Willkommen bei Sims4ever!
Seite 32 von 32 ErsteErste ... 22303132
Ergebnis 311 bis 316 von 316
  1. #311
    Forenlegende
    Registriert seit
    17.10.2014
    Beiträge
    1.164

    Anzeigen

    Womit ich bei der Auflösung für Jous Geschenk angekommen wäre. Es waren Tickets für eine ‘Reise nach Batuu.’ Jou wunderte sich etwas darüber, doch da ich ebenfalls ein eingeschworener ‘Star Wars’ Fan bin, schien es mir mehr Sinn zu machen, als ein einfaches Murder Mystery Dinner.

    Bei unserer Ankunft erhielten wir je 50 Credits, als Startkapital und eine kleine Einführung in die Quest ‘Willkommen auf Batuu’. Danach ging es zum Einkleiden. Dass ich mich dort für die ‘First Order’ entschied, zog eine Diskussion mit Jou nach sich, die ich hier nicht wiedergeben mag, aber die dazu führte, dass wir beide uns dem ‘Widerstand’ anschlossen. Ich meine, das Argument, mit Helm zu küssen sei unmöglich, war ein Argument, das sich ganz schlecht widerlegen ließ.



    Bedauerlicherweise konnten wir aufgrund unserer Kurszeiten nur eine Nacht bleiben. Doch wenn ich mir das Selfie ins Gedächtnis rufe, das Jou im Gruppenchat postete, tat dies seiner Begeisterung keinen Abbruch. [Hier ist es:]



    Nun, wie auch immer. Wir trafen am späten Nachmittag im ’Black Spire Außenposten’ ein und sahen uns zunächst ein wenig um.



    Aßen eine Kleinigkeit in der 'Docking Bay 7’, was natürlich nicht ohne gegenseitiges probieren ging.



    Auf den letzten Happen seines Gerichts hätte ich besser verzichten sollen, denn allein bei dem Gedanken daran brennt mein Mund noch im Nachhinein.



    Unserer guten Stimmung tat es allerdings keinen Abbruch.



    Frisch gestärkt begaben wir uns erneut auf Erkundungstour. Sprachen mit ein paar Leuten, die uns eventuell bei der Quest behilflich sein könnten.



    Doch als es immer dunkler wurde, kehrten wir in ‘Oga’s Cantina’ ein und vertrieben uns die Zeit mit einer Partie Sabacc.



    Ein Kartenspiel, bei dem ich den Sieg davontrug, woraufhin ein netter Batzen seiner Credits den Besitzer wechselte.



    Es wurde später, wir tanzten ein wenig und gegen elf Uhr ließ ich die anderen Gäste wissen, dass ein gewisser Jemand gleich Geburtstag hat.



    Ob es Jou wirklich recht war, lasse ich einmal dahin gestellt. Es hielt jedoch weder ihn noch mich oder alle anderen davon ab, beim Countdown mitzufiebern.



    Gemeinsam begrüßten wir lautstark das Neue Jahr.



    Nachdem der Jubel sich gelegt hat, sprach ich einen Toast aus: “Auf Jou! Endlich volljährig!” Er lachte fröhlich, als die Menge am Tresen ihn ebenfalls hochleben ließ.



    Womit er, glaube ich, nicht gerechnet hat, war, dass ich natürlich auch ein Geburtstagsgeschenk mitgebracht habe. Wenig originell, das muss ich wohl zugeben, denn es waren erneut Flugtickets. Doch diesmal, tatsächlich welche, die ihn zurück in seine Heimat bringen würden.



    Immerhin gibt es dort immer am 2 Montag in Januar, den nationalen Feiertag: Seijin no Hi. An diesem Tag der Volljährigkeit werden alle, die zwischen dem 1. April des vergangenen und dem 30. März des neuen Jahres 20 Jahre alt werden, eingeladen. Dieses Fest, das Seijin Shiki, ist, wenn ich richtig informiert bin, eine Art riesiges Klassentreffen, welches er meiner Meinung nach unter gar keinen Umständen verpassen durfte.



    Dass es in seiner Heimatstadt stattfindet, in der seine Eltern mittlerweile wieder wohnen, ist ein durchaus willkommener Begleitumstand.



    Nach einem kurzen Schockmoment sah er das ähnlich ...



    Glücklicherweise hatte ich an beinahe alles gedacht, nur leider nicht daran, mir die Taschen mit Sylvesterkrachern vollzustopfen. Was uns jedoch nicht davon abhielt, nach der Rückkehr in unseren ‘Unterschlupf’, doch nach ein kleines Feuerwerk zu zünden.




    In diesem Sinne wünschen wir
    allen die uns bis hierher gefolgt sind:

    Ein gesundes, erfolgreiches und glückliches Neues Jahr!
    Geändert von Laska (31.01.2025 um 20:09 Uhr)
    Life isn't about waiting for the storm to pass.
    It's about learning to dance in the rain.

    -Vivian Greene-




  2. #312
    Forenlegende
    Registriert seit
    17.10.2014
    Beiträge
    1.164
    2GTBT: ich bring ihn um!
    LilSis: Wer’s glaubt.
    2GTBT: diesmal tu ich’s wirklich!
    NiceOne: Mich?
    2GTBT: wer, außer dir, kommt noch in frage?
    NiceOne: ted?
    Agnes-Rose: Warum diesmal?
    2GTBT: er wird vater
    LilSis: Sowas passiert immer, wenn ich nicht dabei bin!
    NiceOne: LOL
    Agnes-Rose: Sagt wer?
    2GTBT: dreimal darfst du raten!
    LilSis: Teddy?
    2GTBT: hab ich mehr als einen bruder?
    NiceOne: Du hast es von ihm?
    2GTBT: nein, ich kann seine gedanken lesen!
    LilSis: Du hast ihn bestimmt falsch verstanden.
    2GTBT: was gibt es an dem satz ‘du wirst tante’ misszuverstehen!?!
    Agnes-Rose: Vielleicht ist Moira schwanger?
    2GTBT: und das macht mich zur tante weil?
    NiceOne: Teddy gedanklich immer fünf Schritte voraus ist.
    LilSis: Stimmt.
    NoKidsNoFear: Nun erstmal ruhig Blut, bitte.
    LilSis glotzt Johann an
    Agnes-Rose reißt die Augen auf
    NoKidsNoFear: Bevor wir nichts näheres wissen, sollten wir einen kühlen Kopf bewahren.
    LilSis flüstert @Agnes-Rose
    Agnes-Rose nickt zustimmend
    NoKidsNoFear: Und Spekulationen jeglicher Art unterlassen!
    LilSis: Eve?
    Agnes-Rose: Nun mal der Reihe nach.
    2GTBT: tippt
    NiceOne holt sich Popcorn
    LilSis guckt hungrig
    Agnes-Rose übt sich in Geduld
    LilSis knabbert an ihren Fingernägeln
    Agnes-Rose: Das ist eklig!
    LilSis: Das ist mir völlig egal!
    Agnes-Rose: Das sieht man!
    NoKidsNoFear reicht Cola und crisps
    NiceOne: LOL
    .....

    2GTBT:
    mein Handy dingelt. ich seh es ist teddy, geh ran und sag: hi!
    stille
    ich: wenn du mich hörst, versuchs nochmal!
    ted: eve?
    I: teddy?
    stille
    I: leg auf, ich ruf zurück, wenn ich aus der wanne raus bin.
    T: nein
    I: ist dir langweilig?
    T: nein
    I: mir auch nicht
    stille
    I: nettes gespräch, bro
    T: hmm
    I: ärger im paradies?
    T: ja.
    I: wird schon nicht so schlimm sein
    T: doch
    I: teddy?
    T: ich weiß nicht wie ich’s dir sagen soll, eve
    I: geradeheraus kommt immer gut
    T: okay
    I: ted?
    T: du wirst tante
    I: bitte?
    T: du hast richtig gehört
    I: falls das witzig sein soll, muss ich dich enttäuschen!
    T: es ist mein heiliger ernst, eve
    I: ha-ha-ha, selten so gelacht.
    T: ich wünschte es wäre so
    I: du verarscht mich grad, oder?
    T: nein
    I: deine letzte chance, bro.
    T: eve, bitte
    I: du hast genau fünf sekunden, bevor ich dir die freundschaft kündige!
    stille
    I: weiß jou es schon ?
    T: ja
    I: und?
    T: er hat geweint
    I: weißt du was, egal obs stimmt oder nicht, allein dafür bring ich dich um!
    Ich, längst aus der wanne raus und über’m treppengeländer hängend: richard!!!!
    Nadja: kaum hat man mal fünf minuten ruhe! + T: eve!
    I: ist richard da?
    N: Er isst gerade! + T: eve! + endlich Richard: wo müssen wir hin?
    I: nach britechester!
    R: wann?
    I: vor fünf minuten!
    R zu N: packen sie mir das ein, bitte? + N: nicht einen moment hat man ruhe hier im haus! + T: eve!
    I: sieh zu, dass du land gewinnst!
    R: ich bin so gut wie startklar! + N: jedesmal so ein affentheater! + T: eve!
    I: johann?
    Johann, gelassen wie immer: miss everleigh?
    I: welche blutgruppe hat ted?
    N: blutgruppe? + T: eve! + R: geben sie das einfach mir. + N: mein armes herz!
    J: der junge herr hat die blutgruppe AB.
    (Im hintergrund stühlerücken. N: das er das so aus dem stehgreif hersagen kann! R: ichweiß, ich weiß. + Johann: legen sie sich aufs sofa, bitte. + R: Füsse aufs Kissen. so ist es gut.)
    I: und ich?
    J: B, vermutlich, doch um sicher zu sein, müsste ich nachschauen.
    I: nicht so wichtig, danke johann.
    T: herr im himmel!
    N: ich würde wirklich gern wissen, was jetzt schon wieder passiert ist!
    I: es geht ihm gut!
    T: EVE!
    I: NOCH!
    R: sehen sie, alles halb so wild.
    N: das sagen sie nur, um mich zu beruhigen.
    R: wir wären längst aus der tür, wenn es anders wäre.
    I zu T: möchtest du vielleicht jetzt das gegenteil behaupten?
    T: ich würde, wenn ich könnte.
    J: miss everleigh?
    I: er wird vater!
    T: verdammt, eve!
    N: wir bekommen ein baby? + R: wenn das keine gute nachricht ist! + N: ein baby! + J: das ist in der tat durchaus erfreulich.
    I: habt ihr alle komplett den verstand verloren?
    T: EVE!
    I: verschwinde, denn wenn ich dich nachher in die finger kriege, hast du's hinter dir!
    (ted hat tief luft geholt, ich hab ihn weggedrückt, mir ein paar klamotten übergeworfen und seit 20 min sitzen wir im auto.)
    .....

    NiceOne macht sich ein Bier auf
    Agnes-Rose: Hm…
    LilSis: Ich glaub’s erst, wenn ich’s von ihm höre.
    NoKidsNoFear blick mahnend in die Runde
    NoKidsNoFear: Solange wir nicht absolut sicher sind, wird nichts von dem, diesen Chat verlassen!
    NiceOne: Aye, Sir.
    2GTBT: natürlich nicht
    Agnes-Rose: Sie haben mein Ehrenwort.
    NoKidsNoFear: Miss Samantha?
    LilSis: Ich lande immer in seiner mailbox.
    L.W.: Guten Abend, allerseits.
    2GTBT flüstert @LilSis: mach die augen auf & scroll hoch, mäuschen!
    Agnes-Rose flüstert @LilSis
    LilSis flüstert@NoKidsNoFear
    2GTBT: guten abend, großmutter, habt ihr nicht besuch heute?
    NoKidsNoFear lächelt, denn er hat nichts anderes erwartet
    L.W.: Hier ist ja wieder viel los.
    LilSis flüstert @2GTBT: awe shit!
    L.W. blickt missbilligend, denn wer flüstert, lügt für gewöhnlich.
    2GTBT flüstert @L.W.: rosie hat nächste woche geburtstag
    NiceOne: Lady Margaret, was für ein Zufall.
    LilSis flüstert @NiceOne: Hast du ‘nen Knall?
    L.W.: Nichts für ungut, Kind.
    Agnes-Rose: Lady Willoughby, wir haben ja lange nichts von Ihnen gehört.
    L.W. flüstert @2GTBT: Plant ihr eine Überraschungsparty?
    2GTBT nickt und legt einen Finger vor den Mund
    LilSis: Guten Abend, Lady Margaret.
    NiceOne flüstert @LilsSis
    L.W.: Guten Abend, Miss Samantha.
    LilSis kommen die Tränen
    L.W. @NoKidsNoFear: Falls Sie Hilfe brauchen, lassen Sie es mich wissen.
    NoKidsNoFear: Bei Bedarf werde ich gern darauf zurückkommen.
    NiceOne flüstert @2GTBT: Sie weiß Bescheid?
    LilSis flüstert @2GTBT: Du hast es ihr gesagt?!?
    2GTBT flüstert @NiceOne;@LilSis: NEIN! sie denkt, wir planen eine party für rosie!
    LilSis ist ein bisschen erleichtert
    NoKidsNoFear reicht Taschentücher.
    NiceOne tippt
    L.W.: Ist heute nicht Ihr freier Abend?
    2GTBT: johann kutschiert grad gemütlich durch die gegend ; )
    NoKidsNoFear: Und das verschafft mir etwas Muße.
    Agnes-Rose: Ich hoffe, es geht Ihnen gut?
    L.W.: Ich hoffe, Sie fahren nicht selbst?
    LilSis flüstert@2GTBT: Ist Johann nicht mitgefahren?
    2GTBT flüstert @LilSis: doch, natürlich
    NoKidsNoFear fühlt sich auf dem Beifahrersitz so sicher wie in Abrahams Schoß.
    LilSis hat Schluckauf
    NiceOne flüstert @LilsSis
    L.W.: Sehr gut, Miss Rose. Danke für die Nachfrage.
    NiceOne: Ich soll Ihnen schon seit Tagen liebe Grüße von meiner Mutter ausrichten.
    Agnes-Rose: Und dem Herrn Gemahl?
    L.W.: Master Alan, bitte erwidern Sie den Gruß.
    NiceOne tippt
    L.W.: Unsere Gäste verspäten sich ein wenig, Eve.
    LilSis: Guten Abend, Lady Margaret.
    Agnes-Rose: Die üblichen Überschwemmungen?
    NoKidsNoFear: Wir sind bislang glimpflich davon gekommen.
    2 GTBT: ach, wie schade
    L.W.: Master Alan, wie geht es Ihrem Bein?
    L.W.: Miss Samantha, haben Sie sich gut eingelebt?
    LilSis: Mein Vater schwärmt immer noch von Ihrem Apple-Cider.
    NiceOne: Es ist so gut wie neu.
    Agnes-Rose: Sammys Zimmer ist ein Traum.
    LilSis: Und die Aussicht erst!
    2GTBT: es ist die beste im ganzen haus!
    Agnes-Rose: Die Lage könnte wirklich nicht besser sein.
    L.W.: Bei all den Antworten komme ich ja kaum hinterher.
    NiceOne: LOL
    2GTBT flüstert @Agnes-Rose: hör auf sie zu ärgern! ich bin froh, dass sie es halbwegs überstanden hat!
    Agnes-Rose flüstert @2GTBT: Mir gehen nur langsam die Themen aus.
    2GTBT flüstert @Agnes-Rose: wem sagst du das.
    Agnes-Rose flüstert @2GTBT: Wenn sie es nach dieser Geschichte nicht überwunden hat, gebe ich die Hoffnung auf!
    2GTBT flüstert @Agnes-Rose: verschreis doch nicht!
    L.W.: Mein Gatte erfreut sich ebenfalls bester Gesundheit.
    NoKidsNoFear tippt
    Agnes-Rose: Das hört man doch gern.
    L.W.: In der Tat.
    LilSis tippt
    2GTBT tippt
    L.W.: Wenn ihr mich nun entschuldigen würdet.
    Agnes-Rose: Sehr gerne!
    LilSis: Sie ahnen nicht, wie erleichtert ich bin.
    NiceOne: LOL
    2GTBT: viel spaß beim bridge, großmutter!
    NoKidsNoFear wünscht einen angenehmen Abend.
    L.W.: Den wünsche ich Ihnen auch.
    Agnes-Rose: Sammy, wie war dein Date mit Mike?
    NiceOne: Mike?
    2GTBT: der typ, mit dem sie heut im kino war.
    Agnes-Rose: Der Sanni, der deine Platzwunde geklammert hat.
    LilSis tippt
    NiceOne macht sich noch ein Bier auf
    Life isn't about waiting for the storm to pass.
    It's about learning to dance in the rain.

    -Vivian Greene-

  3. #313
    Forenlegende
    Registriert seit
    17.10.2014
    Beiträge
    1.164
    Da Eve mir eben damit gedroht hat, meinem Leben ein Ende zu setzen, sobald sie mich in die Finger bekommt und ich davon ausgehe, dass sie ihr Wort halten wird, werde ich mein letztes Stündchen dafür nutzen, um zu erklären, warum sie solch eine drastische Maßnahme ernsthaft in Erwägung zieht.

    Da die Zeit, die mir dafür bleibt, denkbar kurz ist, werde ich mich nicht damit aufhalten, näher darauf einzugehen, dass uns der Alltag nach unserem Kurztrip recht zügig wieder voll im Griff hatte.



    Abgesehen von einigen Neuerungen, dank unserer Weihnachtsgeschenke,



    blieb alles beim Alten, wie man so schön sagt.



    Dasselbe trifft bedauerlicherweise auch auf Jous anhaltendes Unwohlsein zu.



    Am Essen konnte es eigentlich nicht liegen, denn ich bin inzwischen dazu übergegangen, nur noch das zu kochen, worauf er gerade Appetit hat.

    Ein Credo unseres alten Kinderarztes, der die Meinung vertrat, 'unser Körper weiß am besten, was uns fehlt, bzw. gut tut, wenn wir krank sind’. Nadja hat dies immer beherzigt, als Eve und ich krank waren und damals die unmöglichsten Gerichte für uns gekocht.



    Allen Bemühungen zum Trotz trat keine Besserung ein.



    Je besorgter ich wurde, desto gereizter reagierte er.



    Auch mein Vorschlag, es könne doch nicht schaden, sich einmal von einem Arzt durchchecken zu lassen, fand wenig Anklang.



    Nun, das dachte ich jedenfalls, bis mich gestern Abend sein Trainer anrief, da er ihn nicht erreichen konnte. Er war äußerst ungehalten, dass Jou das Training sausen ließ, ohne vorab Bescheid zu geben.

    Ich entschuldigte mich und behauptete, er läge mit einer fiesen Magen- und Darmverstimmung im Bett und ich hätte versäumt, ihn krank zu melden. Der Herr beruhigte sich etwas, drückte sein Mitgefühl und die Hoffnung aus, es ging seinem Top-Player bald besser, denn diese ständige Übelkeit beeinträchtige die Leistung der gesamten Mannschaft.

    Dies, gekoppelt mit der Tatsache, dass auch ich ihn nicht erreichen konnte, brachte mich fast um den Verstand. Denn weder auf Anrufe, Sprach- oder Textnachrichten zu reagieren, sah Jou absolut nicht ähnlich.

    Um meine Nerven zu beruhigen, wechselte ich in Windeseile meine Kleidung und lief die Strecke zur Arena ab, die er für gewöhnlich nimmt und zusätzlich noch kreuz und quer über den Campus. Glücklicherweise lag er nicht hilflos in einer der dunklen Ecken. Etwas, das ich insgeheim befürchtete.



    Womit ich nicht rechnete, war, ihn zu Hause auf dem Bett vorzufinden. Ich widerstand der Versuchung, ihn zu wecken, duschte und lenkte mich danach anderweitig ab.



    Was recht gut gelang und mich auf den Gedanken brachte, er wäre wahrscheinlich doch zu einem dieser Treffen der Brainiacs gegangen, die sich oft -zu seinem Leidwesen- mit dem Training überschneiden. Da es ebenfalls absolut ungewöhnlich war, mich darüber im Dunklen zu lassen, kam ich zu dem Schluss, dass ich es entweder überhört oder schlichtweg vergessen habe.

    Kurz und gut, meine Nerven beruhigten sich und es dauerte auch nicht allzu lange, bis er sich zu mir gesellte. Meinen Gruß, erwiderte er recht grummelig. Was mich nicht davon abhielt, ihm mitzuteilen: “Dein Trainer hat vorhin angerufen.” - "Ja, war klar.”



    Der Einwurf erstaunte mich etwas, hielt mich jedoch ebenfalls nicht davon ab, meinen Satz zu beenden. “Ich habe behauptet, du liegst mit Magen und Darm im Bett und ich hätte vergessen, Bescheid zu sagen." - "Okay." Es klang dermaßen gestresst, dass ich mich beinahe bei ihm entschuldigt hätte.



    "Morgenmuffel", neckte ich ihn stattdessen liebevoll, als er sich zu mir umdrehte. Er verdrehte nur die Augen, nahm Platz und begann die kalten Nudeln in sich hineinzuschaufeln. “War das Treffen nicht gut?” - “Welches Treffen?” Ich warf ihm einen amüsierten Blick zu, denn so zerstreut war er selten. “Ich war bei keinem Treffen.” - “Nicht?” Er schüttelte den Kopf, betrachtete seinen Teller und aß widerwillig weiter.

    Ich verkniff mir, ihm anzubieten, die Nudeln schnell aufzuwärmen und sagte stattdessen: "Ich habe mir Sorgen gemacht, nach seinem Anruf.” - “Warum?” - “Weil ich dachte, du bist beim Training.” - “Ja, war ich nicht.”



    Ich biss mir auf die Unterlippe, um meine Contenance zu wahren und sprach gelassen weiter. “Ich hab dich überall gesucht und war kurz davor, die Krankenhäuser abzutelefonieren.” Er hielt kurz inne, seufzte jedoch nur frustriert, woraufhin ich mir nicht verkneifen konnte: “Falls du dich gerade fragst warum, es lag daran, dass es dir seit Wochen nicht gut geht und ich nicht wusste, wo du bist.”

    “Teddy”, sehr leise, beinahe kraftlos. Deutlich versöhnlicher fuhr ich fort: “Irgendwann kam ich zu dem Schluss, dass ich wohl einfach nur vergessen habe, dass du heute zu den Brainiacs gehst.”

    Er nickte und senkte den Blick. "Aber da warst du nicht." - “Nein.” Jou führte seine Gabel dermaßen langsam zum Mund, dass es den Eindruck erweckte, als hätte er den ganzen Tag Schwerstarbeit geleistet und jetzt noch eine Nachtschicht vor sich.



    Obwohl Mitleid in mir aufkam, konnte ich mir nicht verkneifen zu fragen: “Soll ich raten, oder verrätst du’s mir?” Er schüttelte den Kopf, dann ließ er ihn hängen. "Okay", mühsam beherrscht, machte ich Anstalten aufzustehen und das brachte etwas Leben in ihn.

    “Ich war beim Arzt.” Sofort gingen sämtliche Alarmglocken wieder an: “Beim Arzt?” - “Das wolltest du doch oder nicht?” Es kam so ungewohnt aggressiv heraus, dass ich erstmal nur nicken konnte.



    Dann jedoch wissen wollte: “Warum sagst du mir das nicht?” - “Keine Ahnung”, er vollführte eine hilflose Geste mit seiner Hand. “Weil ich es nicht vorhatte. Ich … ich bin eigentlich nur gegangen”, er presste die Lippen aufeinander und schüttelte einfach nur noch seinen Kopf.

    “Damit ich dir nicht weiter auf die Nerven gehe?” - “Ja.” Jou stand auf, um Wasser aus dem Hahn zu trinken. Was mir beinahe den letzten Rest Geduld raubte. “Und?” - "Er ist ziemlich nett." Ich verbiss mir einen Kommentar dazu, obschon es sicherlich durchaus angenehm ist, einen netten, neuen Hausarzt zu bekommen.

    “Er … hat mich untersucht und … und ein paar Fragen gestellt und …”, er drehte das Wasser ab. “Und dann, dann …", er zuckte mit den Achseln und wandte sich wieder zu mir. "Dann hat er mich zu einem Spezialisten geschickt.” - “Zu einem Spezialisten?” Mir wurde ad hoc Angst und Bange. “Ja. Zu … zu einem Facharzt halt.”



    “Jou, bitte", flehte ich ihn förmlich an. Erneut vollführte er eine rat-, beziehungsweise hilflos wirkende Handbewegung, setzte sich jedoch wieder. “Und da...", er holte einmal tief Luft, "da … habe ich Becca getroffen.” - “Becca?” - “Ja, die … die von neulich abend … aus der Bar … Die aus deinem Malclub.” Natürlich wusste ich sofort, wer Becca ist. Warum es ihm so wichtig war, ihre Anwesenheit dermaßen deutlich hervorzuheben, schwante mir ebenfalls.



    Doch statt aus der Haut zu fahren, murmelte ich: "Okay", schob meinen Stuhl zurück und stand auf. Sein Kopf folgte meiner Bewegung und als unsere Blicke sich trafen, sagte ich: “Bevor ich dir den Rest aus der Nase ziehe, musst du mich bitte kurz entschuldigen.” - “Teddy, warte”, es klang so erbärmlich, dass sich mein Herz zusammenzog.



    "Sorry, darlin." Ich hörte, dass er sich nun ebenfalls erhob und normalerweise wäre ich geblieben, doch da es schlicht unmöglich war, ließ ich ihn wissen warum: "Ich muss wirklich dringend pieseln." Hinter mir erklang ein leises: “Okay”, woraufhin ich eiligst im Bad verschwand.



    Als ich zurückkam, war Jou erneut verschwunden. "Herr im Himmel!", fluchte ich unbeherrscht. Dann horchte ich auf. Aus unserem Schlafzimmer drang ein Geräusch an mein Ohr, das so unüblich war, dass ich sofort die Tür aufriss und quasi mit einem Satz neben ihm saß: "Hey, was ist los? Warum weinst du ... so?" Eine Antwort bekam ich nicht, doch weitaus bedauerlicher war, dass es noch einen weiteren Moment dauerte, bis mein Verstand wieder einsetzte.



    "Alles wird gut", flüsterte ich. Er schüttelte den Kopf, ich zog ihn in meine Arme und beschränkte mich darauf, seinen Rücken zu streicheln, bis er dazu in der Lage war, eine Erklärung abzugeben.

    Von der ich so gut wie nichts mitbekam, denn meine Gedanken rasten von einem Horrorszenario zum anderen. Allmählich wurde er ruhiger. Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und murmelte: “Ich befürchte, ich kann dir nicht ganz folgen.” Sein nächster Satz änderte daran herzlich wenig, stoppte allerdings umgehend das Chaos in meinem Kopf.



    “Reproduktion?”, wiederholte ich ungläubig. Jou zog die Nase hoch und nickte. “Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, du versuchst gerade…” - “Dir zu erzählen, dass du Vater wirst? Ja!”

    Der Gedanke war derart absurd, dass ich unwillkürlich lächelte. Woraufhin er aufsprang und nervös vor mir auf und ab tigerte. “Jou, bitte." - “Was? Soll ich dir ein Plakat malen, damit du es begreifst?”



    “Nein, ich habe eine recht gute Vorstellung von dem, was du meinst." - "War klar", entgegnete er und nahm seine Wanderung wieder auf. "Falls das das ein Scherz sein soll”, erwiderte ich, zwar kühl, doch ruhig. “Muss ich dich leider enttäuschen, obwohl die Performance wirklich gut ist!” - “Oh, mein Gott”, stöhnte er. "Glaubst du, ich würde darüber Scherze machen?" - "Nein." - "Aber?" - “Du kannst nicht erwarten, dass ich dir das abkaufe, Jou.” - “Teddy", er senkte den Blick und begann bewusst zu atmen. Woraufhin ich meinen aufflammenden Ärger hinunter schluckte und beschloss, dem Treiben ein Ende zu machen: "Du hast gesagt ..." - "Ich weiß, was ich gesagt habe, Ted!" - "Soll heißen?" - "Das ich einem Irrtum aufgesessen bin?!"



    "Und das ist jetzt mein Problem, weil?" - "So wie's ausschaut, ist es einzig und allein mein Problem. Ja?" Ich senkte kurz den Blick, um nicht doch noch auszuflippen und versuchte es zur Abwechslung mit Logik: “Jou, wir haben nie…” - “Cool!”, er wandte sich ab und war mit zwei Schritten an der Tür. “Wo willst du hin?” - “Nach draußen!"

    “Herr im Himmel!”, stöhnte ich frustriert und folgte ihm dann doch. “Kannst du mir erklären, was das soll?” Er zuckte mit den Achseln, marschierte jedoch weiter, als er mir erklärte: “Das letzte Mal, als sowas passiert ist, ist im Osten ein Stern aufgegangen, Ted.”



    Und da ging sie hin, meine Selbstbeherrschung: “Verdammt nochmal, Jou!” Diesmal blieb er stehen. Was durchaus positiv war, aus verschiedenen Gründen, denn sobald ich in 'normaler' Hörweite war, bat ich ihn: “Könntest du, bitte, für fünf Minuten damit aufhören?" - “Und mir das Spektakel entgehen lassen? Nein, tut mir leid.”



    Ich wartete einen Moment, in dem ich ihn beobachtete, wie er den Himmel betrachtete, bevor ich mich direkt vor ihn stelle und leise fragte: "Und vielleicht einfach nur mein bester Freund sein?” Jou legte den Kopf schief und sah mich nachdenklich an. "Bitte.” - "Ich könnte ‘ne Umarmung ganz gut gebrauchen gerade”, nuschelte er und flüchtete umgehend in meine geöffneten Arme.

    “Ich dachte du stirbst”, flüsterte ich in sein Ohr. "So fühlt es sich auch an.” Ich drückte ihn, wenn es denn überhaupt noch möglich war, näher an mich heran. “Kein Scherz?” - “Nein.” - “Irrtum ausgeschlossen?” - “Ja, es ist …” Seine Stimme versagte beinahe, sein Körper fing an zu beben. "... weder unwahrscheinlich, noch unmöglich.” - "Alles wird gut”, tröstete ich ihn unwillkürlich.



    “Ich weiß nicht, Teddy, ich…” Er lehnte sich etwas zurück und schüttelte den Kopf. "Gemeinsam schaffen wir alles, schon vergessen?”

    “Ja, nein, ich ... Oh mein Gott …ja. Ja, vielleicht, aber ”, er löste sich von mir, trat einen Schritt zurück und sah aus wie Häufchen Elend. "Wir müssen doch nicht hier und jetzt eine Entscheidung treffen?" Ein vages Zucken mit den Schultern, es schien, als müsse er sich regelrecht zwingen mich anzuschauen, als er es schließlich tat, war ein schwer zu beschreibender, sehr seltsamer Ausdruck in seinen Augen. "Es ist noch Zeit, oder nicht?"

    Mit der Andeutung eines Nickens: "Ja, schon, aber ...", seine Stimme erstarb, sein Kopf neigte sich leicht nach rechts und sein Blick wanderte zu meinem linken Fuß. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig, doch seine Atemzüge wurden länger und tiefer. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er presste die Lider zusammen, als könne er nicht ertragen, was sich vor seinem inneren Auge abspielte. Ein vages Kopfschütteln, dann sah er wieder auf.

    Nicht weit genug, um seinen Blick aufzufangen. Ich berührte ihn, sachte am Arm. Ein kurzer Blickkontakt, ein leises "Teddy, ich", seine Augen schweiften nach rechts und sein Blick verlor sich irgendwo hinter meiner linken Schulter.

    Es war ungewohnt und eigenartig ihn so zu sehen und obwohl ich seine Hand hielt, kam es mir so vor, als würde er sich immer weiter von mir entfernen. Eine eisige Hand griff nach meinem Herzen. Ein altbekanntes Gefühl, das mich frösteln ließ. Nur zu gern hätte ich ihn zurückgeholt, wagte jedoch nicht, ihn anzusprechen.

    Eine halbe Ewigkeit später riss seine Stimme mich aus dem Vakuum, in dem ich mich befand. "Nicht hier, Teddy. Nicht hier." - “Nicht hier?”, wiederholte ich überrascht, denn meine Begriffsstutzigkeit kannte mal wieder keine Grenzen.



    Er blinzelte ein paarmal, nickte, als müsse er sich erst selbst überzeugen und als er endlich wieder aufsah, traf sein Blick mich wie Faustschlag. Und während ich noch 'taumelte', verpasste er mir den nächsten Schock: "Ich werde mein Studium abbrechen, Ted."

    “Das wirst du nicht!” Ich erschrak selbst ein wenig, wie resolut es klang. “Erzähl du mir nicht, was ich tun oder lassen kann!” Sein Ton spiegelte seine Entrüstung über meinen deutlich wider.



    “Du kannst doch deswegen nicht deinen Traum platzen lassen?!” - “Warum nicht? Weil deiner grade in Erfüllung geht?” - "Herr im Himmel, Jou!" Ich war eher entsetzt, denn laut. "Glaubst du im Ernst, dass ich mir hier das Spießrutenlaufen gebe, während du über den Campus stolzierst, wie ein aufgeblasener Gockel?!”



    “Das werde ich mit Sicherheit nicht!” - “Das kannst du jemandem erzählen, der dich weniger gut kennt als ich!” - “Verdammt nochmal, Jou!” - “Gehen dir die Argumente aus?” - “Nein, aber die Geduld!” - “Cool”, sprach’s und wandte sich ab. "Jou", mühsam beherrscht, doch eindeutig mahnend. "Nein, mir reicht’s für heute."- "Erstaunlich", murmelte ich, "wie viel wir doch gemeinsam haben." - "Ja, nicht wahr?"



    Müßig zu erwähnen, dass ich danach beschloss, die Nacht auf dem Sofa zu verbringen?
    Geändert von Laska (02.04.2025 um 20:09 Uhr)
    Life isn't about waiting for the storm to pass.
    It's about learning to dance in the rain.

    -Vivian Greene-

  4. #314
    Forenlegende
    Registriert seit
    17.10.2014
    Beiträge
    1.164
    Allerdings hatte ich einmal mehr die Rechnung ohne ihn gemacht. Denn als ich stillschweigend mein Kissen vom Bett nahm, fragte er: “Was hast du vor?” - “Dreimal darfst du raten”, knurrte ich. “Vergiss es”, erwiderte er. “Und warum?” - "Weil wir nicht beide aufs Sofa passen.” Mehr als: “Ich hatte nicht vor, dich mitzunehmen”, fiel mir dazu nicht ein. “Und darum schläfst du hier”, sprach’s, stieg aus seiner Hose und stützte sich am Bettpfosten ab, um sich seiner Socken zu entledigen.

    "Was, wenn ich etwas Abstand brauche?” Ich bereute meine Worte umgehend, denn der Blick, den Jou mir zuwarf, bevor er sich setzte, machte mir bewusst, wie sehr sie ihn verletzten. Doch bevor ich dazu kam, mich zu entschuldigen, zog er sich den Hoodie über den Kopf und verkündete, als er wieder auftauchte: “Dann geh’ ich nach nebenan.” - “Warum sollte ich das zulassen?” - “Weil ich mich da besser ablenken kann.” - “Ablenken, wovon?” Er griff nach einem Zipfel seines Kissens und drehte sich zu mir um, während er aufstand. “Davon, dass ich nicht schlafen kann, wenn du nicht neben mir liegst.” - “Ist mir noch nie aufgefallen.” Mit dem Anflug eines Schmunzelns: “Du schläfst ja auch wie ein Murmeltier.”

    Die Tatsache ignorierend, dass ich -die ganze Zeit hindurch- mein Kissen umklammerte, als hänge meine Existenz von ihm ab, stellte ich beinahe gleichzeitig fest: “Du siehst aus wie Linus* mit seiner Schnuffeldecke." Jous Augen blitzten amüsiert auf und aus dem Schmunzeln wurde ein Lächeln. “Kannst du mir verraten, wie ich meinen Standpunkt durchsetzen soll, wenn du … so … daherkommst?" Ich habe keine Ahnung wie, doch Jou brachte es fertig, geknickt und überglücklich zugleich auszusehen.

    “Herr im Himmel”, stöhnte ich. "Warum musste ich mich ausgerechnet in einen Schauspieler verlieben.” Jou verwandelte sich augenblicklich in einen zwar außerordentlich betrübten, doch äußerst liebenswerten Welpen. Woraufhin ich frustriert mein Kissen aufs Bett warf und forderte: “Sieh zu, dass du in die Federn kommst!” Dem Wunsch kam er unverzüglich nach. Ich begann Strickjacke und Hemd aufzuknöpfen.

    “Ist dir schon mal aufgefallen, dass wir uns gegengleich ausziehen?” - “Bitte?” - “Du fängst oben an, ich unten.” Ich warf ihm eine irritierten Blick zu. Er lag gemütlich auf seiner linken Seite und grinste breit. “Du bringst mich um den Verstand, weißt du das?” Jou nickte unbekümmert, ich entledigte mich meiner Hose und Socken und ging dann ebenfalls zu Bett.

    “Kommst du freiwillig rüber, oder muss ich dich zu meinem Glück zwingen?” - “Dreh dich um”, knurrte ich, obwohl er schon halbwegs dabei war, damit ich mich an seinen Rücken schmiegen konnte. Wodurch mir nicht verborgen blieb, wie angespannt er tatsächlich war.

    Dennoch dauerte es einen Moment, bis ich dazu bereit war, meinen Ärger hinunter zu schlucken und ihn zu fragen: "Möchtest du … reden?” - “Ich weiß nicht”, antwortete er ebenso zögerlich. “Eigentlich nicht.” - "Okay." - "Du?” - “Hmm”, ich überlegte einen Moment, dann verneinte auch ich. Woraufhin er sich so abrupt zu mir umdrehte, dass meine Nase nur dank eines Reflexes seinem Ellenbogens entkam.

    “Warum nicht?”, es klang eher erschrocken, denn erstaunt. “Weil du genug für heute hast.” Jous Augenbrauen zogen sich zusammen. “Ja, aber…” Ich unterbrach ihn: “Das hält mich normalerweise nicht davon ab, dir weiter auf die Nerven zu gehen?” Er nickte recht flüchtig. “Nun ja”, ich stupste mein Kissen zurecht, bevor ich mich erneut neben ihm niederließ und sprach erst weiter, als wir wieder auf Augenhöhe waren.

    "Wir gehen uns weniger hart an die Kehle, wenn du Zeit hattest herauszufinden, was du willst.” Jous Augen wurden kugelrund. “Was mir wiederum die Möglichkeit verschafft, mich auf alle Eventualitäten vorzubereiten.” Und da war es wieder, dieses Lächeln, das jeden vernünftigen Gedanken aus meinem Kopf verbannt. “Könntest du aufhören, mich so anzuschauen?" - “Im Moment nicht.”

    Immer noch leicht beleidigt, drehte ich mich auf den Rücken. Jou rutschte mir hinterher, schlang einen Arm um meine Taille und bettete seinen Kopf auf meine Brust. “Schlimm?” - "Besser als die Alternative”, erwiderte ich ebenso leise. “Stimmt.”

    “Fühlt sich irgendwie merkwürdig an”, stellte ich nach einigen Augenblicken fest. “Ja.” - “Müde?” Jou seufzte leise und schüttelte minimalst seinen Kopf. “Seit wann hast du diese Schlafstörungen?" - “Seit dies Mädel in meinem Hotelzimmer aufgetaucht ist.” Oje. “Und jetzt nicht mehr?” - “Abgesehen von der Zeit, als wir getrennt waren, nicht.” - "Hmm…" - “Ich grübel einfach viel zu viel”, gestand er leise ein.

    Das kannte ich von mir nur zu gut und da ich wusste, wie einsam man sich in solchen Momenten fühlen kann, auch wenn man nicht allein im Bett liegt, drehte ich mich vorsichtig zu ihm um. Nahm ihn in den Arm und versicherte ihm: “Du kannst mich jederzeit wecken.” - “Ich weiß.” - "Aber?" - “Passiert ja nicht mehr”, nuschelte er. "Wegen der neuen Medis?” - “Nein, wegen dir.” - “Mir?” - ”Hm-mm.”

    Jou betrachtete mich dabei, wie ich erfolglos mein Hirn durchforstete, um herauszufinden, was ich dazu beigetragen haben könnte. “Ich verrats dir, wenn du mich nicht auslachst.” - "Warum sollte ich dich auslachen?” - "Weil’s irgendwie peinlich ist.” Da seine Wangen sich leicht verfärbten, beschloss ich, es dabei gut sein zu lassen. “Okay.” - “Okay?” Ich nickte und schloss meine Augen.

    "Teddy?” - “Wenn es dir unangenehm ist, musst du es mir nicht sagen.” - “Aber?” - “Kein aber, ich bin nur der Meinung, dass ich der Letzte bin, vor dem dir irgendetwas peinlich sein müsste.” Wie könnte es auch anders sein, entgegnete er prompt: “Ich finde, du bist der Erste, vor dem mir alles mögliche peinlich sein sollte.” Entsetzt schlug ich die Augen wieder auf: “Warum?” - “Weil ich deine gute Meinung nicht verlieren will.” Mir fehlten tatsächlich für einen Moment die Worte. “Jou, du bist…” - "Im Gegensatz zu dir, total verklemmt, ich weiß.” Angriffslustig, wie selten. Und dazu noch wenig zutreffend.

    “Verklemmt schafft es nicht mal ans Ende der Liste von Adjektiven, die mir zu dir einfallen würden.” - “Wenn du das sagst.” - “Kannst du mir das getrost glauben.” - “Und?” - “Und was?” Prompt verdrehte er die Augen. “Ich habe keine Ahnung, was du von mir hören willst.” Jou kniff pikiert die Lippen zusammen. “Sorry?” Die Frage schien ihn zu überraschen. Doch dann dämmerte ihm wohl, dass ich tatsächlich mit meinem Latein am Ende war. “Was hats oben auf die Liste geschafft?” - “Neugierig und verspielt.” - “Ach?” - “Überraschend verschmust." - “Ja, das hat mich auch überrascht.” - “Was genau?” - “Das es mir absolut gut gefällt, wie kuschelbedürftig du bist.” Ich murmelte: “Lucky me”, und zog ihn wieder näher an mich heran. Er gestand: "Ich wusste nicht mal, was für ein Defizit ich in dem Bereich hatte.” - ”Ich hoffe, es wird dir nicht irgendwann zu viel." - “Bestimmt nicht.”

    "Teddy?" - “Hm?” - “Wir sind vom Thema abgekommen.” Es klang derart neutral, dass mir sofort bewusst wurde, wie wichtig es ihm war. “Was auch immer es ist, darlin’, an meiner guten Meinung wird sich bestimmt nichts ändern.” Er gab einen Laut von sich, der eindeutig Skepsis ausdrückte. “Glaubst du, mit einer Schwester, wie Eve, wäre mir auch nur irgendetwas Menschliches fremd?” Sein spontanes: “Nö”, wurde von einem breiten Grinsen begleitet. “Das beruhigt mich irgendwie”, stellte ich fest und klappte die Augen wieder zu.

    “Wie kann man nur so unneugierig sein.” Ich hob schwerfällig ein Lid, nur um ihn wissen zu lassen: “Das Wort gibt es nicht.” - “Sollte es aber.” Als ich darauf nicht reagierte, zwickte er mich in die Seite. "Spucks einfach aus, wenn du es unbedingt loswerden willst.” - “Es wäre weniger unangenehm, wenn du es unbedingt wissen wolltest.” Ich nahm einen tiefen Atemzug und behauptete: “Ich komme um, vor Neugierde.” - "Geht's etwas glaubwürdiger?” - “Bitte, bitte sag es mir, Jou.uu. Sag.Es.Mir.Jetzt.” Eve hätte es kaum besser hinbekommen können. "Ach, na gut, bevor ich mich schlagen lasse.” Unglaublich.

    “Erinnerst du dich an unsere erste Nacht?” - “Wie könnte ich die vergessen.” - "Ein einfaches Nicken hätte gereicht.” Ich blickte ihn an und klaubte jedes Fitzelchen Geduld, das in meinem Körper wohnt, zusammen. “Falls du kein Script für mich hast, wirst du mit meiner laienhaften Vorstellung zurechtkommen müssen.” Prompt kassierte ich einen ‘dieser’ Blicke. “Alternativ könnte ich natürlich auch Eve wach klingeln, sie anstacheln und an dich weiterreichen.” - "Wird schon so gehen", grummelte er. “Sehr schön”, befand ich. Was folgte war Schweigen.

    Ich übte mich weiterhin in Geduld. Jou klaubte derweil all seinen Mut zusammen, nur um mir dann vorzuhalten: “Du bist fast sofort eingeschlafen.” - “Sorry.” - "Ich hab dich beim Schlafen beobachtet.” - "Wie gut, dass du keine Katze bist.” - “Musst du mich ständig unterbrechen?” - “Nicht unbedingt.” - “Okay?” Ich beschränkte mich auf eine nonverbale Zustimmung, er setzte seine Erzählung fort. “Ich konnte nicht fassen, dass wir uns so … absolut zufällig wiedergefunden haben und … und noch viel weniger, dass ich gerade neben dir im Bett liege.” - “Awe.” Diesmal nickte er und erwiderte mein Lächeln. “Mit ähnlichen Gedanken bin ich damals eingeschlafen”, flüsterte ich und bekam dafür einen Kuss auf die Nase. “Du redest im Schlaf.” Das musste ich zu meinem Leidwesen erneut bestätigen. “Ich hab ziemlich lange gelauscht." - “Vergebliche Liebesmüh.” Sein "Ja" klang leicht unzufrieden. “Wenn es dich stört, box mich.” - “Wird’s dann verständlicher?” - "Nein, es hört auf.” - "Das ist ja noch schlimmer.” Eindeutig entrüstet. “Sorry.” - “Hm”, grummelig. “Irgendwann wurde es dir zu langweilig und du bist ebenfalls eingeschlafen?” - “Nein.” Nicht zu fassen.

    "Ted?” - “Hmm?” - “Willst du wissen, wie's weitergeht?” - "Ich kann es vor Spannung kaum aushalten.” - “Gut zu wissen, dass du mit geschlossenen Augen lügen kannst.” Eindeutig an der Zeit, sich zusammenzureißen. Also richtete ich mich auf, zog vorsichtig meinen Arm unter seinem Nacken hervor, um meinen Kopf abstützen zu können und sagte: “Ich bin ganz Ohr.” Jou schien mir das nicht wirklich abzukaufen, sprach jedoch weiter, als ich ihn unverwandt ansah. "Mir … kam irgendwann der Gedanke, dass ich verschwinden sollte.”

    “Verschwinden?”, nun war ich hellwach. “Warum?” - “Weil du auf deinem Blog ständig betont hast, wie erfreulich es ist, morgens allein aufzuwachen.” Nett ausgedrückt: Leicht pampig. Im Gegensatz zu mir, denn ich war eher empört: "Nach einem One-Night-Stand!” - “Na ja…” Ich unterbrach ihn sofort: “Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dich gebeten hätte zu gehen.” - “Teddy…” - “Ich wäre am Boden zerstört gewesen, wäre ich am Morgen allein aufgewacht.” - “Ich weiß.” - "Immerhin etwas.” - “Du hast gebloggt, dass du dich daran gewöhnen könntest…" - “Neben dir aufzuwachen?” - “Ja.” - “Das wusstest du zu dem Zeitpunkt nur noch nicht.” - “Stimmt.” Quietsch vergnügt, wenn ich mich nicht irre. "Auf was für merkwürdige Typen stehst du eigentlich?” - "Ted!" Ebenfalls nicht laut, doch ähnlich entrüstet wie ich. “Willst du die alte Geschichte jetzt tatsächlich nochmal aufwärmen?” - “Nein.” Nur unwesentlich ruhiger, fuhr ich fort: “Mir ist durchaus bewusst, wie be… scheiden ich mich damals aufgeführt habe, doch das erklärt noch nicht…” - “Warum ich liegen geblieben bin?” - “Warum du überhaupt da warst!”

    Jou strahlte mich so plötzlich an, dass mir die Spucke wegblieb. Im übertragenen Sinne. “Herr.Im.Himmel.” - “Über wen regst du dich eigentlich grad auf?” - “Über dich, denn du hättest es besser wissen müssen.“ - “Ach ja?” - “Wer erzieht ständig an mir herum?” - "Wer erteilt grad wem ’ne Lektion?” - ”Du gehst mir auf die Nerven.” - “Immer wenn dir die Argumente ausgehen.” Nicht zu fassen. “Wo willst du hin?” - “Pieseln.” - “Bringst du mir ein Glas Wasser mit?" - “Wenn ich dran denke.” - “Was zu knabbern wär auch nicht schlecht.”

    “Karottenstäbchen?” - “Sind gesund.” - “Warum schick’ ich auch ‘nen Hasen los.” - “Weil er grad unterwegs war.” - “Gebäck wäre mir lieber gewesen." - "Das krümelt.” - "Schmollst du noch lange?” - “Nur, wenn du mich nochmal losschickst.” - “Klingt verlockend.” Ich seufzte abgrundtief und machte mich erneut auf den Weg. "Kekse oder diese Waffelteile?”, rief ich aus der Küche. “Jaha!”

    Mit zwei Schalen in den Händen und einer Flasche Wasser unterm Arm, hielt ich für Sunny die Tür auf, die mit einer kleinen Tüte Crisps im Maul an mir vorbei stolzierte und dann mit einem Satz mitten aufs Bett sprang. Was zur Folge hatte, dass die Karottenstäbchen in alle Richtungen flogen. Jou brach in Lachen aus und lobte sie überschwänglich für diese Heldentat. Ich schüttelte übertrieben betrübt das Haupt, konnte mir jedoch nicht allzu lange ein Schmunzeln verkneifen.

    Jou sammelte die Stäbchen ein, die in seiner Reichweite waren, den Rest schubste Sunny vom Bett, bevor sie hinterher sprang, um sie in alle Himmelsrichtungen zu verteilen. “Ich sammel die morgen ein”, versprach Jou, als ich frustriert durch die Nase schnaubte. Dann nahm er mir die Flasche ab und hielt netterweise die Decke für mich hoch, damit ich wieder zu ihm krabbeln konnte. Sunny ließ sich von ihm ebenfalls unter die Decke locken, sodass allmählich wieder Ruhe einkehrte.

    “Warum bist du geblieben?", fragte ich und stibitzte die letzte Waffel, als er mich daraufhin -wie erwartet- überrascht anstarrte. “Gutes Ablenkungsmanöver”, befand er. Ich nickte, denn: “Ich hatte die beste Lehrerin." -”Frech.” - “Ja, ihr nehmt euch beide nicht viel.” Jou verzichtete auf einen Kommentar und schüttelte mit den unvermeidlichen Krümeln beinahe auch eine der Schalen von der Decke. “Ich mag dich trotzdem.” - “Dito.” Jou kehrte mir den Rücken zu, ich rutschte ein kleines bisschen zu ihm rüber, schlang meinen Arm um seine Hüften und zog ihn an mich. “Deswegen”, nuschelte er, nachdem wir alle Gliedmaßen in eine für uns beide bequeme Stellung gebracht hatten. “Bitte?”

    “Ich hab mich auf die andere Seite gedreht, bin aber nicht sofort aufgestanden, weil ich … eigentlich nicht gehen wollte.” Ich tastete nach seiner Hand, verschränkte meine Finger mit seinen und drückte sie sanft. “Du musst das irgendwie gespürt haben, jedenfalls kamst du mir hinterher und dann … hast du mich verhaftet, so wie jetzt.” - “So wie immer, befürchte ich.” - “Ja.” Ich rückte unwillkürlich ein Stückchen von ihm ab, doch er hielt meine Hand fest und schloss die Lücke zwischen uns wieder. “Ich hab’ mich erschrocken damals, weil …” - “Du dachtest, ich reiß dir später den Kopf ab.” - “Ja.” - “Du kannst dich ganz leicht befreien, in dem ...” - “Ich dich auf den Rücken rolle, ich weiß.” - “Ach?” - “Ich muss morgens vor dir raus, Teddy.” Ich nuschelte: “Ja, leider.” Jou lachte leise.

    “Und damals?” - “Damals”, wiederholte er nachdenklich. “Es fühlte sich so … verdammt gut an, deine Wärme zu spüren das ich … ich dachte mir, ein paar Minuten länger können jetzt auch nicht mehr schaden und … direkt danach muss ich eingeschlafen sein, denn als nächstes schrillte dein Handy Alarm." - “Ich habe es wahrscheinlich ausgemacht, ohne richtig wach zu werden.” - "Ja, du hast dich umgedreht und ich hab mich tot gestellt und abgewartet, was passiert." - “Kein Wunder, dass du so gut drauf warst”, grummelte ich. "Ich war super erleichtert.” - “Aber?” - “So richtig beruhigt war ich erst, als ich deinen Blogpost gelesen hab.” - "Ich würde gern dasselbe behaupten.” - “Wenn?” - "Du du mich nicht unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in eine Beziehung gelockt hättest.” Diesmal brachte ich meine Nase vorab in Sicherheit. Zum Glück!

    Obwohl es ihm dadurch leichter fiel, mich auf den Rücken zu schubsen, sich auf meinen Bauch zu schwingen und mit beiden Händen neben meinem Kopf über mir aufzubauen: “Soll heißen?" - “Das du normalerweise ein ausgesprochener Morgenmuffel bist.” - “Weisst du, was viel noch schlimmer ist?” - “Was könnte schlimmer sein als das?” - “Jemand , der -seine Finger schnippten neben meinem linken Ohr- zu 100% Prozent wach ist und pausenlos drauf los quatscht, sobald er seine Augen aufmacht!” - "Das kommt mir irgendwie bekannt vor.” - “Ach, ja?” - “Eve hasst es wie die Pest. Nadja auch und…” - “Lotta”, warf Jou ein. “Oh, mein Gott, ja”, stöhnte ich. “Sowas von schlimm. Richtig übel. Kann man sich nicht ausdenken. Muss man selbst erlebt haben. Echt jetzt. Geht gar nicht!” Aus Jous Mund kamen Geräusche, die verdächtig nach ‘ich liebe sie’ klangen, bevor er jeglichen Versuch aufgab, sein Lachen zu unterdrücken. Was zur Folge hatte, dass nicht nur sein Bauch wackelte, sondern auch ich und unser Bett.

    “Jou …” - “Irgendwelche Einwände, Hase?” - “Nein, es ist nur … wir … leben etwas gefährlich gerade." - “Ich mags gefährlich.” - “Seit wann?” - “Schon immer.” - “Okay, draco, ich … gerade nicht so.” Jou runzelte die Stirn und sah aus, als würde er tatsächlich gleich Feuer speien, doch dann schien ihm ein Licht aufzugehen. Jedenfalls schließe ich das aus seinem verschmitzten Grinsen. “Ich glaube, ich … weiß was du meinst.” Ich nickte und nuschelte: “Ich wäre dir unendlich dankbar, wenn du dich nicht abrupt bewegen würdest.” Obwohl er lächelte, ging ich nicht davon aus, ungeschoren davonzukommen, doch er beugte sich nur langsam und vorsichtig zu mir herunter, um mich sehr sanft zu küssen. Wogegen ich selbstredend keine Einwände erhob, obwohl sich unsere Nachtruhe dadurch erheblich verkürzte.

    “Cuddles?” - “Hmm?” - “Ich hatte nicht vor, es dir so zu sagen.” - ”Alles gut.” - “Das sagst du immer.”- “Nur, wenn ich es auch so meine.” - "Wirklich?" - ”Nun ja, einmal abgesehen davon, dass wir uns über die Sache mit der unbefleckten Empfängnis nochmal unterhalten müssen, bin ich ganz froh, dass du so schlagfertig bist.” - “Ach?” - “Ja, denn andernfalls würdest du jetzt allein hier liegen." - "Warum allein?” - “Weil ich inzwischen unter Garantie im Kerker meiner Großeltern einsitzen würde.” - “Ihr habt ‘nen Kerker?” - “Mit Streckbank und Daumenschrauben.” - “Cool.” - ”Nein, eher nicht.” - “Die sind … echt?" - “Ja.” Da ich nicht ausmachen konnte, ob in seinem langgezogenen "uhh", Begeisterung oder Entsetzen überwog, ließ ich es unkommentiert.

    “Teddy?” - "Hmm?" - “Warum wärst du dort, während ich mir hier die Augen aus dem Kopf heule?" Ich nahm einen tiefen Atemzug und brachte doch nur einen Vorwurf heraus: “Du hast mir einen Riesenschrecken eingejagt vorhin.” - “Teddy, ich war…” - “Aufgewühlt und völlig durcheinander.” - “Ja.” - "Verständlich.” - “Tut mir leid.” - “Muss es nicht.” - "Doch." - “Wollen wir uns darüber streiten?” - “Nein, lieber nicht.” - “Okay.”

    “Teddy?” - "Alles gut.” - “Eigentlich wollt ich fragen, warum du abhauen wolltest.” - “Oh, okay.” - “Ted?” - "Wenn du nachher halbwegs fit sein willst, sollten wir jetzt schlafen.” - “Die paar Stunden reißen es auch nicht mehr raus.” - ”Draco?” - "Hase." - ”Würdest du mir eine Gefallen erweisen?” - “Die Klappe halten und einpennen?” - “Nein.” - “Okay.” - “Okay?” - “Ja.” - “Einfach so?” - “Ja.” - “Normalerweise sagst du: wenn ich kann, oder kommt drauf an, oder…” - “Spucks aus und betrachte es als erledigt..” - “Ohne Einschränkung?” - “Ja.” - "Warum?" - ”Weil du mich noch nie um etwas gebeten hast, das ich nicht erfüllen konnte.” - "Das ändert sich vielleicht gleich.” - “Das Risiko geh ich ein.” - “Hmm…”

    “Hase?” - “Moment, ich geh grad ungeahnte Möglichkeiten durch.” - “Magst du deine Öhrchen?” - “Eigentlich schon.” - “Dann komm zur Sache, bevor ich sie dir abfackel!” - ”Okay, dann versprich mir bitte, dass du morgen nichts überstürzt.” - “Okay.” - “Du hast noch andere Möglichkeiten.” - “Zum Beispiel?" - “Du könntest zuhause weiterstudieren." - “Zuhause?” - “Bei deinen Eltern.” - “Cool!” Dem Tonfall zu urteilen, nicht. Was leider bedeutete, dass ich diesmal nicht so glimpflich davonkam. “Herr im … shit!” - “Ich hol dir ‘nen Kühlpack”, sprachs und kegelte Sunny aus dem Schlaf. Die sich, statt mich zu trösten, lauthals bei mir beschwerte.

    “Nimm die Hand runter.” - “Grundgü…AU!” - “Gebrochen ist sie nicht.” - “Dann hau doch nochmal drauf!" - “Halt still!” - “Du tust mir weh.” - “Dann halts halt selber fest.” - “Die ist grün und blau morgen.“ - “Ist sie nicht.” - "Sagt der Herr, der glimpflich davonkam." - “Auf die Nase, Hase.” - “Sehr wit…au!” - "Drauf.hal.ten!" - “Weißt du, wie weh das tut?” - “Dank deiner erstklassigen Performance, ja!”

    "Bist du eingeschlafen oder schmollst du noch?” - “Finger weg.” - "Ich will nur gucken.” - “Geguckt wird mit den Augen ..” - “Nicht mit den Händen, schon klar.” - “Und?” - “Sieht gut aus.” - “Holst du mir ein neues?” - “Nein, ich hab was besseres.” - “Auf einmal?” - ”Ja, speziell für …” - “Jammerlappen?” - ”Hasenbabys!”

    “Ist da ein Hund drauf?” - "Das ist ‘ne Katze.” - “Ein Tiger ist das!” - "Tiger sind… Lass.los!” - "Nein, gegen die bin ich allergisch!” - “Gegen den nicht.” - “Doch, ich krieg… geh runter von mir!” - "Gib das Ding her!” - “Jou!” - ”Augen zu und nicht bewegen.” - “Nicht bevor…” - “Hase?” - “Nope!” - “Was wird das?” - “Lass.mich.in.Ruh’!” - “Ich tu dir doch gar nichts." - “Doch, geh weg!” - “Wenn du so weitermachst, steht sie dir gleich nach innen.” - "Ist mir völ… Hör.auf.zu.lachen!” - "Dann.halt.still!"

    “Gehts vielleicht noch ein bisschen rabiater?” - “Hör auf zu schielen.” - “Was ist das?" - “Dein Karma!” - “Als wär ich nicht schon genug gestraft.” - “Wer will mich in die Wüste schicken?” - “Ich…“ - “Hör auf zu knibbeln.” - “Jou..” - “Hase, ich habs nicht drauf gepappt, damit du es wieder runter fummelst.” - "Würdest du mir, bitte, für zwei Minuten zuhören?” - “Nur wenn du mit mir Händchen hältst.” - “Von mir aus." - “Beide Pfoten!” - “Gut jetzt?” - “Ja.”

    “Ich habe nicht vor, dich in die Wüste zu schicken.” - “Ach, nein?” - “Nein, ich bin eigentlich davon ausgegangen, du würdest mich mitnehmen.” - “Du willst … mit?” - “An den Ort, an dem du -eventuell- weiter studierst? Natürlich, was dachtest du denn?” - “Das du mich loswerden willst.” - “Jou, das Letzte, was ich will, ist dich zu verlie ‘ummmm’ (halb erstickter Schmerzlaut, gefolgt von einem gepressten) honey….” [Weil ich mich spontan auf ihn gestürzt und zurück ins Kissen katapultiert habe.] “(Etwas in seiner Muttersprache, dass er- partout nicht- wiederholen will.)” - “Alles … gut, hun … ich … bleib … genau … so … ja …. holy…” [...]

    “Teddy?” - “Ja?” - "Ich… ich glaube, das war…” - “Keine unserer besten Ideen.” - “Ja, hat irgendwie so … gar nicht geklappt.” - “Wohl wahr.” - “Hmm...” - “Johann hat früher immer gesagt: Es ist nur ein Fehler, wenn wir nichts daraus lernen." - “Dann… reden wir… jetzt?" - “Ja?” - Okay.” - “Ich dachte schon, du fragst nie.” - “Du hättest ja auch mal den Anfang machen können.” - ”Jou…” - Hase.” [...]


    * Linus Van Pelt, eine fiktive Figur in Charles M. Schulz‘ Comic „Peanuts“.
    Geändert von Laska (03.04.2025 um 13:04 Uhr)
    Life isn't about waiting for the storm to pass.
    It's about learning to dance in the rain.

    -Vivian Greene-

  5. #315
    Forenlegende
    Registriert seit
    17.10.2014
    Beiträge
    1.164
    Wer nun annimmt, wir hätten die Nacht durchgemacht, der irrt.

    Denn nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, schlief Jou ruckzuck ein. Ich hingegen lag bis zum Morgengrauen wach. Wann ich eingeschlafen bin, vermag ich nicht zu sagen, doch als ich die Augen wieder aufschlug, stand die Sonne bereits hoch am Himmel.

    Jou war längst aus dem Haus, hatte mir jedoch eine Nachricht auf dem Esstisch hinterlassen. Die besagte, er habe den Zeitpunkt meiner Präsentation auf den späten Nachmittag verschoben, da weder mein Handy noch er mich wach bekommen hätten. Ich muss gestehen, ohne sein umsichtiges Handeln wären mir wertvolle Punkte entgangen, denn ich habe nicht einen Gedanken an diesen so wichtigen Termin verschwendet.

    Mir blieb gerade noch genug Zeit, um unter die Dusche zu springen. Wie von ihm angekündigt, fiel das Kühlpflaster, welches er auf meine Nase gepappt hat, tatsächlich von alleine ab. Obwohl bei Berührung noch etwas empfindlich, war sie weder geschwollen, noch grün und blau. Immerhin ein Lichtblick.

    Weniger erfreulich war, dass wir erst am Abend wieder aufeinander trafen. Da ich herzlich wenig mit mir anzufangen wusste, saß ich vor dem Telly, als Jou vom Training kam.

    Er setzte sich zu mir und erkundigte sich als erstes, wie die Präsentation verlaufen wäre. Ich gestand, ich hätte mich zwar nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, wäre jedoch froh, Dank ihm wenigstens ein paar Punkte ergattert zu haben.

    Sein Tag war, ungleich anstrengender, doch durchaus vielversprechender verlaufen.



    Direkt danach wollte er wissen, ob ich schon mit Eve gesprochen hätte. Ich verneinte, mit dem Hinweis ‘es’ fühle sich noch zu unwirklich an. Er erwiderte: “Du ahnst nicht, wie schnell es real wird, wenn du es jemandem erzählst.”

    Die Aussage konnte ich zwar nachvollziehen, doch als ich sie darüber hinaus unkommentiert ließ, versuchte er an mein Handy zu kommen. Was ich zunächst abwehren konnte, dann jedoch klein beigeben musste.



    Nun ja, was soll ich sagen, außer: es war kein sonderlich erquickliches Gespräch.



    Jedenfalls für einen von uns, denn Jou fand es über weite Strecken durchaus erhellend. Was daran lag, dass er die Konversation, die Eve mit dem Rest der Familie führte, eins zu eins mitkam.

    Geschuldet der Tatsache, dass sie sich zum Zeitpunkt meines Anrufs in der Badewanne befand. Diese jedoch recht zügig verließ, um sich höchstwahrscheinlich halbnackt und tropfnass über das Treppengeländer zu hängen. Weshalb alle am Gespräch Beteiligten über zwei Etagen brüllen mussten, um sich zu verständigen.

    Ich hätte nicht vermutet, dass ich es einmal bedauern würde, dass wir uns im Zeitalter der Handys von den Gegensprechanlagen verabschiedeten, die in den Siebzigern die alten Klingelzüge und Glocken ersetzen, doch so war es.



    Kaum war das ‘Gespräch’ beendet, wunderte Jou sich darüber, dass wir ‘überhaupt mal was geregelt bekommen’.



    Doch bevor wir uns darüber in die Haare kriegen konnten, ob es daran liegt, dass sie mir nicht zuhört, oder weil mir nicht mehr dazu einfällt, als ständig ihren Namen zu wiederholen, wenn sie mich ignoriert, summte mein Handy.



    Der Anrufer war Alan, der sich deutlich amüsiert erkundigte, ob an Eves haarsträubender Geschichte etwas Wahres dran sei. Ich bestätigte es ihm und, da gleichzeitig Sammy etliche Male versuchte, mich zu erreichen, bat ich ihn, mir das Gespräch mit ihr abzunehmen, was er selbstverständlich versprach.



    Obwohl dieses Telefonat deutlich zivilisierter verlief, überraschte es Jou ebenfalls. Warum mag ich im Moment nicht weiter ausführen.



    Die Tatsache, dass Alan und Sammy so schnell Wind von meiner neuesten Eskapade bekamen, ist wenig verwunderlich.

    Bereitete Jou, nachdem er den Gruppenchat gelesen hatte, jedoch Sorgen. Da auch ich nicht ausschließen konnte, dass Eve einmal mehr impulsiv handeln und den Chatverlauf posten könnte, beschlossen wir umgehend das Passwort für meinen Blog zu ändern.

    Viel mehr Zeit als dazu blieb uns Dank Richards Fahrstil auch nicht. Denn nur wenige Minuten später erklang sein Jingle auf meinem Handy. Er muss ihn abgesetzt haben, nachdem Eve ausgestiegen ist. Ungewöhnlich zwar, doch durchaus verständlich, weshalb ich es ihm unter den gegebenen Umständen nicht übel nehme.

    Zwei Minuten mehr hätten so oder so nicht ausgereicht, um mich auf den Wirbelsturm vorzubereiten, der sich im Anmarsch befand.

    Life isn't about waiting for the storm to pass.
    It's about learning to dance in the rain.

    -Vivian Greene-

  6. #316
    Forenlegende
    Registriert seit
    17.10.2014
    Beiträge
    1.164
    Life isn't about waiting for the storm to pass.
    It's about learning to dance in the rain.

    -Vivian Greene-

 

 

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •