry-Challenge teilzunehmen. Diesmal jedoch ohne das einer der beiden den begehrten Preis erhielt. Wobei ich einmal dahin gestellte lasse, ob Mareike es überhaupt darauf anlegte, oder nur teilnahm, da sie diese Festivität so gern mag. Jou hat es definitiv nichts ausgemacht, da er die begehrte Trophäe bereits zuvor gewonnen hat. [ich würde den Zusatz streichen.]

    (Warum willst du den streichen? [Weil du es damals schon erwähnt hast.] Hast du das Shirt noch? [Ja.] Warum trägst du es nie? [Tu' ich doch.] Wann? [Manchmal statt Unterhemd, manchmal zum Schlafen.] Warum? [Weil's hässlich ist.] Ich finde es ziemlich cool. [Du findest seine Bedeutung cool.] Ich nehme an, da gibt es einen Unterschied? [Einen gewaltigen.] Wie war das nochmal mit dem Pingelig sein? [Nervig?] Manchmal. [Mag dich trotzdem.] Lucky me, I guess.)



    Während sie aßen, stockte ich unseren Vorrat an Gewürzen auf. Neben dem üblichen erstand ich diesmal auch Curry und Safran, Wasabi konnte ich leider nicht bekommen. Nicht, dass ich ein Freund davon wäre, doch Jou nölt seit Tagen, dass Moira ihren Rest nicht hergibt.



    Zu unserer Freude befanden sich dann zwei Tuben [Shizuoka-] Wasabipaste im Paket seiner Eltern. Er überlegt noch, ob er seiner Schwester eine abgibt. [Arigatou.] (Dou itashimashite.) (♡ꉺ.̫ꉺ)

    Womit ich den Freitag hinter mir hätte. Fühlt sich gut an, muss ich sagen. Glaube nicht, dass ich schon mal in einen Tag gestartet bin, ohne eine Menge nachholen zu müssen.

    Es scheint, als geschehen tatsächlich noch Zeichen und Wunder. Und, da Mareike vor ein paar Minuten im Bad verschwunden ist und es so klingt, als würde Jou auch gleich aus den Federn kommen, werde ich mich jetzt darum kümmern, ein Frühstück auf den Tisch zu bringen.
    Geändert von Laska (16.07.2024 um 15:42 Uhr)
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  5. #295
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    Oh no oh no oh no.... Habs grad schon gesehen, mein uploaddienst ist offline, hoffe die kommen wieder ... und das es mit dem neuenklappt. Naja, zumindest das, werden wir gleich sehen...
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  6. #296
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    "Hi." Ich wandte mich beim Klang seiner Stimme um und wünschte Jou einen guten Morgen. "Wieso bist du schon angezogen?"

    Obwohl es durchaus vorwurfsvoll klang, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und beschloss: "Ich nehme das als Kompliment." Jou grummelte: "Ich hab so schön geträumt." - "Und dann?" - "Warst du nicht da." - "Sorry, darlin'."



    Er wandte sich ab. "Ist das Bad frei?" - "Nein." - "Hm …", er stand einen Moment unschlüssig herum, dann nahm er am Schachtisch Platz. "Irgendwelche Frühstückswünsche?" - "Nein." Nun gut, da war anscheinend jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden.

    Ich nahm die Zutaten für Eier mit Speck aus dem Kühlschrank und ließ ihn in Ruhe. Kurz darauf gesellte sich Mareike zu ihm.



    Jou verschwand zwischenzeitlich im Bad und nicht viel später saßen wir am Frühstückstisch. Sozusagen. [?] Du färbst ab! ┐(´•_•')┌ Die Theke ist kein Tisch, hun. (-‸ლ)

    Ob wir irgendwelche Pläne für den heutigen Tag hätten, erkundigte Mareike sich. Ich verneinte, Jou schüttelte den Kopf. "Heute ist 'Open Mic' in der Lounge", teilte sie uns mit. Und fügte, als wir schwiegen, hinzu: "Ich dachte, das wäre vielleicht etwas für uns ..." Ich sah auf und registrierte sofort anhand von Jous Blick, dass es eindeutig nichts für ihn war.



    "Ich weiß nicht", murmelte ich. "Aber wenn du gern hin möchtest ..." Jous Blick durchbohrte mich förmlich. "Wie wäre es, wenn ich für euch spiele?" - "Das würdest du tun?" Es klang dermaßen überrascht, dass ich spontan erwiderte: "Man muss nicht schlagen, damit ich mich ans Klavier setze." Mareike lachte, Jou schmunzelte verhalten.



    "Hast du einen speziellen Wunsch?" Sie überlegte einen Moment, dann schüttelte sie den Kopf und wandte sich an Jou: "Und du?" - "Ich lasse mich überraschen." - "Wie immer", erwiderte ich. Mareike blickte etwas irritiert aus der Wäsche, was Jou dazu veranlasste, ihr zu erklären, er hätte wenig Ahnung von klassischer Musik.

    "Kunstbanause", schalt Mareike ihn daraufhin spielerisch. Ich versprach nicht weniger 'pikiert': "Dem kann ich abhelfen!" Womit zumindest schon einmal feststand, welches Genre heute Abend auf dem Programm stand.



    Obschon Jou sich über unsere Reaktion zu amüsieren schien, lenkte er das Gespräch in eine andere Richtung: "Laden wir Julian auch ein?" Mareike zögerte für den Bruchteil einer Sekunde. "Wenn ihr nichts dagegen habt?" Jou schüttelte den Kopf, blickte jedoch überrascht zu mir, als ich darauf spontan erwiderte: "Wenn du nichts dagegen hast."



    Sie nickte, erneut etwas zu zögerlich, für meinen Geschmack. Ich erhob mich, um den Tisch abzuräumen, die beiden taten es mir gleich. Jou verschwand im Bad, Mareike in ihrem Zimmer.

    Ich setzte mich aufs Sofa, um meine Nachrichten zu checken. Die meisten waren von Charlotte und betrafen meine nächste Aufgabe. Die da lautete:


    "Bildung ist wichtig, Hase, also trage dich bei einer Universität ein und fang an zu studieren."


    Ob ich mein abgebrochenes Studium fortsetzen oder einen anderen Studiengang wählen würde, überließ sie mir. Womit ich durchaus zufrieden war. Ich las weiter und kam nicht umhin, einmal mehr über ihre Kontakte zu staunen, denn sie teilte mir mit: Sie hätte die Zusage bekommen, dass ich noch ins laufende Semester einsteigen könnte. Ob ich noch alle oder nur die Kurse belegen könnte, die noch nicht begonnen haben, wusste sie allerdings nicht, denn das hinge von meinen Vorkenntnissen ab.



    Besonders interessant war ein Zeitungsartikel über die Foxbury-Universität, auf den sie beinahe kommentarlos verwies. Er handelte von einem Studienprojekt, dem zwar zwischenzeitlich die Fördergelder ausgegangen waren, dennoch so vielversprechend klang, dass ich den link sofort an Jou weiterleitete. Der, den Geräuschen nach zu urteilen, inzwischen spielend am Laptop in meinem Atelier saß.



    Aber anscheinend neugierig genug war, sein Spiel zu unterbrechen, als er meine Nachricht erhielt. Jedenfalls schließe ich das daraus, dass er sich wenig später zu mir gesellte, um herauszufinden: "Warum schickst du mir das?" - "Ich dachte, es interessiert dich." - "Ja, absolut, aber …" - "Ich hab ihn nicht selber gefunden, falls das Frage ist, die dich umtreibt." - "Dacht' ich mir." - "Lotta hat ihn mit meiner neuen Aufgabe geschickt." - "Macht Sinn." - "Du bist heute eindeutig mit dem falschen Fuß aufgestanden." - "Nur auf der leeren Seite des Bettes." - "Du hast mich vermisst?" - "Scheint so." - "Oje, wie kann ich das nur wiedergutmachen?" - "Indem du mich nicht länger zappeln lässt?" -"Ich weiß ja nicht", gab ich leise zu bedenken, "ob mir das direkt nach dem Frühstück bekommt, aber wenn du darauf bestehst …"



    Ich machte Anstalten mich zu erheben. Ein mahnendes: "Teddy", hielt mich jedoch umgehend davon ab. "Nicht?" Er schüttelte den Kopf und blickte mich dabei an, als hätte ich den Verstand verloren.

    Nun, wie dem auch sei, gut erzogen, wie ich nun einmal bin, fügte ich mich natürlich in mein Schicksal. "Und, was sagst du dazu?" - "Es klingt fantastisch, schade, dass ihnen das Geld ausgegangen ist." - "Ja, wirklich bedauerlich." - "Könntest du bitte aufhören, mich auf die Folter zu spannen?" -"Ich könnte, wenn ich wollte." - "Du spielst mit deinem Leben, Hase." - "Wäre nicht das erste Mal." Eindeutig nicht die Art von Scherzen, die er zu würdigen weiß.



    "Hast du gelesen, ..." - "Das die erste Hälfte fertig ist? Ja!" - "Und …" - "Das da heute Tag der offenen Besichtigung ist, auch." Sehr schön, oder um mal seine Worte zu benutzen: Dacht' ich mir. "Möchtest du wissen, was du nicht weißt?" - "Sitze ich noch hier?" - "Ja." - "Und was schließt du daraus?" - "Das du meine Gesellschaft magst." Er sah nicht so aus, als wäre er sich dessen momentan allzu sicher.



    "Charlotte schreibt, sie hat die Zusage, dass wir den Zuschlag bekommen können." - "Ach?" Wie schnell sich das Blatt doch wenden kann. Ich nickte freundlich lächelnd. "Und?" Ich strahlte ihn an: "Das ich mir in Zukunft mehr Zeit lassen kann beim Posten." Jou stieß ein frustriertes: "Oh mein Gott", aus und mühte sich redlich um Gelassenheit.

    Mareikes Stimme erklang hinter mir: "Was ist denn passiert?" Mit einer Schnelligkeit, die zum alarmierten Klang ihrer Frage passte, trat sie zu uns. "Nichts", grummelte Jou. Mareike lächelte zwar erleichtert und nahm neben ihm Platz, sah mich jedoch fragend an, woraufhin ich ihr erklärte: "Er überlegt gerade, warum er sich ausgerechnet in mich verlieben musste."



    "Ich bin mir sicher, es fällt ihm bald wieder ein." - "Er wüsste es, wenn er mich eben nicht davon abgehalten hätte …" - "Cuddles!" Entrüstung pur. "Ja, bitte?" Jou fixierte mich mit zusammengekniffenen Augen, nahm einen tiefen Atemzug durch die Nase und hielt die Luft an. Ich war so nett und erklärte Mareike warum: "Er zählt grad leise bis zehn." Sie schmunzelte, bedachte mich jedoch mit einem nachsichtig-mahnendem Blick, bevor sie sich erhob und nach draußen ging.

    "Magst du mich noch?" - "Ja." Er versuchte erfolglos nicht zu schmunzeln, ich griff nach seinen Schultern. "Fahren wir hin?" Er antwortete mit einer Gegenfrage: "Wie lange haben wir denn Zeit?"



    "Bis Mittwoch, wenn wir es schaffen, uns bis Montag einzuschreiben." - "Hm …" Er seufzte leise, ich nahm ihn in den Arm. "Verrätst du mir was los ist?" - "Ich weiß nicht, ich …" - "Angst vor der eigenen Courage?" Er grinste schief: "Ein bisschen, ich … Ich hab das Gefühl, mein Leben befindet sich auf der Autobahn und ich … Ich hocke immer noch in meinem Zimmer rum und", seine Stimme erstarb beinahe, "versuche da ... irgendwie ... wieder rauszukommen und …" - "Richard tritt unbarmherzig aufs Gaspedal?" Meine Frage irritierte ihn ein wenig, doch dann nickte er. "Scheint so."



    "Wir müssen das nicht übereilen, weißt du." - "Ja, ich weiß, aber …" - "Das Dilemma ist, dass du es eigentlich doch möchtest?" - "Ja. Schlimm?" Ich lächelte und verneinte. "Es tut mir leid, Teddy, ich ..." - "Das muss es nicht", warf ich ein. Er lächelte traurig und murmelte: "Eigentlich ... bin ich gar nicht so." Mein Herz zog sich zusammen und ich nickte wissend, denn es ist noch nicht lang her, da empfand ich ähnlich und genau das hat mich damals am meisten genervt. "Weißt du, was wir jetzt machen?" - "Hinfahren?" Zaghaft, doch hoffnungsvoll.



    "Um Informationen zu sammeln." - "Ach?" Ich nickte und nuschelte: "Ich kann selbst kaum glauben, dass ich das grad gesagt hab." Ein kleines Lächeln schlich sich in seine Züge. "Du bist …" - "Too good to be true?" - "Sehr lieb." - "Das", murmelte ich. "Liegt wahrscheinlich daran, dass ich dich sehr lieb habe." - "Ich dich auch." - "Ist das ein upgrade?" - "Nein, aber”, er grinste schelmisch, “eine Tatsache." Ich denke, damit kann ich mich zufriedengeben. [Sicher?] (Mir bleibt ja nichts anderes übrig.) [Wer weiß ...]



    Wir informierten Mareike von unserem neuen Plan. Die ihn vernünftig fand und durchaus guthieß, selbst wenn es zu spät würde, für die Lounge. Begleiten wollte, bzw. konnte sie uns nicht, da Nora sich zwischenzeitlich zum Schachspielen eingeladen hatte.

    Obwohl Britechester gut mit der Bahn zu erreichen war, entschieden wir uns für einen Mietwagen, um flexibler zu sein. Eine gute Stunde später waren wir am Ziel.



    Das Haus, das wir besichtigten war im Rahmen eines Studienprojektes entstanden, zum Thema 'Nachhaltig wohnen.' Geplant war eine doppelte Bebauung. Fertiggestellt ist bisher jedoch nur eine Wohneinheit. Da sich das Projekt hauptsächlich durch Spendengelder finanziert und diese nahezu zum Erliegen gekommen sind, haben sich Stadt und Universität dazu entschlossen, es frei zu vermieten. Es wurden hauptsächlich recycelte Materialien beim Bau verwendet, generiert über das Dach und Sonnenkollektoren sowohl Strom als auch Brauchwasser und entspricht den aktuellen Standards in puncto Nachhaltigkeit. Was Jous Begeisterung erklären dürfte.

    Womit wir beide nicht gerechnet hatten, war, dass es sich in direkter Nachbarschaft zum Campus befand. Man könnte auch sagen, es befindet sich quasi auf der Grundstücksgrenze.



    Von außen machte es einen durchaus guten Eindruck auf mich. Jou neckt mich gerade, da ich keine Vorstellung davon hatte, was uns erwarten würde und ich zugegebenermaßen nicht davon überzeugt war, dass mir die Ästhetik des Gebäudes zusagen würde.



    Ich kann vermelden: Ich war durchaus angenehm überrascht. Zu Jous Verwunderung vor allem im Inneren.

    Denn dort war es, dank der großen Fenster sehr hell und freundlich. Die Küchenmöbel passten farblich sehr gut zum hellen Holz der Wandverkleidung und nahezu perfekt zu meiner Jacke, wie ich amüsiert feststellte.



    Der Open-Floor-Plan des Wohnbereichs gefiel uns beiden, wenngleich Jou der Meinung war, es sei viel zu groß für uns. Ich sah das etwas anders und gab zu bedenken, dass ein unmöblierter Raum immer größer wirkt, als er tatsächlich ist.



    Vom Schlafzimmer waren wir gleichermaßen begeistert. Es war geräumig, sodass unser Bett endlich zur Geltung kommen würde und bot Platz genug für die zurzeit noch eingelagerte Kommode.



    Wir beendeten unseren Rundgang im Bad. Das deutlich kleiner ist, als unser derzeitiges, allerdings über eine Dusch- und Badewannen-Kombination verfügt. Ich mochte die Struktur der Wand- und Bodenfliesen sehr.



    Kurz und gut, wir waren beide positiv gestimmt, denn wir konnten uns gut vorstellen, dort zu leben. Da wir allerdings hauptsächlich hergekommen waren, um Informationen zu sammeln, sahen wir uns natürlich auch die Alternative zu dieser Unterkunft an.

    Jou wurde etwas mulmig, beim Anblick der beiden Wohntürme trat den Weg dorthin jedoch mutig an. [Streich den Zusatz.] (Warum?) (Du lobst mich zu viel.] (Nur, weil du es verdient hast.)



    Es wird sicherlich niemanden verwundern, dass ich nicht wirklich angetan war, von der Aussicht in einem Studentenwohnheim unterzukommen, doch Jou zuliebe würde ich es auf mich nehmen.

    Wir trafen vor der Tür eine junge Dame, die uns mit hinauf nahm und mir im Aufzug bereitwillig Rede und Antwort stand. Jou nutzte die erste Pause in ihrem Redefluss für ein leises: "Cuddles?" Ich wandte mich ihm zu, flüsterte: "Ich hab's gesehen', und griff nach seiner Hand.



    Einmal davon abgesehen, dass mir bei dem Gedanken an das dort vorherrschenden Farbschema erneut die Augen schmerzen, stand da schon fest, dass dies sicherlich keine Alternative für uns war.



    Wir bedankten uns höflich, machten noch einen Abstecher in die Mensa, die menschenleer war, da wir außerhalb der Essenszeit dort waren.



    Von oben waren zwar Stimmen zu hören, doch Jou verzichtete auf einen Rundgang und wir gingen zurück zu unserem Wagen.
    Geändert von Laska (16.07.2024 um 15:55 Uhr)
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  7. #297
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    An sich wollte ich Jou noch die Uni Britechester zeigen, sie befindet sich am entgegengesetzten Ende der Stadt und Jou war neugierig geworden, als ich ihm erzählte, dass ich damals dort studierte. Da mein Magen jedoch unaufhörlich knurrte und dies ein Geräusch ist, bei dem sich ihm sämtliche Nackenhaare aufstellen fuhren wir stattdessen in die Innenstadt.



    Eine Besichtigung der Bibliothek, in der er meiner Meinung nach in Zukunft eine Menge Zeit verbringen würde, schlug er ebenfalls aus. Während ich mich mit einem Apfel vom hiesigen Obst- und Gemüsestand zufriedengegeben hätte, hatte er anderes im Sinn.



    Ich schloss recht zügig zu ihm auf und da ich noch nie in meinem Leben Ramen zu mir genommen habe, was, wenn ich mich nicht irre, einer Todsünde recht nahe kommt, bestand er darauf, dem abzuhelfen.



    Obwohl ich nicht behaupten kann, mich mit Ruhm bekleckert zu haben, da ich Stäbchen nur benutze, wenn ich Sushi esse, kann ich vermelden, es schmeckte mir recht gut.



    Jou genoss sein Essen mit dem größten Vergnügen, wenngleich es eine neue Welle Heimweh auslöste. Ich hoffe inständig, seine Eltern geben uns bald grünes Licht für einen Besuch bei ihnen. Momentan sind sie jedoch so eingespannt mit ihrer Arbeit, der Haussuche und einem potenziellen Umzug, dass sie uns noch keinen konkreten Termin nennen können.

    Ich überlegte gerade, wie ich ihn auf andere Gedanken bringen könnte, da überraschte er mich mit der Aussage, wenn das mit 'unserem' Haus tatsächlich klappt, würde er sich einen Job suchen. In Anbetracht des Tempos, mit dem er sein Studium durchzuziehen gedachte, fand ich den Gedanken ziemlich abwegig. Darüber hinaus war ich durchaus gewillt, für unseren Unterhalt aufzukommen.

    Womit Jou, wie könnte es auch anders sein, aus mehreren Gründen, nicht einverstanden war. Worauf ich durchaus auch allein hätte kommen können, wenn ich vorab wenigstens einen Gedanken an dieses Thema verschwendet hätte.



    Nun, wie dem auch sei. Ich versuchte dem Gespräch eine andere Wendung zu verleihen, mit der Aussage, ich sei fest davon überzeugt, er würde sich für das ein oder andere Stipendium qualifizieren. Sodass wir, wenn er denn unbedingt darauf bestünde, die Kosten prozentual zu unserem 'Einkommen' splitten könnten.

    Letzteres nickte er zwar ab, gab jedoch zu bedenken: "Was, wenn es nicht gut geht?"



    "Dann bleibt dir immer noch unsere Stiftung", erwiderte ich. Und fügte lächelnd hinzu: "Auf den Gedanken hätte ich auch schon früher kommen können." Er schmunzelte zwar, blickte mich jedoch an, als sei er sich nicht ganz sicher, ob ich noch bei klarem Verstand sei.

    Ich übte mich in Geduld, er senkte den Blick, schüttelte den Kopf, dann sah er mich wieder an: “Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich mir das Geld deines Vaters unter den Nagel reiße, wenn ich deins schon nicht will?”



    Wenn's weiter nichts ist: "Die Stiftung hat mit meinem Vater oder Großvater absolut nichts zu tun." - "Mit wem dann?" - "Mit Eve und mir." - "Und du glaubst, wenn du dem Kind einen anderen Namen gibst, dann ändert das meine Einstellung?" Wohl kaum.

    (Du bist manchmal ein ziemlich angriffslustiges kleines Etwas, weißt du das?) [Ich hab ab und an mal sowas in der Richtung zu hören bekommen.] Ziemlich viele Buchstaben für ein einfaches Ja. [^.=.^}

    "Falls du gerade an Vetternwirtschaft denkst, muss ich dich enttäuschen, denn die Vergabe erfolgt anonym." - "Cool, dann eröffne ich doch gleich mal ein leergefegtes Konto, lege ein falsches Zeugnis bei …" - "Und fliegst auf", unterbrach ich ihn. "Wenn du ausgewählt wirst und beglaubigte Kopien oder deine Originale vorlegen musst." - "Ach?" - "Wir sind nicht ganz so unbedarft, wie du dir das vorstellst."



    Er grinste vergnügt: "Scheint so." - "Ernsthaft, Jou, es ist eine gute Möglichkeit. Informiere dich auf der Homepage, wenn wir wieder zu Hause sind." - "Okay." Ich lächelte, zwinkerte ihm zu und sagte: "Schön, dass wir das geklärt hätten." Jou nickte und erwiderte mein Lächeln nur, um mir mit seinem nächsten Satz den Garaus zu machen.

    "Eigentlich, meinte ich 'das mit uns'." Mit uns? [Das war eine völlig normale Frage.] Ein Schock war das, nicht mehr und nicht weniger. [Den du ziemlich schnell überwunden hast.] Ändert nichts an der Tatsache. [Dass du jetzt weitermachst …]



    "Teddy?" - "Mit uns?" - "Ja, was passiert dann?" Ich konnte wirklich kaum glauben, was ich da hörte. "Ted?" - "Wenn du ein Problem hat, dann… " - "Hab ich nicht." - "Wie kommst du dann darauf, dass es mit uns nicht gut geht?"



    Jou fielen spontan hundertundfünf gute Gründe ein.



    [Du hast 'nen Knall.] Ach, ja? [Ich habe nur gesagt:] "Ich möchte nicht, dass es mir so geht, wie deinem Ex damals."



    (Dafür gab es mehr als hundertfünf gute Gründe.) [Stimmt.] Schön, das du's einsiehst. [Ich war immerhin einer davon.] Wie auch immer, es war höchste Zeit diesem Unfug ein Ende zu setzen.



    [Schmollst du schon wieder?] Ich schmolle nie. [Schade eigentlich.] Bitte? [Ich mag es, wenn du schmollst …] Wie schön für dich. (○´3`)ノ⌒♡*:・。Ganz großes Kino, Schatz. [... weil man dich immer erst stundenlang knuddeln muss, bevor du wieder aufhörst ...] Wo bist du? (☉.☉)

    [ _へ__(‾◡◝ )> ]

    Wo war ich stehen geblieben? [Die Frage beantworte ich jetzt nicht.] Musst du auch nicht, denn die war rein rhetorisch. [Dacht' ich mir.] Gut möglich, dass ich gleich wieder verstimmt bin … [Ja?] Muss ich das jetzt wirklich ausführen? [Nö.] Du bist mir grad 'ne super Hilfe. [Höre ich da ein Schmollen??] Nein.

    [Schreib einfach: Ich habe dir geglaubt, dass du mich nicht einfach vor die Tür setzt und falls doch, weil ich dir fremdgegangen sein sollte, was zwar äußerst unwahrscheinlich ist, woran du deine Zweifel hattest, die ich dir ausreden konnte, da ich sowas in keinem deiner unwahrscheinlichsten Fälle jemals tun würde, würde ich nicht hilflos dastehen, sondern, mir einfach, wie viele andere Studenten auch eine billige Bude suchen, um weiterstudieren zu können, damit ich danach, wenn ich einen richtigen Job habe und gut verdiene, in aller Seelenruhe Ruhe meinen Studienkredit abzahlen kann.] Wie war das mit den Schachtelsätzen? [Absolut nervig?] Ich finde sie geradezu perfekt. Danke. [Faultier!]



    Nachdem das Thema geklärt war, kam Jou direkt mit der nächsten Frage um die Ecke.

    Die da, zu meiner Freude, lautete: "Was machen wir mit Mareike?" Darüber habe ich mir bereits etliche Gedanken gemacht. Zum einen, da mir bewusst war, wie ungern sie mit uns umziehen würde, was weniger an uns, als an der Nähe zu ihrer alten Umgebung liegt. Zum anderen, da mir ihre finanziellen Verhältnisse bekannt sind.

    Jou brachte daraufhin Julian ins Spiel, denn er berichtete mir: "Mareike hat beim Schach erwähnt, Julian habe vorgeschlagen, dass sie zu ihm zieht." - "Und?", hakte ich nach. "Nichts weiter." "Wie hat sie es denn gesagt?", wollte ich wissen. Jou zuckte mit den Schultern: "Ganz normal."

    "Passte es denn zum Gespräch?" Jou nickte. Ich forderte ihn mit einer leicht ungeduldigen Handbewegung dazu auf, doch bitte etwas mehr Informationen von sich zu geben.

    "Wir haben über die Uni gesprochen und das du nicht täglich fahren willst. Sie fand es sinnig, dass wir umziehen und da hat sie es erwähnt."

    "Meinst du nicht", gab ich zu bedenken. "Sie hätte es mit etwas mehr Enthusiasmus verkündet, wenn ihr der Gedanke gefallen würde?"



    Jou kam ins Grübeln. "Ich weiß nicht, sie kennt mich ja kaum und ..." - "Und?" - "Sie ist eher ausgeglichen und besonnen, so richtig überschwänglich hab ich sie jedenfalls noch nicht erlebt." Dem stimmte ich zu, beschloss jedoch: "Ich rede mit ihr, sobald sich die Gelegenheit ergibt."

    "Weil du heute Morgen schon ein ungutes Gefühl hattest?" - "Das hast du bemerkt?" Jou schmunzelte, dann nickte er: "Es war nicht zu übersehen, Teddy." - "Ich mag es, wenn du mich so nennst." - "Ich auch." - "Ach, ja?" - "Es passt so gut zu dir." Wer könnte ihm da widersprechen.



    "Okay, angenommen du hast recht, was dann?" Auch darüber hatte ich mir bereits Gedanken gemacht: "Das Grundstück gehört mir und ich habe überlegt, statt der Container ein kleines Haus darauf setzen zu lassen. Als Unterkunft für uns und deine Eltern, für zukünftige Besuche bei deiner Schwester. Oder als Zufluchtsort für mich, falls du mich in Sulani doch noch vor die Tür setzt.” Jou verdrehte die Augen. Ich fuhr fort: “Und da dies mit fremden Mietern sicherlich kaum zu bewerkstelligen ist, könnte Mareike derweil dort wohnen.”

    "Als eine Art Housekeeper?", warf Jou ein und war sichtlich erstaunt, als ich nickte. "Du haust das raus, als wär's das normalste auf der Welt." - "Hast du einen besseren Vorschlag?"



    "Verkaufen und bei Moira auf der Couch pennen?" - "Klingt unbequem und auf Dauer wenig rentabel." - "Ich hätte nicht gedacht, dass ein kleines Finanzgenie in dir steckt", neckte er mich. "Tut's auch nicht", gab ich freimütig zu. "Aber ich bin mit derlei Überlegungen und Diskussionen groß geworden." Jous Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass er sich das ohne weiteres vorstellen konnte.

    Was mich dazu veranlasste, gekonnt blasiert hinzuzufügen: "Grundbesitz ist ein hohes Gut, Jou, von dem man sich nicht leichtfertig trennt." - "Ach, nein?" - "Nein, man lässt es für sich arbeiten, während man sich gemütlich zurücklehnt und darauf beschränkt, seinen Angestellten beim Schuften zuzuschauen." Jou lachte (mich aus?). [Nein, ich war beeindruckt und ziemlich stolz auf dich.]



    "Klingt nach einem guten Plan", befand er grinsend. Ich nickte. Er sah auf die Uhr. "Wir müssen langsam los." - "Ja, leider." - "Leider?" - "Ich mag Ausflüge. Mit dir." - "Ich auch." - "Wir sollten sollten sowas öfters machen." - "Unbedingt." Ich lächelte und überlegte halblaut: "Müssen wir nicht noch nach Brindleton?"

    Jous Augen leuchteten auf und er nickte begeistert. "Aber dann nehmen wir den Bus." - "Warum?" - "Weil die Taxifahrt super teuer war." - "Nehmen wir halt den Leihwagen." - "Und zahlen das doppelte." - "Liebling, könntest du bitte aufhören, dir über Geld Sorgen zu machen?" Prompt kassierte ich wieder 'so einen' Blick.

    "Jou?" - "Gib mir 'nen Moment, ich staune noch." - "Worüber?" - "Wie deutlich du dich ausdrücken kannst, mit dem goldenen Löffel in deinem Mund."



    Ich seufzte, resignierte und reichte ihm meine Hand. Er ergriff sie und wir standen gemeinsam auf. "Bringen wir ihr Blumen mit?" - "Mareike?" Jou nickte. "Gern." - "Ich zahle." - "Wenn du darauf bestehst." - "Es war meine Idee." Stimmt.

    Gesagt, getan ...



    Wir schlenderten zurück zu unserem Wagen und fuhren nach Hause.

    [???] Ich finde, das reicht. [Ich nicht.] Warum wundert mich das nicht? [Weil wir die Diskussion schon hatten.] (Nun gut.)

    "Ted?" Ich drehte mich um, sah, dass er stehen geblieben war und trat mit einem fragenden Blick auf ihn zu. "Du bist sauer auf mich und ich habe keine Ahnung warum." (Pfiffiges Kerlchen.) [So schwierig war das nicht.]

    "Verrätst du mir warum?", hakte er nach. "Ich bin mir sicher, mit etwas nachdenken kommst du von alleine dahinter." Jou atmete einmal tief durch. "Ich finde es ätzend, wenn du so bist." - "Versaue ich dir grad' den Tag?" (Höflich-süffisant?) [Absolut ätzend.]

    "Ausgleichende Gerechtigkeit, nachdem ich dir anscheinend deinen verdorben habe", schlussfolgerte er (bissig?) [frustriert]. "Möchtest du einen Tipp?", durchaus freundlich. [Ich bleibe bei ätzend.] "Jeden den ich kriegen kann?" [Genervt?) [Gut erkannt.]

    "Warum hast du sie runtergehandelt?" Er hob die Hände in einer recht hilflosen Geste: "Keine Ahnung. Gewohnheit?" - "Und das hältst du für angebracht?" (Immer diese alten Muster.) [Ja, wir sind echt schlimm manchmal.]

    "Du anscheinend nicht." - "Richtig." [Wenn du knappe Antworten gibst …] Ist Holland in Not? [Bereits untergegangen.] Oje. [Ja.]

    (Du hast vorhin ausgesehen, als würdest du gleich platzen.) [Ich war kurz davor.] Und darum war ich so nett [höflich bis zum Erbrechen] und habe dich gefragt:

    "Waren außer uns noch viele Menschen dort?" - "Nein." - "Geht's etwas genauer, bitte?" - "Niemand?" - "Und wie hat sie auf uns reagiert?" - "Begeistert?" - "Und glaubst du, [Wenn du schon so anfängst!]”

    (Überlegst du gerade wieder, warum du mit mir zusammen bist? [Ja.] Weil du mich liebst. [Jetzt wo du's sagst …] Fällt es dir wieder ein? [Scheint so.] Sehr schön.)

    "Und glaubst du", sagte ich. "Das könnte vielleicht daran gelegen haben, dass sie bereits stundenlang, ohne viel Umsatz zu machen, in der Kälte gestanden hat?" - "Oh, mein Gott …"

    (btw: Teddy reicht.) [Cuddles?] Nein. [⊙︿⊙]

    "Deswegen hast du ihr so viel Trinkgeld gegeben?" Ich nickte, denn: "Floristen gehören nicht zur Gruppe der Höchstverdiener, Jou." Wenn sie denn überhaupt eine war. Die Sträuße waren ja alle bereits gebunden!

    [Nicht wieder aufregen, bitte.] Leichter gesagt, als getan. [Teddy …] Du wolltest, dass ich hier weitermache. [Ja.] Dann leb damit. [Es tut mir von Herzen leid.] Too little, too late, darling. [Das meinte ich nicht.] Ja, ich weiß. Und ich hätte dich vorhin nicht so anfahren sollen. [Völlig zu Recht.] Darüber ließe sich streiten. [Lieber nicht.]

    "Hast du auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht", echauffierte ich mich, als er mich einfach nur aus großen Augen anstarrte. "Dass sie nicht viel älter ist, als wir und vielleicht nur eine Studentin ist, die sich hier, anstatt zu lernen, ihre Finger und Füße abfriert, weil ihr nichts anderes übrig bleibt, als sich notgedrungen als billige Verkaufshilfe ausnutzen zu lassen?"

    Jou ließ meinen Ausbruch kommentarlos über sich ergehen. Was mich noch etwas höher auf die Palme trieb.

    "Und dann kommst du daher und drückst den Preis, als gäb's kein Morgen mehr." - "Ted …" - "Komm mir jetzt nicht so!" - "Teddy, bitte, ich …" - "Nein! Es hat sich gerade ausgeteddyt, mein Lieber!"

    [Yeah, my bad.] Uh, wo hast du das her? [Von dir.] Ach? [Lieb dich so.] Ist das ein Upgrade? [Ja.] Bist du schon zurück? [Ich wäre, wenn wir nicht ständig hin und her texten würden.] Schade. [Ja.] Brauchst du noch lange? [Dein Hemd ist fertig.] Ich staune immer noch, dass du bügeln kannst. [Kannst du staunen und tippen gleichzeitig?] Vielleicht. (Versuchs mal.] Ich war grad so schön runtergekommen. [...]

    "Ist dir eigentlich klar", fuhr ich ihn erneut an. "Dass ihr die Differenz wahrscheinlich von ihrem ohnehin schon mageren Lohn abgezogen worden wäre?" Jou presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. Und mir fiel endlich auf, dass seine Augen verdächtig schimmerten. Womit er mir komplett den Wind aus den Segeln nahm.

    "Herr im Himmel, Jou … Verdammt … Komm her." Er flog mir geradezu entgegen, als ich langsam meine Arme ausbreitete. "Es tut mir so leid Teddy." Ich drückte ihn an mich und flüsterte: "Wir haben es nicht nötig knauserig zu sein, weißt du." Jou nickte und kuschelte sich tiefer in meine Umarmung.



    "Es gibt so viel Ungerechtigkeit auf der Welt, Jou, da müssen wir nicht auch noch dazu beitragen." - "Ich weiß." Viel zu kleinlaut. "Verzeih mir, bitte."

    Er zog seinen Kopf aus meiner Halsbeuge und sah mich mit verrutschter Brille an. Ich schmunzelte, er wisperte: "Was genau?" - "Das ich dich so niedergemacht habe." - "Hast du?" Ich konnte nicht anders, als ihm einen Kuss auf die Nasenspitze zu geben. Er holte tief Luft, rückte seine Brille zurecht und löste sich zögerlich von mir.

    "Wir müssen immer noch nach Hause." Ich nickte. Legte meinen Arm um seine Schultern, er den seinen um meine Taille und dann schlendern wir zu unserem Wagen.

    "Weißt du, was ich am meisten an dir mag?" - "Mein Lächeln." Spontan, selbstbewusst und vielleicht ein wenig gelangweilt. "Das, und dass du es mir nicht übel nimmst, ... " - "Wenn du bei manchen Themen rot siehst?" - "Ja, manchmal lässt sich das nicht vermeiden." - "Ist mir, glaube ich, noch gar nicht so richtig aufgefallen." - "Genau das meinte ich." - "Ach?" - "Es fühlt sich gut an." - "Was genau?" - "Angstfrei mit dir streiten zu können." - "Wir haben uns doch gar nicht gestritten." - "Nicht?"

    "Na ja, du bist ein bisschen ausgeflippt, ich hab' fast geheult, aber … Streiten sieht definitiv anders aus." - "Jetzt hab ich Angst." - "Weißt du, was ich an dir ganz besonders mag?" - "Noch nicht." - "Das du so ein grottenschlechter Lügner bist." - "Sicher?" - "Ziemlich sicher." - "Wie kommt's?" - "Weil du bisher bei entsprechenden Gelegenheiten entweder den Mund gehalten oder das Thema gewechselt hast. Und wenn das nicht zieht, fängst du an, Haare zu spalten oder flüchtest dich in ‘die Etikette’. Ich hasse das.” Wie könnte ich das vergessen …

    “Ted?” - “Hm?” - “Uns wurde entweder das Auto geklaut, oder wir haben uns verlaufen.” Ich hob den Kopf und sah mich um. "Lass uns weitergehen." - “Dann laufen wir im Kreis.” - “Und kommen zu unserem Wagen, denn der steht auf der anderen Seite des Marktplatzes.” - “Das macht überhaupt keinen Sinn.” Ich schmunzelte und zog ihn weiter. “Kann es sein, dass du eine kleine rechts-links Schwäche hast?” - “Vielleicht.”

    (Ich habe zwar keine Ahnung, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man ‘hai’ mit ‘ja’ übersetzt. [Gut möglich, dass du recht hast.] Fein, dann gehe ich jetzt duschen. [Du könntest auf mich warten.] Wie lange? [2min 56sec.] Das werde ich wohl hinkriegen. (っ╹◡╹)っ /( •ㅅ•)\
    Geändert von Laska (16.07.2024 um 16:14 Uhr)
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  8. #298
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    LilSis ist schon ganz aufgeregt
    NiceOne sattelt sein Pferd
    2GTBT: me too
    Agnes-Rose hat keine Ahnung, was sie anziehen soll.
    LilSis: Nimm irgendwas in Pink.
    L.W.: Das erleichtert die Auswahl ungemein.
    NoKidsNoFear: Guten Morgen, allerseits.
    Agnes-Rose: Guten Morgen Lady Willoughby.
    2GTBT: schön das du schon wach bist
    Agnes-Rose: Sie sprechen mir aus der Seele.
    NiceOne ist seit sechs auf den Beinen
    L.W. ist zur Abfahrt bereit
    LilSis: Igitt!
    NiceOne genießt seinen Ausritt
    LilSis: Was ist denn mit dem los?
    2GTBT: frag nicht
    NoKidsNoFear: Viel Spaß nachher!
    2GTBT: schade, dass sie nicht mitkommen können
    LilSis: Ja, total : (
    NoKidsNoFear: Wir bedauern es auch sehr.
    2GTBT: wir machen fotos
    LilSis: Ganz viele.
    NoKidsNoFear freut sich
    2GTBT: liebe grüße!!
    LilSis: Und auch Ihnen viel Spaß!
    NoKidsNoFear: Danke, die werde ich gern ausrichten.
    LilSis: Was machen wir jetzt?
    2GTBT: duschen
    Agnes-Rose: Gute Idee.
    ~~~~~
    Su-Ju buzz @all: Wasserschaden in der Galerie!
    LilSis: Oh, shoot!
    2GTBT: god dammit!
    LilSis sind fast die Ohren geplatzt
    2GTBT wusste gar nicht es es sowas schönes gibt
    NiceOne humpelt seinem durchgehenden Pferd hinterher
    NoKidsNoFear: Der arme Junge.
    Su-Ju: (ó﹏ò)
    2GTBT: mehr fällt dir dazu nicht ein?
    Su-Ju: Sorry.
    NoKidsNoFear: Ich bin mir sicher, sie hat Master Alan gemeint.
    LilSis: Wie sch*** ist das denn?
    Su-Ju: Ziemlich.
    2GTBT: ja, sorry
    Bonnie: Herr im Himmel, wir sind fast im Graben gelandet!
    LilSis: Teddy?
    2GTBT: Ted?
    Su-Ju: (´•︵•`)
    2GTBT: sprich!
    Su-Ju: Mehr wissen wir noch nicht.
    LilSis: Und nun?
    Su-Ju: Abwarten.
    2GTBT: frühstücken
    Agnes-Rose: Gute Idee.
    ~~~~~
    LilSis @2GTBT: Fährst du trotzdem?
    2GTBT: du nicht?
    LilSis: Sie sagen, wenn die Ausstellung nicht stattfindet, kann ich auch hier bleiben.
    Agnes-Rose: So seh ich das auch.
    2GTBT: mist
    LilSis schmollt
    2GTBT: wen wundert’s
    Agnes-Rose: Wer ist uns die ganze Woche auf den Geist gegangen?
    LilSis: Nur weil ich sie so selten sehe!
    NiceOne holt seinen besten Anzug aus dem Schrank
    2GTBT: sei froh, dass du sie noch hast
    LilSis: sobald ich mit heulen fertig bin
    NiceOne rasiert sich
    NoKidsNoFear reicht Taschentücher
    2G2BT: geh ran, mäuschen
    ~~~~~
    L.W. ▶︎•၊၊||၊|။||||။၊|။• 3:14
    L.W.: Was sagt man dazu?
    2GTBT: a capella?!
    NiceOne rockt den song
    Agnes-Rose: Um …
    NiceOne ist ausgerutscht
    2GTBT: er hats einfach voll drauf!
    LilSis: uh-huh
    Agnes-Rose: Lady Willoughby?
    LilSis: mhm uh huh
    2GTBT: das bild werd’ ich nie wieder los!
    NoKidsNoFear: Update?
    LilSis: Das Ende war der Anfang von ‘Pink Pony Club’!
    2GTBT nickt und denkt: er kann einfach alles singen…
    LilSis: Selbst Chappell Roan...
    NoKidsNoFear blickt fragend in die Runde.
    NiceOne: Hi, ich bin’s Ally.
    Agnes-Rose: Was du alles weisst …
    2GTBT stupst Su-Ju an.
    LilSis flüstert @2GTBT: Warn ihn vor!
    2GTBT stupst Su-Ju an.
    2GTBT flüstert @LilSis: ich versuchs ja!
    LilSis stupst Su-Ju an.
    Agnes-Rose: Was machst du da?
    2GTBT flüstert @Agnes-Rose: Jou warnen!
    NiceOne: Ich soll ausrichten: Alan kann nicht kommen.
    LilSis: Warum nicht?
    NiceOne: Er hat sich das Bein gebrochen.
    Agnes-Rose: Das kann nicht schaden.
    2GTBT: Warum?
    LilSis: Mist!
    2GTBT flucht wie ein Rohrspatz
    NiceOne: Er ist beim tanzen in der Dusche ausgerutscht.
    Su-Ju: |˶˙ᵕ˙ )ノ HELLO
    LilSis: Da bist du ja!
    NiceOne: Nackig!
    NoKidsNoFear hat sich das bereits gedacht
    2GTBT: schlimm?
    Su-Ju schüttelt den Kopf.
    NiceOne: Ich hab sein Ding gesehen.
    2GTBT: glückwunsch, ally!
    LilSis: Ein äußerst ansehnliches Exemplar …
    2GTBT verdreht die augen
    Agnes-Rose: Teddy’s ist auch nicht zu verachten.
    2GTBT: ewwww!!!!!!
    Bonnie: Du hast dich übergeben damals!
    NiceOne: Gekotzt, wie ein Reiher, sagt Alan.
    2GTBT: too much information!!!!!
    NoKidsNoFear zieht sich dezent zurück
    LilSis: Tell me why!?!
    Su-Ju: ♬ ♪ ♫ ain’t nothin’ but a heartache♬ ♪ ♫
    Bonnie flüstert @Su-Ju
    2GTBT hofft das gibt keinen Ärger
    LILSis nickt ängstlich
    NiceOne: Ich soll LOL tippen.
    2GTBT übergießt sich mit jod und heißem wasser
    Agnes-Rose betrachtet ihre Fingernägel
    Su-Ju: (˶ˆᗜˆ˵)
    Agnes-Rose: Ist sie noch da?
    LilSis: Ist sie schon weg?
    NiceOne: Sie schleppen ihn grad die Treppe runter.
    LilSis: Wer?
    NiceOne: Die Sannis.
    Agnes-Rose: Lady Willoughby.
    2GTBT: meine großmutter?
    NiceOne: Alan
    Su-Ju nickt und schüttelt unauffällig den Kopf
    2GTBT reicht nen kübel voll mitleid
    LilSis: Teddy?
    Agnes-Rose: Lady Willoughby?
    LilSis: Wem?
    2GTBT: jou
    NiceOne kippt ihn Alan über den Kopf.
    NoKidsNoFear räuspert sich dezent im Hintergrund
    2GTBT: geht’s dir gut?
    LilSis kann nicht klagen
    NiceOne: Sie schieben ihn grad in den Krankenwagen.
    NoKidsNoFear: Ms McDermond lässt ausrichten, sie würde es vorziehen, wenn die Genitalien ihres Sohnes nicht öffentlich diskutiert würden.
    2GTBT: ALLY!
    NiceOne: Was?
    LilSis war noch nie so rot
    2GTBT: gib ihm sein handy zurück! SOFORT!
    NiceOne flitzt los
    Agnes-Rose: Sie sind tatsächlich immer im Dienst.
    LilSis: Ist die Trauung schön?
    NoKidsNoFear: Sehr schön, wenn man davon absieht, dass vorhin alle dachten, es gäbe eine Warnmeldung.
    LilSis: Das war aber auch verdammt laut!
    NiceOne: Wem haben wir die Platzwunde zu verdanken?
    Su-Ju: (๑•́ -•̀) ᔆᵒʳʳᵞ
    NoKidsNoFear: Die Braut hat vor Schreck ihren Strauß fallen lassen.
    2GTBT: jou?
    LilSis: Ally?
    NiceOne: Mike.
    Agnes-Rose: Wer ist Mike?
    Su-Ju: Die Braut?
    LilSis: Der hübsche Sanni?!?
    NiceOne: Genau der.
    LilSis strahlt und winkt
    NiceOne flüstert @LilSis
    LilSis wird rot und nickt
    NiceOne flüstert @LilSis
    LilSis flüstert @NiceOne
    2GTBT: hör auf mit dem mist
    Su-Ju: Sie sind auf einer Hochzeit?
    LilSis: Ich?
    NoKidsNoFear nickt
    2G2BT: nicht du, ally
    Agnes-Rose: Seit wann flirtet sie fremd?
    NiceOne muss hier mal weiter machen
    Su-Ju: Was vorhin geschehen ist, ist mir sehr unangenehm, Johann. Würden Sie bitte der Braut und den anderen Gästen meine aufrichtige Entschuldigung ausrichten?
    LilSis denkt schade
    2GTBT: hör auf dich zu schämen
    LilSis schämt sich überhaupt nicht
    Agnes-Rose: In 6 Monaten finden das bestimmt alle witzig.
    NoKidsNoFear: Sehr gern und Sie machen sich bitte keine unnötigen Gedanken mehr.
    2GTBT: er ist echt schlimmeres gewohnt
    Su-Ju: Vielen Dank, Johann.
    NoKidsNoFear lächelt beruhigend
    Su-Ju: Danke. Und wer ist Ally?
    LilSis: Alans kleine Schwester.
    Su-Ju: Sie ist auch hier?
    2GTBT: nein
    Agnes-Rose: Nur ausnahmsweise.
    Su-Ju: Aha… Gibt’s sonst was Neues?
    LilSis: wollt ich auch grad fragen
    2GTBT: me too
    Agnes-Rose: L.W. ▶︎•၊၊||၊|။||||။၊|။• 3:14
    Su-Ju: ( ๑•́ㅿ•̀๑)
    Agnes-Rose wollte eigentlich die Platzwunde kopieren
    2GTBT: welche platzwunde?
    Su-Ju: (॰, ०)?
    LilSis guckt dumm
    NiceOne: Jemand hat ein Handy in den RTW geworfen.
    Su-Ju: ヾ⁠(˶⁠ ⁠’⁠O⁠’˶⁠ ⁠)⁠ノ゙‎
    LilSis: Was er sagt!
    2GTBT: kids!
    Agnes-Rose: Ich sehe immer nur Kästchen
    2GTBT: keine ahnung was teddy an denen findet, echt nicht
    LilSis flüstert @Agnes-Rose
    NoKidsNoFear: Soweit ich weiß, hat Miss Allison nur Anweisungen ausgeführt?
    NiceOne: Cooles Cover BTW!
    2GTBT will nicht wissen vorher er das weiß
    LilSis: Mega cool!
    NoKidsNoFear: Sie hat Master Alans Handy im hohen Bogen in den Rettungswagen geworfen, gerade als die Türen geschlossen wurden.
    Su-Ju: ⑅✩♡ᵗʱᵃᵑᵏઽ*♡♬*°
    Agnes-Rose: Oh wie süß!
    LilSis: Sag ich doch.
    2GTBT: und es hat ihn getroffen?
    NiceOne: Direkt über der rechten Augenbraue.
    Agnes-Rose: Das hatten wir doch schon mal.
    LilSis: Fast wie bei Teddy : (
    Su-Ju: (´•︵•`)
    2GTBT gibt sich spontan zur Adoption frei
    NoKidsNoFear läßt betrübt den Kopf hängen
    ~~~~~
    LilSis: Brauchst du noch lange?
    2GTBT: paar minuten noch
    Su-Ju scrollt mal hoch, um zu sehen, was er so verpasst hat.
    LilSis: grüß ihn ganz lieb und knuddel ihn von mir
    Agnes-Rose: Ich hoffe, eure Großmutter kommt nicht auf denselben Gedanken.
    2GTBT: da käm sie im traum nicht drauf
    Agnes-Rose: Jetzt vielleicht schon.
    LilSis: Verschrei’s doch nicht!
    NoKidsNoFear liest mit bangem Herzen ebenfalls nach
    2GTBT flüstert @LilSis: besser wir texten noch etwas weiter
    LilSis nickt
    NoKidsNoFear verlässt die Kirche zu recht ungewöhnlich musikalischer Untermalung
    Su-Ju: ( ͒•·̫|
    NoKidsNoFear sollte seine freien Tage zuhause verbringen.
    2GTBT: und george bei uns einziehen lassen!
    Su-Ju: Wer ist George?
    2GTBT: dein lover
    Su-Ju: ٩(●ö●)۶
    Agnes-Rose: Wie niedlich ist das denn?
    LilSis: Total!
    2GTBT es wird nicht alt
    NoKidsNoFear blickt leicht konsterniert aus der Wäsche.
    Su-Ju: (シ_ _)シ ᔆᵒʳʳᵞ
    Agnes-Rose kichert
    LilSis hat Seitenstechen
    2GTBT bekommt kaum noch luft
    Geändert von Laska (30.11.2024 um 17:37 Uhr)
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  9. #299
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    Agnes-Rose:
    NoKidsNoFear: Vermutlich ein Kurzschluss.
    2GTBT: wo hast du das her?
    Agnes-Rose: Kappen die den Strom nicht?
    NoKidsNoFear: Wer weiß, wie schnell sowas geht…
    LilSis: Sicher, dass das Teddy ist?
    Agnes-Rose: NewCrest, Town Square, Webcam #3.
    Agnes-Rose: Ich werde ja wohl noch Teddy erkennen!
    LilSis: Ich frag ja nur, weil er nie rot trägt.
    2GTBT: ich fands auch merkwürdig.
    Agnes-Rose: Es ist eindeutig diese unsägliche grüne Jeans-Kombi.
    LilSis: Agnes und ihr Röntgenblick!
    2GTBT erkennt auf dem handy so gut wie nix
    LilSis: Bei mir lädt die gar nicht erst.
    2GTBT: sieht aus wie die lagerhalle.
    LilSis: Zum Glück steht er draußen.
    Agnes-Rose: Jetzt nicht mehr.
    LilSis: Er ist da drin?
    2GTBT: besser nicht!
    NoKidsNoFear: Es trifft aber auch immer die Falschen.
    LilSis: Oi!
    2GTBT: Was?
    Agnes-Rose: Das eskaliert ziemlich quick!
    2GTBT springt aus dem Auto und rennt los
    LilSis kommen die Tränen
    Su-Ju: Tu’s nicht!
    LilSis kann grad nicht anders
    2GTBT mogelt sich an der absperrung vorbei
    Agnes-Rose möchte nicht wissen wie es hinter dem Rolltor aussieht
    Su-Ju: EVE! Geh zurück!
    LilSis: Wenn du glaubst, dass sie darauf reagiert…
    Agnes-Rose: Viel Glück!
    Su-Ju: Dann haltet ihr sie auf!
    Agnes-Rose wird sich hüten.
    NoKidsNoFear flüstert @2GTBT: STOP! Gehen Sie zurück. Sofort!
    LilSis: Warum?
    Su-Ju: Weil sie nicht dort sein darf!
    NoKidsNoFear flüstert @Bonnie
    2GTBT hat grad den anschiss ihres lebens gekriegt
    Agnes-Rose: Eh zu spät.
    LilSis: Woher weißt du das?
    2GTBT: weil ich live dabei war?
    Su-Ju: (x_x)
    LilSis: Macht euch nur lustig über mich!
    NiceOne liegt im KH auf dem Flur
    LilSis ist eingeschnappt
    Su-Ju: Bitte geh zurück und fahrt nach Hause.
    LilSis: Ich?
    Su-Ju: Eve.
    2GTBT: alan?!
    Agnes-Rose: Warum liegst du da?
    LilSis: Wer?
    2GTBT: alan!
    LilSis: Ach, du schei***
    2GTBT: why?
    NiceOne wartet aufs röntgen
    Agnes-Rose: Auf der HP steht immer noch Wasserschaden.
    LilSis schnieft
    2GTBT: hast du keine anderen probleme?
    NoKidsNoFear: Sie haben bestimmt gerade Wichtigeres zu tun …
    2GTBT: … als diese dämliche hp zu aktualisieren!
    L.W.: Also ich muss schon sagen, der junge Mann ist zwar etwas unorthodox, doch diesmal hat er deutlich mehr Verstand bewiesen.
    LilSis: Wer?
    2GTBT: Alan??!!!
    L.W.: Mein Enkelsohn.
    LilSis: Teddy?
    L.W.: Miss Samantha, Sie wissen doch, ich habe nur den einen.
    Agnes-Rose: Der telefoniert momentan.
    L.W. tritt angenehm überrascht die Heimfahrt an.
    LilSis klopft Jou auf die Schulter und murmelt: Respekt.
    Agnes-Rose: Man höre und staune.
    LilSis: Das gab's noch nie, oder?
    Agnes-Rose: Was nicht ist, kann ja noch werden.
    LilSis: Träum weiter!
    Su-Ju: Eve, bitte geh zurück und fahr nach Hause.
    LilSis: Bist du auch da?
    Su-ju: Nein.
    Agnes-Rose: Nein.
    2GTBT: Wo bist du?
    Su-Ju: Zuhause.
    Agnes-Rose: Zuhause.
    2GTBT: warum bist du nicht bei ihm?
    LilSis: Ich dachte auch, du bist dort.
    Agnes-Rose: Ich hab doch gesagt, ich fahre nicht.
    Su-Ju: Bin ich nicht.
    LilSis: Wer redet denn mit dir?
    2GTBT: geht's euch gut?
    NiceOne hängt am Tropf
    Su-Ju dreht seine Kelle langsam auf ‘no’
    Agnes-Rose: Nun werd mal nicht pampig!
    Su-Ju: Eve, bitte, geh zurück.
    2GTBT: warum?
    Su-Ju: Weil Teddy nicht möchte, dass du Ärger bekommst.
    2GTBT: warum erreiche ich ihn nicht?
    Su-Ju: Weil er mich in der Leitung hat.
    2GTBT: dann leg auf!
    NoKidsNoFear flüster @2G2BT: Miss Everleigh, bitte.
    2GTBT: er ist ständig besetzt!
    2GTBT: ich möchte doch nur wissen, ob teddy da drin ist und jou bei ihm? ist das zu viel verlangt?
    Su-Ju: Nein, nein und nein.
    LilSis: Ich kann dich sehen!
    2GTBT: warum bist du nicht bei ihm!?!
    NoKidsNoFear flüstert @2G2BT: Es ist alles gut. Bitte beruhigen Sie sich.
    LilSis winkt in die Kamera
    Agnes-Rose: Vielleicht hat er gerade was Besseres zu tun?
    NoKidsNoFear verschluckt sich am Champagner.
    2GTBT: haben sie mir richard auf den hals gehetzt?
    LilSis: Wer wird jetzt pampig?
    Bonnie: das war ich
    NoKidsNoFear: Nein, aber ich bin beruhigt zu hören, dass er bei Ihnen ist.
    2GTBT: und was sollte das sein?
    LilSis fragt sich das auch & winkt nochmal
    Agnes-Rose aktualisiert die Webcam
    Bonnie: HERR IM HIMMEL! RUHE IM KARTON!
    2GTBT: teddy!!!!!
    LilSis zieht den Kopf ein
    2GTBT: wo bist du?
    Bonnie: in der galerie
    2GTBT: teddy?
    Bonnie: ich bin oben am mittleren fenster
    Bonnie: siehst du mich?
    2GTBT: ja
    Bonnie: mir geht's gut, eve
    2GTBT: wirklich?
    Bonnie: wirklich, wirklich
    2GTBT: ich komm rauf
    Bonnie: nein,du gehst zurück
    2GTBT: teddy, bitte
    Bonnie: eve du darfst dich da nicht aufhalten
    Bonnie: du gehst jetzt mit richard zurück!
    2GTBT: nein!
    Bonnie: doch! eve der bereich ist abgesperrt!
    2GTBT: sag richard, er soll mich loslassen!
    Bonnie: nein, verdammt nochmal!!
    2GTBT: ted!
    Bonnie: herr im himmel!
    Bonnie: kannst du nicht einmal tun was man von dir verlangt?
    2GTBT: du hast es grad nötig!
    Bonnie: okay mach nur so weiter ich gucke gerne dabei zu wie du abgeführt wirst!
    2GTBT: du übertreibst mal wieder maßlos!
    Su-Ju: NICHT streiten, bitte!
    2GTBT: halt dich da raus!
    Bonnie: pamp ihn nicht an!
    LilSis flüstert @Su-Ju
    2GTBT: warum ist er nicht hier?
    Bonnie: weil er tatsächlich wichtigeres zu tun hat, als mein händchen zu halten und mir dabei zuzusehen wie ich dabei zusehe wie meine arbeiten sich in rauch auflösen!
    NoKidsNoFear flüstert @Su-Ju
    2GTBT: und das wäre?
    Bonnie: unsere gemeinsame zukunft eve!
    Bonnie: ich bin wirklich schwer entäuscht von dir!
    Bonnie: glaubst du tatsächlich er würde mich im stich lassen wenn ich ihn brauche?
    Bonnie: eve?
    2GTBT: nein
    Bonnie: gut! denn er kümmert sich grade um alles was die uni angeht und dafür bin ich ihm verdammt dankbar eve denn das letzte was mir jetzt noch fehlt wäre ihm diese chance zu vermasseln verstehst du?
    2GTBT: ja
    Bonnie: gut! denn das letzte was ihm jetzt noch fehlt ist dich und richard aus dem knast zu boxen.
    2GTBT:ja
    Bonnie: also sei vernünftig und fahr nach hause! bitte
    Bonnie: eve?
    2GTBT: ja
    Bonnie: sei so lieb, okay? bestell dir die größte pizza die lena je gesehen hat und iss sie bei bei dermaßen lauter musik das nadja die ohren abfallen in deiner schönen heissen badewanne
    2GTBT: ja
    Bonnie: versprochen?
    2GTBT: ja
    Bonnie: gut und jetzt hör auf zu weinen sonst fang ich auch noch an
    2GTBT: ich versuchs ja
    Bonnie: du könntest zur abwechslung mal richards hemd ruinieren
    2GTBT: ok
    Bonnie: besser?
    2GTBT: es tut mir so leid, teddy
    Bonnie: alles gut, blümchen, hab dich lieb
    2GTBT: ich dich auch
    LilSis zieht gar nicht geräuschvoll ihre Nase hoch
    Su-Ju blinzelt und drückt die aufgesammelten Satzzeichen an sein Herz
    Agnes-Rose überprüft ihr merkwürdigerweise völlig ruiniertes Make-Up
    Bonnie: wie unerträglich langweilig wäre mein leben nur ohne euch
    NoKidsNoFear seufzt und hüllt sich in Schweigen
    2GTBT: jou? darf ich dich anrufen, nachher?
    Su-Ju: Wann immer du magst.
    2GTBT schnieft und nuschelt danke
    Su-Ju: Alles gut.
    LilSis: Rudelnuddeln?
    Bonnie atmet einmal tief durch und breitet seine Arme aus
    LilSis sprintet los
    Agnes-Rose: Wie immer.
    NiceOne: was geht?
    Su-Ju: Rudelnudeln?
    NiceOne: ok
    2GTBT schubst jou in die mitte und springt hinterher
    Bonnie: Frag nicht. Und bei dir?
    NiceOne: auch
    L.W. ist wieder daheim.
    Bonnie over & out
    L.W.: Master Alan! Wie geht es Ihnen?
    NiceOne: ja
    buchstaben
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    Ich habe zwar absolut keine Möge meinen Blog ausgerechnet jetzt zu aktualisieren, was allerdings weniger daran liegt, dass ich mich einmal mehr mit meinem Handy herumschlagen muss, als an den Umständen, unter denen es geschieht.

    Nun gut, die Ablenkung wird mir vielleicht tatsächlich ganz gut tun. Doch ich greife schon wieder voraus. Und da das Letzte, das mir im Moment noch fehlt, ein Rüffel von Jou ist, beginne ich am Besten ohne weitere Umschweife. Wo war ich gestern denn stehen geblieben? Ach ja …

    Mareike freute sich sehr über Jous Aufmerksamkeit, war jedoch der Meinung, es wäre nicht nötig gewesen, ihr Blumen mitzubringen.



    Er sah es naturgemäß anders und auch ich protestierte anstandshalber. Sie schmunzelte, vergnügt und erkundigte sich, wie unser Ausflug verlaufen sei. “Es war sehr aufschlussreich”, erwiderte Jou lächelnd, überließ es jedoch mir, etwas näher auf das Thema einzugehen und verschwand im Atelier.

    Um sich, wie ich vermutete, über unsere Stiftung zu informieren. Doch die Geräusche, die kurz darauf erklangen, ließen darauf schließen, dass er eins seiner zahlreichen Spiele gestartet hatte.

    Viel länger unterhielten wir uns allerdings nicht, da Mareike sich gern noch etwas ausruhen wollte, bevor wir zur Lounge aufbrechen würden.



    Ich gesellte mich zu Jou, der mich mit Frage: “Was ziehen wir nachher an?”, davon abhielt, meine volle Aufmerksamkeit Sunny zu widmen, die recht deutlich zum Ausdruck brachte, wie sträflich vernachlässigt sie sich fühlte.



    “Casual chic", erwiderte ich automatisch, was, wie der geneigte Leser inzwischen wissen dürfte, zur Folge hatte, dass Jou sich grummelnd mit zwei meiner Oberhemden auf den Weg zu Moira begab.

    Ich wiederum nahm seinen Platz am Schreibtisch ein, um was ebenfalls bekannt sein dürfte, meinen Blog zu aktualisieren.

    Beides hatte zur Folge, dass wir etwas spät dran waren, so dass Mareike vor uns aufbrach, damit Julian, der direkt zur Lounge kommen wollte, nicht befürchten würde, wir hätten ihn versetzt.

    Als wir eintrafen, drängte sich mir allerdings der Verdacht auf, wir wären von ihnen versetzt worden. Ich überließ es Jou Getränke für uns zu bestellen und stand etwas verlassen mitten im Raum, als Mareikes Stimme hinter mir erklang. Ich war erleichtert, sie zu sehen und äußerte meine frisch aufflammende Befürchtung.



    Doch sie beruhigte mich recht schnell. Wenige Minuten später erschien dann auch Julian. Mit einer Entschuldigung auf den Lippen, da er seine Brieftasche im Auto vergessen hatte, sodass wir alsbald in vollständiger Runde beisammen saßen.

    Nachdem ich Jou mit ihm bekannt gemacht hatte, erkundigte Julian sich zunächst ebenfalls nach unserem Abstecher nach Britechester. Doch diesmal war es Jou, der, deutlich umfangreicher, Rede und Antwort stand, da Julian reges Interesse an dem Thema 'nachhaltig bauen' bekundete. Mareike und ich lauschten derweil den Darbietungen und unterhielten uns leise über die jeweiligen Teilnehmer des ‘open mics’. Als Jou ihm den Grundriss des Hauses beschrieb, schloss Julian aus dem Umstand, dass es nur ein Schlafzimmer hatte: "Damit steht fest, Mareike zieht zu mir."

    Ich vermag nicht zu sagen, was mich mehr störte. Sein Ton, oder die Art und Weise, wie er es anscheinend über ihren Kopf hinweg entschied. Letzteres schloss ich aus ihrer nonverbalen Reaktion. Die, dies muss ich wohl gestehen, der Grund war, warum ich recht harsch entgegnete: "Darüber ist das letzte Wort noch nicht gefallen."

    Mareike stutze, mich traf ein nichts Gutes verheißender Blick Julians, doch bevor er eine Antwort parat hatte, milderte Jou meine Erwiderung ab. Indem er sie anlächelte und sagte: "Du hast durchaus noch andere Möglichkeiten, nicht wahr?" Sie nickte ohne zu Zögern und erwiderte: "Aber, das ist kein Thema für heute Abend."

    Da zeitgleich eine Pause eintrat, die wir fälschlicherweise für das Ende der Veranstaltung hielten, wandte Julian sich an mich. "Gleich bist du an der Reihe, Junge.” Es klang beinahe wie eine Drohung, doch Mareike war die Vorfreude deutlich anzusehen und da ich es auch kaum noch abwarten konnte, fragte ich in die Runde hinein: “Irgendwelche neu erwachten Wünsche?”



    Marike und Jou schüttelten den Kopf, was ich betrübt und mit der Bemerkung: “Ihr macht es mir wirklich nicht leicht”, zur Kenntnis nahm. Julian reagierte mit leichtem Unverständnis, woraufhin Mareike ihm erklärte, ich hätte mich schon einmal vorab erkundigt, ob ich etwas bestimmtes spielen solle.

    Nachdem er erfahren hatte, dass Mareike schon überglücklich sei, dass ich mich überhaupt bereit erklärt habe zu spielen, wandte er sich an Jou. Er verkündete, er wolle sich überraschen lassen. “Wie immer”, warf ich ein. Jou schenkte mir ein strahlendes Lächeln. “Weil es dir damals zu gut gelungen ist.” Ich warf ihm eine Kusshand zu und behauptete: “Bitter enttäuscht habe ich dich.” Jou verdrehte die Augen.

    “Enttäuscht?”, warf Mareike ein. Ich gab mich betont niedergeschlagen, deutete mit einem Seitenblick und meinem Kopf auf Jou und "flüsterte": “Er hat erwartet, ich würde Chopin für ihn spielen, doch ich entschied mich für Queen.” - “Und ich war alles andere als enttäuscht davon”, fügte Jou nachdrücklich hinzu. Mareike war eindeutig amüsiert. Vielleicht auch, da sie in den letzten Tagen seinen Musikgeschmack kennengelernt hat.



    Julian überging unsere kleine Plänkelei, sah sich durch ‘die mangelnde Mitwirkung der beiden’ jedoch zu der Bemerkung veranlasst, ich würde, ‘um mich elegant aus der Affaire zu ziehen’, wohl nur zu gerne durch dies Hintertürchen verschwinden. Mareike presste die Lippen aufeinander, Jou zog prompt die Stirn in Falten, ich hingegen schenkte ihm meine volle Aufmerksamkeit.

    “Mareike hat erwähnt, dass du Richard Clayderman magst?” Er bedachte mich mit einem weiteren unverhohlen misstrauischen Blick, nickte jedoch. “Dann hast du vielleicht einen speziellen Wunsch?” Er verneinte, mit der Begründung, er wolle mich nicht überfordern und sei schon zufrieden, wenn ich einen anständigen Flohwalzer zustande brächte.



    Mareike verpasste ihm einen spielerischen Klaps. Jous Linke fand mein Knie und tätschelte es kurz beruhigend, bevor er spitzbübisch verkündete: “Den kenn’ ich. In der ‘Magic Version’ von Cateen [Hayato Sumino]!” Mareike blickte ihn überrascht an. Mir entfuhr spontan und bedauerlicherweise wenig freundlich: “I don’t do magic!”

    “Ach nein?” Jou neigte seinen Kopf zur Seite und sah mich über den Rand seiner Gläser an. Hob dann jedoch seine Hand, schob mit einem Finger seine Brille langsam höher die Nase hinauf und blickte mich dabei dermaßen übermütig an, dass ich unversehens arge Mühe hatte, meine Contenance zu wahren. Ich senkte den Blick, da es mir nicht gelingen wollte, meine Gesichtsmuskeln unter Kontrolle zu bekommen und blieb ihm, als ich es wagte, ihn wieder anzusehen, dennoch eine Antwort schuldig. Julian räusperte sich deutlich vernehmbar, wofür ich ihm ausnahmsweise äußerst dankbar war. Jou eher weniger, vermute ich. [Gut erkannt.] Unglaublich. [Seit wann wirst du eigentlich rot?] Seit April ungefähr. [Jetzt, wo du’s sagst, loverboy.]

    Ich beschloss, Jou zu ignorieren und wandte mich erneut an Julian. “Spielst du auch ein Instrument?” Seine Antwort: “Nein, leider nicht, meinen Eltern haben die Mittel gefehlt”, klang aufrichtig.



    “Dacht’ ich mir”, rutschte meiner besseren Hälfte heraus. “Und du?", gab Julian die Frage an ihn weiter. "Geige?" Jous Kiefermuskeln traten deutlich zu Tage, bevor er verneinte. Ich verkniff mir eine Bemerkung zu seinen Gitarren Kenntnissen. Mareike jedoch beeilte sich zu verkünden: “Jou ist ein hervorragender Sänger.” Ihm war dieses Lob sichtlich unangenehm. Was sie nicht davon abhielt, Julian zu berichten, er hätte eine Musicalausbildung und bereits eine durchaus bemerkenswerte Karriere hinter sich.

    Julian machte erneut einen durchaus interessierten Eindruck auf mich, wunderte sich jedoch, angesichts Jous zartem Alter. Dieser erklärte ihm recht kurz angebunden, er sei als Kind und Teenager in einigen entsprechenden Filmen zu sehen gewesen. Julian fand dies sowohl erstaunlich, als auch bemerkenswert und erkundigte sich, warum er nicht am Contest teilgenommen hat. Ich weiß nicht, wie, doch Jou brachte es tatsächlich fertig ausgesprochen bescheiden zu entgegen, es wäre den Anderen gegenüber unfair gewesen. Dies nickte Julian ab, zeigte sich allerdings ehrlich enttäuscht.

    [Wickelt er dich grad nachträglich um den Finger?] (Scheint so.) Ich verdrehe grad die Augen, nur damit du Bescheid weißt. (Davon bin ich ausgegangen.)



    Jou lächelte entschuldigend und fügte hinzu, er würde seit Jahren nur noch privat singen. “Äußerst bedauerlich”, sagte Mareike und erzählte Julian von unserer Party. Zwar ließ sie Eves und Charlottes Talent nicht außen vor, doch es war Jou, dessen Stimme sie besonders lobte. Was mich dazu veranlasste, ihn indirekt zu necken: “Vielleicht bekomme ich ihn ja nachher zum Singen." Mareike war allein von der Vorstellung hellauf begeistert. Darum versprach ich ihr umgehend, mein Bestes zu geben.



    Jou ließ uns zwar gewähren, doch als Julian sich ebenfalls interessiert zeigte, machte er dem Treiben ein Ende, durch ein nonchalantes: “Well, I don’t do opera.” - “Wirklich bedauerlich”, murmelte ich, bemüht geknickt. “Dabei wäre ‘Carmen’ bei meiner Herkunft durchaus angebracht.” Mareike entfuhr ein entzücktes: “Oh!” Jou ein verdutztes: “Ach?”

    Nett wie ich nunmal bin, erklärte ich ihm, worum es ging: "Verhängnisvolle Liebesgeschichte. Sie verführt ihn. Er wird eifersüchtig. Sie verlässt ihn. Er bringt sie um.” Jou gab sich nicht mal im Ansatz Mühe, sein breites Grinsen zu unterdrücken. Vielleicht auch, da Mareike mir beinahe ins Wort fiel, um ihn wissen zu lassen: “Carmen ist wundervoll!”



    Ich verdrehte die Augen und genau diesen Augenblick suchte Julian sich aus, um wieder aktiv am Gespräch teilzunehmen. “War Bizet nicht Franzose?” [Touché?] (Eleganter geht’s kaum.) Mareike knuffte ihn leicht mit dem Ellbogen, als wolle sie sagen ‘das weißt du doch’, ich zollte ihm mittels einer Referenz stillschweigend Respekt. [Ich mag es nicht, wenn du das tust.] Warum nicht? [Es sieht so unterwürfig aus.] Sagt der Herr, der seit Tagen verzweifelt versucht, mir eine ordentliche 15° Verbeugung beizubringen. [Touché.]

    "Wie wäre es mit Isaac Albéniz?" - "Asturias?" Julian nickte. "Nicht wirklich mein Fall", erwiderte ich freundlich. "Und, auch auf die Gefahr hin, dass sich die Generation meines Großvaters kollektiv im Grab umdreht, muss ich sagen, dass ich Aute bevorzuge." Womit ich ihn zwar nicht aus der Reserve locken konnte, doch zu der leicht angewiderten Response verleitete: "Seine Texte sind oft anzüglich." - "Anzüglich?" Mareike machte den Eindruck, als würde ihr das durchaus zusagen. "Ich war zu jung, um das zu begreifen."



    "Aute?", warf Jou ein. "Sagt mir gar nichts." - "Das wird sich gleich ändern", erwiderte ich. Und, da Julian pikiert darauf reagierte, versicherte ich ihm: “Die Ballade, die ich spielen werde, ist alles andere als unangemessen." - "Dann weißt du schon, was du spielen wirst?” Mareike schien es kaum noch abwarten zu können. “Wenn tatsächlich keine anderen Vorschläge mehr kommen?” Allgemeines Kopfschütteln. Ich gab mich zwar erneut betont geknickt, verkündete jedoch: “Nun gut, wenn ich ehrlich bin, bin ich ganz froh, um die üblichen Verdächtigen herumzukommen." Diesmal landete Jous Fuß auf meiner Schuhspitze und Julian wollte ebenso prompt wissen: “Die da wären?”

    Da musste ich nicht lange überlegen, hob gelangweilt meine Schultern und zählte auf: "Pachelbel's 'Canon D'. Mozarts 'Kleine Nachtmusik'. Van Beethovens 'Für Elise'. ‘Clair de Lune’ von Debussy, um nur mal ein paar zu nennen."

    [Was hast du ausgerechnet an denen auszusetzen, die mir ein Begriff sind?] Dass man mich nachts um drei aus dem Bett zerren kann und ich sie spiele, ohne richtig wach zu werden. [Mareike fand es auch sehr schade.] Ist es eigentlich auch. [Aber?] (Absolut overplayed.) Warum hast du sie dann trotzdem gespielt? (Weil ich nett bin und Mareike enttäuscht wirkte.)

    “Und was hast du erwartet?” Auch da musste ich nicht lange überlegen. “Paganini/Liszt steht für gewöhnlich ziemlich weit oben auf der Liste der Erwartungen.” - “La Campanella?” Ich nickte und murmelte: “Länger können fünf Minuten nicht sein.” Jou hatte absolut keine Ahnung worum es ging, was Mareike dazu veranlasste, ihm aufzuklären: “Es ist sehr, sehr anspruchsvoll." Das traf es meiner Meinung nach nicht ganz, dennoch bestätigte ich es, denn: “Ohne Übung schüttelt man das nicht mal ebenso aus dem Ärmel.”



    Obwohl Julian dies, wenn ich mich nicht irre, anerkennend (?)[Gut erkannt.] abnickte, richtete er seine nächsten Worte an Mareike. “Wenn er die Großen nicht spielt, werden wir Tschaikowsky dieses Jahr definitiv nicht mehr zu hören bekommen." Ich ignorierte Julians versteckten Vorwurf und wandte mich ebenfalls an sie: "Du hast keine Karten mehr bekommen?" Sie schüttelte traurig den Kopf. "Das tut mir leid, wir hätten euch sehr gern begleitet." - ”Wir?” Jou blickte mich verdutzt an. “Ja, wir”, bestätigte ich schroff, fügte dann jedoch versöhnlicher hinzu: “Der 'Nussknacker' gehört zu Weihnachten einfach dazu.” - “Das ist ein Ballett, oder?” Ich blickte ihn übertrieben irritiert an. Ihr “Ja”, klang wehmütig.

    Wir schwiegen betreten und diesmal war es Julian, der die Situation rettete. “Mareike war mal eine der kleinen Rohrflöten”, es klang unerwartet liebevoll. “Ach?” Unisono von Jou und mir. “Als Kind bei einer Schulaufführung.” Sie sah auf und hob, da wir sie erwartungsvoll anstarrten, abwehrend die Hände. “Es war wirklich nichts besonderes, wirklich nicht!” Ich gab einen Laut von mir, der eindeutig das Gegenteil ausdrückte.

    Jou ging einfühlsamer vor: “Aber es hat bestimmt Spaß gemacht.” Mareikes Augen leuchteten auf. “Und wie.” Jou lächelte herzlich. “Das ist die Hauptsache, nicht wahr?” Sie nickte und ihre Stimme klang deutlich lebhafter, als sie uns anvertraute: “Immer wenn ich es höre, fühle ich mich jung und beschwingt.” - “Es ist wirklich sehr schade”, warf Julian ein. “Welcher Akt?”, entfuhr es mir beinahe gleichzeitig. Woraufhin Jou mich ansah, als wären mir plötzlich Hörner gewachsen. Ich übersah es geflissentlich und bekam meine Antwort im Doppelpakt: “Im Zweiten.” - "Hm."

    "Wie klingt es denn?", kam von Jou wie aus der Pistole geschossen. [Seit wann kannst du Gedanken lesen?) [Seit April ungefähr.] Mareike fühlte sich, meiner bescheidenen Meinung nach, eindeutig überrumpelt von seiner Frage. Ließ sich allerdings nicht lange bitten und intonierte ein paar Takte, die meinem Gedächtnis auf die Sprünge halfen.



    “Wen magst du denn am liebsten?” - “Ich?”, entfuhr es mir perplex. “Ähm, Strauß?” - “Der Walzerkönig?” Jou schien vom Glauben abzufallen, als ich Julians Frage bejahte. “Mein Lieblingswalzer ist allerdings nicht von ihm.” - “Schäm dich”, schalt Mareike mich, dann hob sie ihre Arme, zu einer klassischen Tanzhaltung, summte die Medlodie des Kaiserwalzers und wiegte sich sanft hin und her. “Da bekommt man direkt Lust zu tanzen", behauptete Jou. Ich gab mich eingeschnappt: "Gut, dann spiele ich ihn eben nicht für euch." Sie sah mich schelmisch an. "Wenn du es doch tust, dann tanzen wir dazu." Jou grinste, von Julian kam: "Hier tanzt doch nie jemand!"

    Mareike überging ihn elegant und behauptete: “Lizzie und ihre Freundinnen hätten dich ans Klavier gefesselt.” Ich lachte leise, die beiden anderen waren schlicht ahnungslos. Nun gut, Ehre wem Ehre gebührt, Jou ging wenige Sekunden später ein Licht auf. “Jane Austen, Stolz und Vorurteil.” Ich musterte ihn, als wäre er ein außerordentlich absonderliches Wesen: “Du kennst es?” - “Ich musste doch wissen, mit wem ich verglichen werde”, sein Grinsen hätte nicht breiter sein können.

    Der allgemeine Lärmpegel stieg, es fiel mir allerdings erst auf, als Mareike mich aus meinen Gedanken riss: “Ich bin so gespannt, was du gleich spielen wirst.” Ich nickte unwillkürlich. “Dann hast du dich entschieden?”

    “Ja, für … Für das Lieblingslied meiner Mutter, obwohl ... ich nicht weiß, ob es wirklich ihr Lieblingslied war”, ich rang mir ein Lächeln ab, als Jous Hand sich auf meine legte. “Aber, sie hat es täglich gespielt und ist der Grund, warum wir heute überhaupt hier sind.” Ich hielt inne, als Julian das Gesicht verzog.

    Mareike beugte sich zu ihm und flüsterte etwas in sein Ohr. Jous Daumen streichelte meinen Handrücken, da er sich wahrscheinlich, wie ich, denken konnte, was es war. Als sie sich zurück lehnte, blickte Julian direkt in die Augen und erklärte: “Ich wollte es unbedingt wieder hören, nur deshalb wurde mein Unterricht fortgesetzt.” Ich wappnete mich, doch Julian nickte nur.

    “Es wird uns bestimmt gefallen”, beeilte Mareike sich zu sagen. “Ich bin mir sicher, es wird zumindest einem von euch gefallen”, erwiderte ich trocken. Jou zog seine Hand zurück. Julian warf einen Blick auf seine Armbanduhr, ob wegen mir oder weil erst noch der Sieger des Contest verkündet wurde, vermag ich nicht zu sagen. Die Pause tat mir allerdings recht gut.

    Sobald der Applaus sich gelegt hatte, hob ich zu einer weiteren Erklärung an. “Ich habe es eine Weile nicht gespielt…” - “Warum nicht?” - "Es wird Zuhause nicht gern gehört.” - “Aus welchem Grund?” (Warum stellte er ständig solche Fragen?!) Macht der Gewohnheit. (Bitte?) Er ist Polizeibeamter. Ziemliches hohes Tier, glaube ich. (Das erklärt natürlich alles.) Ich bewundere, dass du dem Druck standgehalten hast. (Ich bin schlimmeres gewohnt.) Apropos, wie sieht aus bei dir? (Nicht allzu gut.) Danke das du angerufen hast. [Vergiss nicht, ich bin nur einen Griff zum Handy entfernt.]



    “Ich schätze, es macht die anderen traurig?”, sprang Jou mir zur Seite. Ich nickte, denn: “Es endet jedesmal in einem Tränenmeer.” - “Du musst nicht”, versicherte Mareike mir ein weiteres Mal. “Ich weiß, aber ich möchte sehr gerne spielen.”



    Sie erwiderte mein Lächeln. Ich schob langsam meinen Stuhl zurück, da ich Julian nicht länger provozieren wollte. "Eines vielleicht noch", murmelte ich, während ich mich erhob. “Ich werde vorab ein paar Fingerübungen benötigen, also ignoriert ihr mich am besten in den ersten Minuten.” Mareike nickte, Jou schloss sich ihr an, Julian zeigte keine Reaktion. [Zwei aalglatte Lügen.] Kann ich es also doch? [Schriftlich? Absolut.]

    Im letzten Moment fiel mir dann doch noch etwas Wichtiges ein, diesmal wandte ich mich gezielt an Jou. “Nur für den Fall, dass…” Sein Ausdruck wechselte umgehend von Neugier zu Sorge. “Das Lied, meiner Mum, es wird oft Chopin zugeordnet, aber…” Ich zog die Nase kraus und deutete ein Kopfschütteln an. “Sorry, darlin’.” Für den Bruchteil einer Sekunde bekam ich einen ‘dieser’ Blicke zu sehen, doch dann behauptete er, begleitet von einem umwerfenden Lächeln: “Ich werd’s überleben, Hase.” Ich verkniff mir ein, ‘das hoffe ich’ und suchte umgehend das Weite. (Normalerweise nennst du mich in Gesellschaft nicht Hase.) Ich fand’s gestern irgendwie passend. (Weil es eher wie ein Kosename klingt?) Jupp. (Dacht' ich mir.) Im Chat geht zur Zeit der Punk ab. (Darum meide ich den.)



    Ich spielte zunächst ein paar Varianten des Flohwalzers (Komponist unbekannt).

    [Ich habe mich selten so zum Trottel gemacht!] Warum? [Weil ich erst geschnallt habe, was du tust, als Mareike und Julian angefangen haben zu raten, welchen Komponisten du grad am Wickel hast.] Und? [Ich habe noch nie einen schöneren Mittelfinger gesehen als deinen.] Bitte? [Du erwartest nicht wirklich, dass ich dir das wiedergeben kann, oder?] Nicht wirklich, nein. [Wie bist du da überhaupt drauf gekommen?] Ich wollte meinen Vater ärgern. [Ich wette, das ist dir gelungen.] Durchaus. Ich habe es nur einstudiert, für den Fall, dass er doch zu meinem ersten Talentwettbewerb erscheint. [Er wollte nicht kommen?] Er hat seine Antwort rausgezögert und wäre sicherlich nicht erschienen, wenn Großmutter ihm nicht die Hölle heiß gemacht und auf seine Begleitung bestanden hätte. [Wie hat sie reagiert?] Sie war ungehalten, dass ich nur auf den zweiten Platz kam. [Sehr sympathisch.]

    -Hi, Jou hier. Der eine Satz von Teddy und auch der Rest darunter, trifft es überhaupt nicht. Da ich keine Ahnung habe, wie ich es beschreiben sollte, habe ich im Netz gesucht und etwas Ähnliches gefunden. Wer neugierig ist, sollte sich die ‘12 Variationen über den Flohwalzer' von Jean Panajotoff anhören. Es gibt zwei Versionen. Ich mag die Live-Aufnahme lieber. Es ist natürlich nicht 1 zu 1, dasselbe, aber die Reaktionen des Publikums sind denen in der Lounge sehr ähnlich. Und da er ein ähnlich fulminantes Finale hinlegte, war der Kontrast zum nachfolgenden Lied unglaublich krass. Was die Wirkung noch verstärkt hat.-

    Und dann, wie angekündigt, 'Mariage d'amour' von Paul de Senneville. Gefolgt von 'Passacaglia', Georg Friedrich Händel/Johann Halvorsen und 'Sin tu latido' von Luis Eduardo Aute. Weil ich es seit vielen Jahren so gewohnt bin. Im Anschluss, um Jou zu animieren, 'Memories' von Andrew Lloyd Webber, aus dem Musical 'Cats'. Leider ohne den gewünschten Erfolg.[Ich hätte keinen Ton rausbekommen.] Warum nicht? [Weil wir alle Tränen in den Augen hatten.] Warum? [Ich habe keine Ahnung, warum die anderen so ergriffen waren, aber ich dachte, du fällst in ein so tiefes Loch, dass ich dich da nie wieder rausbekomme!] Die Sorge kann ich dir nehmen. [Ich bin gespannt, wie du das anstellen willst.] In dem ich dir erzähle, dass die drei Lieder mich mit Glück und Liebe ausfüllen, vielleicht? [Bingo.]




    Später sollte es mir doch noch gelingen, doch bis es dazu kam, spielte ich einfach, was mir in den Sinn kam. Unter anderem meine beiden Lieblingswalzer, wenn man es denn so nennen mag. Der erste 'Frühlingsstimmen' (op 410] ) von Johann Strauss, dem Jüngeren und dann, aber auch nur, da mein Favorit so heißt, Dmitri Shostakovichs Walzer Nr. 2., aus der Suite für Varieté-Orchester. Der 'Minutenwalzer’ (op 64, No 1) von Frédéric Chopin, war den beiden zu schnell und so reduzierte ich das Tempo, damit sie noch etwas länger tanzen konnten.



    [Das war Chopin?] Wo warst du denn so lange? [Ich hatte Besuch.] Und? [Eve hat ein paar Chatverläufe gepostet.] Ach? [Hat sie dich nicht gefragt?] Macht sie nie. [Stört dich das nicht?] Nein. [Okay.] Ich habe viel Chopin gespielt gestern Abend. [Warum erwähnst du es dann nicht?] Weil ich einfach nur fertig werden will. [Schade.] Du hast es gestern Nacht tatsächlich ernst gemeint. [Überrascht dich das?] Ja. [Du hast noch einen vierten gespielt: Grand False Brilliant.] Hat er dir gefallen? [Nicht durchgehend.] Das erklärt die Tippfehler. [Bitte?] ‘Grande Valse Brillante’ (op 18), ebenfalls Chopin. [Mareike hat darauf spekuliert,dass du Campanella doch noch spielst.] Ich habe kurz dran gedacht. [Bei dem lovesong, den ich so mochte?] Franz Liszt, ‘Love Dream No.3’, den mag wohl jeder. [Ich dachte, dir fallen die kleinen Finger ab.] Wenn du da schon dachtest, mir fallen die Finger ab, dann gute Nacht. [Warum?] Bei ‘La Campanella’ hättest du gedacht, sie fliegen zum Fenster hinaus. [Stimmt.] Ach? [Hab mir grad nen Video angeschaut. Sieht fürchterlich aus.] Ich habe eine recht gute Spannweite, das geht. Tempo kommt durch intensives Üben, aber die scales nehmen einfach kein Ende. [Du hättest das im Kopf gehabt?] Außer ein paar Noten und ein bisschen Farblehre befindet sich nicht viel in meinem hübschen Köpfchen. [Sagt wer?] Dreimal darfst du raten. [Lieber nicht, sonst werd’ ich noch zum Massenmörder.] Wo du’s erwähnst. Sollte sich sowas wie gestern Abend wiederholen, trage ich mein Pride-Shirt. [Du hast eins?] Noch nicht, aber das lässt sich schnell ändern. [Kannst eins von meinen haben, dann geh’n wir im Partnerlook.] Clever eingefädelt, btw. [Was?] Tu nicht so!] Ganz durch sind wir ja noch nicht.] Vergiss es. [Mareike mochte die Jahreszeit richtig gern.] Antonio Vivaldi, ‘Spring’ aus ‘Die vier Jahreszeiten' (op 8) [Ich sag das echt ungern, aber man hat dich wirklich gut konditioniert.]

    Hast du nichts besseres zu tun? [Ich brauch etwas Ablenkung.] Lass dir von Johann erklären, wie man Hemden ordentlich zusammen legt. [Der ist auf einer Hochzeit.] omg, ich habe total vergessen, dass seine Nichte heute heiratet. [Du hättest mir sagen können dass er gay ist.] Ich frage jetzt nicht, woher du das weißt, aber gern nach dem Warum? [Weil ich mich dann neulich nicht so aufgeregt hätte. (Jetzt, wo du’s erwähnst, wann wolltest du mir eigentlich erzählen, dass du mit Nabu zusammen warst? [Gar nicht.] Interessant. [Es war vorbei, als du in Oasis aufgetaucht bist.] Als oder bevor? [Als.] Und bei der, nach deinem eigenen Bekunden, dürftigen Auswahl an potenziellen Partnern, hast du es nicht für wichtig erachtet, es wenigstens beiläufig fallen zu lassen? [Soweit habe ich nicht gedacht.] Ich hätte nie etwas mit ihm angefangen, wenn ich es gewusst hätte. [Ich weiß.] Gut. [Woher weißt du es denn?] Weil er es zuerst bei mir versucht hat. [Was genau?] Dich schlecht zu machen. [Hätte ich auch von allein drauf kommen können.] Es beruhigt dich vielleicht zu hören, dass ich nicht darauf herein gefallen bin. [Teddy… ] Er hat sich wirklich Mühe gegeben, dich zurückzubekommen. [Mich?] Von mir wusste er, dass er keine Beziehung zu erwarten hat. [Warum hast du es nicht schon früher erwähnt?] Weil ich nachtragend bin. [Seit wann?] Schon immer. [Super.] Es hätte uns viel Kummer erspart, Jou. [Ja, tut mir leid. Wird nicht wieder vorkommen.] Das hoffe ich. [Davon kannst du felsenfest ausgehen!] In Bezug auf ihn glaube ich das sogar. [Und auch generell!] Das sehe ich etwas anders. [Warum?] Das erkläre ich dir gern später. [Großartig.] Ich will immer noch fertig werden… [Okay.] Ich hoffe, du trittst jetzt nicht Sunny. [Warum in drei Teufels Namen, sollte ich das tun?!] Meine Großmutter pflegt in ähnlich gelagerten Fällen immer zu sagen: … der letzte Tritt den Hund. [Ich hoffe, sie meint das bildlich gesprochen!] Yep. [Du kannst mich nicht so hängen lassen, Ted.] Oh, ich kann schon. [Danke, dass du rangegangen bist!] Darf ich jetzt weitermachen? [Ja, aber schick mir schon mal nen Schwung.] War das noch nicht genug Ablenkung? [Doch, aber jetzt brauche ich Ablenkung von der Ablenkung.] Okay. [Danke.]

    Obwohl ich vielleicht noch zugeben sollte, dass ich nicht dachte, Jou hätte es ernst gemeint.

    -Ich nochmal. a) Mareike tanzt wie eine Feder und lässt sich sehr gut führen, b) ich tanze sehr gerne, daher c) jederzeit gerne wieder!-



    Doch ich greife schon wieder voraus, denn bevor es dazu kam, erinnerte ich mich daran, was Mareike uns erzählt hatte und so spielte ich die Ouvertüre des 'Nussknackers' & den 'Tanz der Rohrflöten' beide von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Es folgte zuerst die 'Habanera' aus der Oper 'Carmen' von Georges Bizet, aus dem gleichen Grund. Und um in Stimmung für die versprochenen Walzer zukommen, noch die Ouvertüre der 'Fledermaus' von Johann Strauss, der, wie bereits erwähnt, die drei oben genannten Walzer folgten.



    -Und schon wieder ich, weil Teddy es bestimmt nicht mitbekam. Julian ist ständig aufgestanden, zum einen weil er es unglaublich fand, dass Teddy ohne Noten spielt, zum anderen um seine Hände besser sehen zu können. Ich habe keine Ahnung, wie oft wir uns anhören mussten, Teddys Technik sei hervorragend und er teilweise so schnell spielt, dass seine Finger förmlich ineinander verschwimmen. Julian war wirklich sehr angetan und hat es auch deutlich zum Ausdruck gebracht. Wir alle, um es genau zu nehmen. Ich staune am meisten darüber, wie mühelos Teddy abrupte Wechsel von kraftvoll laut zu sanft und leise hinbekommt.



    Da es Jou, wie ich nach unserer Rückkehr erfuhr, so gut gefiel, erwähne ich gern auch noch Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 (op 23), bei dem es sich ebenfalls um eines meiner Lieblingsstücke handelt. [Es gab noch eins, das ich klasse fand.] Welches? [Peterchens Rodelbahn.] Bitte? [Das, was der Typ sich gewünscht hat.] 'Petersburger Schlittenfahrt' (op 57) von Richard Eilenberg. [Jetzt, wo du’s sagst....] Seine Großmutter hat es früher immer gespielt. [Das erklärt seinen Gesichtsausdruck...] Ich hoffe,es hat euch nicht gestört? [Er hat uns vorher gefragt. Und wir waren einverstanden.]



    Jou ignorierte, ebenso wie 'Memories', auch 'You'll be in my Heart' von Phil Collins, aus dem Disney Film 'Tarzan'. Meinem letzten Lied konnte er jedoch nicht widerstehen, denn aus heiterem Himmel wusste ich, warum mir die ‘paar Akkorde die erschlagen kann’ im Urlaub so bekannt vorkamen. Und so wurde 'A Million Dreams' aus dem Film 'The Greatest Showman' [Produktion: TSG Entertainment. Vertrieb: 20th Century Fox. Director: Michael Gracey.] der krönenden Abschluss des Abends. [Ich hab mich gefreut, als du den Minipart gegen Ende gesungen hast] Geschah eher unwillkürlich. [Passt perfekt und du hättest ruhig weiter singen können.] Ich wäre erstickt bei dem Versuch, mit dir mitzuhalten. [Du atmest nur falsch.] Warum kommt mir das so bekannt vor? [Weil Eve wahrscheinlich dasselbe sagt.]



    Zwischendrin kam mir noch einiges mehr in den Sinn, doch da ich davon ausgehe, dass Jou zumindest einen Teil unserer Konversation von vorhin stehen lässt, werde ich es hiermit gut sein lassen. Mareike war zufrieden mit mir und auch Julian machte den Eindruck, als hätte ich ihre Vorschusslorbeeren nicht völlig umsonst verdient.

    -Und ein letztes Mal: Mareike sagte zu ihm: "Deine Mutter wäre sehr stolz auf dich." Julian drückte es anders aus. Ich glaube, Teddy zitierte jemanden, der gesagt hat: Klavierspieler haben es leicht. Sie müssen nur zur richtigen Zeit die richtigen Tasten treffen. Den Rest macht das Instrument. Worauf Julian antwortete: "Du bist kein Klavierspieler, junger Mann, du bist Musiker." Es hat ihn so überrascht, dass er nur wieder eine seiner Referenzen zustande brachte. Ich war sehr stolz auf ihn.



    Jou war ungewöhnlich schweigsam, auf der Rückfahrt (Julian brachte uns nach Hause) und verschwand recht zügig im Schlafzimmer. Ich unterhielt mich noch ein wenig mit Mareike, dann folgte ich ihm. Er schaute mir schweigend dabei zu, wie ich mich entkleidete, wodurch mein Unbehagen wuchs. "Ich hab's übertrieben, stimmt's?" Er schüttelte nur den Kopf, ich kletterte zu ihm aufs Bett. "Du musst mich bremsen, wenn ich kein Ende finde." Er schüttelte erneut den Kopf, dann flüsterte er: "Ich hätte dir die ganze Nacht zuhören können." Ich war, gelinde gesagt, sprachlos.



    Legte mich neben ihn und sah ihn einfach nur an. "Ich hätte nur nicht damit gerechnet", gestand er leise ein. "Das es mich so emotional macht." - "Schlimm?" Er kuschelte sich an meine Seite und flüsterte: "Nein, überhaupt nicht."

    —------

    Korrigieren und hochladen bitte. - Ich habe ein paar Sachen ergänzt. - Ist mir völlig egal. - Teddy? - Lad’s einfach hoch, die Internetverbindung hier existiert nur dank eines Hamsterrads. - Ich sende es, wenn du mir erzählst, was bei euch los ist. - Teddy, was ist passiert? - Frag nicht. - Geh ran, bitte! - Wenn ich das tue, wirst du mich nicht wieder los. - Klingt perfekt!
    Geändert von Laska (27.10.2024 um 00:33 Uhr)
    Life isn't about waiting for the storm to pass.
    It's about learning to dance in the rain.

    -Vivian Greene-

 

 

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